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Flüssige Wärmeversorgung

Rund um Ballungszentren, in abgelegenen oder ländlichen Regionen ist der Aufwand für einen Anschluss an ein Erdgas- oder Wärmeversorgungsnetz aufgrund eines zu geringen Energiebedarfs wirtschaftlich oft nicht gerechtfertigt. Als Lösung kommen mitunter mobile Energieversorgungs- und Heizsysteme zur Anwendung, insbesondere für den temporären Einsatz. So auch an der Trabrennbahn in München-Daglfing, wo eine mit Flüssiggas betriebene mobile Heizanlage einen Flohmarkt an rennfreien Wochenenden im Winter mit Wärme versorgt.

Antik- und Flohmarkt an der Trabrennbahn in München-Daglfing. In den kalten Monaten wird der Markt an rennfreien Wochenenden in einem Gebäude durchgeführt, das durch eine flüssiggasbetriebene mobile Heizanlage mit Wärme versorgt wird.

In dem transportablen Container befindet sich ein fest installierter 2800-l-Flüssiggasbehälter.

Maximilian Hauck (links) und Progas-Fachberater Helmut Diewald überzeugen sich von der einwandfreien Funktion des Flüssiggasbehälters.

Ein Warmlufterzeuger versorgt den Antikmarkt mit Wärme.

Über ein Schlauchsystem gelangt die erzeugte Wärme ins Erdgeschoss.

 

Bereits über zehn Jahre veranstalten die Eheleute Reber den Antikmarkt auf dem Gelände der Trabrennbahn in Daglfing. Dort hat Traber-Legende Heinz Wewering viele seiner über 16500 Siege gefeiert. Der gesamte Stadtteil ist von dem Trab-Sport geprägt: Rund um die Bahn werben Handwerksbetriebe mit der Herstellung der klassischen, einachsigen Pferdefuhrwerke. „Wir hatten selbst früher ein Rennpferd“, berichtet Edith Reber. So kam der Kontakt der Antiquitätenfreunde und den Betreibern der Rennbahn zustande. Von ihnen erhielten sie die Erlaubnis, an rennfreien Wochenenden auf das Gelände zum Antik- und Flohmarkt Daglfing einzuladen.
„Zwischen 800 und 1000 Besucher empfangen wir hier jedes Wochenende“, fährt Edith Reber fort. Unter ihnen sind einige Neugierige, die sich an den Ständen umschauen. Zumeist aber suchen dort Stammgäste nach besonderen Fundstücken. Während der kalten Jahreszeit haben sich die Trödler auf zwei Etagen eines Rennbahngebäudes fest eingerichtet – so müssen die Gäste nicht auf den Markt verzichten. Und damit die Besucher bei angenehmen Temperaturen die Waren begutachten können und die Möglichkeit zu einer gemütlichen Brotzeit besteht, versorgt eine mobile Heizanlage das Erdgeschoss mit Wärme.
„Die Trabrennbahn in Daglfing ist nicht an das Erdgasnetz angeschlossen“, erklärt Helmut Diewald, der für den Raum München zuständige Progas-Fachberater, und fährt fort: „Eine Leitung einzig für Wochenendeinsätze in den Wintermonaten zu legen, wäre zu teuer.“ Also hat sich Diewald mit den Verantwortlichen des Münchener SHK-Unternehmens Hauck an einen Tisch gesetzt und „schnell eine Lösung gefunden“.

Mobile Flüssiggasheizsysteme

„Unser Familienunternehmen bietet bereits seit 1992 selbst entwickelte, mobile und kompakte Heizsysteme an, die auch die rechtlichen Aufstellbedingungen erfüllen“, so Maximilian Hauck. „In München waren wir damit die ersten.“ In Daglfing kam es erstmals zu einem Gemeinschaftsprojekt des Familienbetriebs und dem deutschlandweiten Flüssiggasversorger Progas: In einem transportablen Container haben die Spezialisten von Hauck einen 2800-l-Flüssiggasbehälter fest installiert. Den Kern der mobilen Anlage bildet ein Heizkessel des Herstellers Remko vom Typ „CLK 120“ mit einer Wärmeleis­tung von 120 kW. „Die erzeugte Wärme wird über ein Schlauchsystem direkt in das etwa 200m² große Erdgeschoss geleitet“, erklärt Diewald. Sehr zur Freude der Besucher: „Schließlich sinken die Temperaturen hier im Winter nicht selten unter -15 bis -20°C.“

Ökologische und weitere Vorteile

Die mobilen Heizanlagen kommen ebenso bei Volksfesten oder bei Bauarbeiten zum Einsatz. Neben den rechtlichen Bestimmungen – aufgrund des Containers muss der Tank nicht umzäunt werden – bieten sie weitere Vorteile. So würde es laut Diewald an abgelegenen Orten und auf Baustellen nicht selten zum Diebstahl von Heizöl kommen. „Flüssiggas dagegen kann nur von Experten abgesaugt und abgefüllt werden.“ Ein weiterer Pluspunkt sei der ökologische Aspekt, der bei immer mehr Menschen an Bedeutung gewinne. „Bei Unfällen oder Tankundichtigkeiten droht durch Flüssiggas gegenüber Heizöl keine Bodenverseuchung. Flüssiggas ist ungiftig und verflüchtigt sich fast rückstandslos. Daher darf der mobile Brennstoff auch in Wasser- und Umweltschutzgebieten zum Einsatz kommen“, ergänzt der Flüssiggasexperte.
Nicht zuletzt sei die praktische Handhabung ein wichtiger Grund, sich für die mobile Container-Heizung zu entscheiden. Wird die Anlage nicht mehr gebraucht, kommt sie an anderer Stelle zum Einsatz. Auf die Frage, ob Auf- und Abbau nicht etwas umständlich seien, winkt Hauck lächelnd ab. „Das ist für unsere Fuhrparkmitarbeiter und unsere Fahrzeuge überhaupt kein Problem, das dauert nur wenige Minuten.“ Ingesamt hat Hauck unter Federführung des Progas-Ingenieurs Joa­chim Schöller vier Container-Anlagen gebaut. „Das klingt nicht viel“, sagt Hauck, stellt aber sofort klar: „Dafür sind sie meist im Hochleistungsbetrieb.“ So werde der Container in Daglfing alle 14 Tage befüllt, obwohl die Heizung nur an den Wochenenden läuft – „dann jedoch auf Hochtouren“.

Einsatzgebiete

Mit anderen SHK-Unternehmen hat Progas weitere mobile Systeme entwickelt. Beispielhafte Projekte sind die Einsätze für die Vorwärmung und den Anlaufbetrieb von Biogasanlagen in Balje und Bülstedt im Elbe-Weser-Dreieck oder für die Winterbaubeheizung einer großen Montage- und Lagerhalle eines internationalen Landmaschinenhändlers in Heeslingen. Bei diesen Projekten arbeitete Progas-Fachberater Stefan Rasenberger mit der Niemann GmbH & Co. KG zusammen. „In einem transportablen Rollcontainer von Niemann sind drei Brennwertheizkessel von Buderus mit je 100 kW Wärmeleistung fest verbaut“, erklärt Rasenberger. „Betrieben werden diese über einen auf Betonplatten stehenden, 6400 l fassenden Flüssiggasbehälter, der via Mitteldruckgasleitung aus Kupfer mit dem Container verbunden ist. Die Wärme wird über flexible Vor- und Rücklaufschläuche mit Stahleinlage geleitet.“ Der Container kann mittels Zugmaschine oder Kleintransporter an beliebige Orte transportiert werden. Den Flüssiggasbehälter mit Betonplatten liefert das Flüssiggasversorgungsunternehmen zum Aufstellort.

Fazit

Rund um die Ballungszentren in ganz Deutschland werde der Markt für Flüssiggas immer interessanter. Grund dafür sei auch hier der häufig fehlende Anschluss ans Fernwärmenetz. „Dabei kostet das Legen einer Leitung den Abnehmer zwischen 2500 bis 3500 Euro“, sagt Fachberater Diewald und betont abschließend: „Dies rechnet sich häufig nicht, gerade bei temporären Einsätzen. Dann ist eine mobile Lösung aufgrund der einfachen Installation effektiver, kostensparender und deutlich weniger aufwendig.“

Bilder: Progas

www.progas.de
www.hauck-muenchen.de
www.waerme-aus-der-natur.de

 


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