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Ernste Signale

Der dreistufige Vertriebsweg muss sich wachsende Sorgen um seine Wettbewerbsfähigkeit

machen. So fehlt es nach wie vor an einer überzeugenden Verbraucherorientierung. Da auch die Inlandsumsätze 2005 per saldo im Abwärtstrend liegen, zeichnete der Herstellerkreis in Frankfurt ein eher düsteres Bild der gegenwärtigen Gesamtsituation.

 

Der dreistufige Vertriebsweg muss sich wachsende Sorgen um seine Wettbewerbsfähigkeit machen. So fehlt es nach wie vor an einer überzeugenden Verbraucherorientierung. Das geht nicht zuletzt zu Lasten der an der Profi-Schiene fest haltenden Markenproduzenten, die darüber hinaus bei Großhandel und Handwerk problematische Beschaffungstendenzen beobachten. So lautet die kritische Branchenanalyse, die das Industrieforum Sanitär (IFS*) Mitte September in den Mittelpunkt rückte. Da auch die Inlandsumsätze 2005 per saldo im Abwärtstrend liegen, zeichnete der Herstellerkreis in Frankfurt ein eher düsteres Bild der gegenwärtigen Gesamtsituation.

 

Der Heimatmarkt brachte den 19 IFS-Mitgliedern in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres unter dem Strich eine herbe Enttäuschung, berichtete Geschäftsführer Wolfgang Burchard. Obwohl der August-Umsatz gegenüber dem (allerdings schwachen) Vergleichsmonat 2004 um nominal 8,7 % stieg, stehe für die ganze Beobachtungsperiode ein Minus von 7,2 % zu Buche. Ursächlich dafür sei das "Frühjahrs- Fiasko" mit jeweils zweistelligen Einbrüchen im Februar, März und April gewesen. Zudem bleibe abzuwarten, ob es sich bei der Besserung im August um einen generellen Hoffnungsschimmer oder nur um eine "Eintagsfliege" handele.

 

Darüber hinaus zeige der Blick auf die einzelnen Produktgruppen erhebliche Unterschiede. Während sich die bisherigen Einbußen der Produzenten von Armaturen und Accessoires bzw. Keramik noch im einstelligen Bereich bewegten, müsse man bei den Anbietern von Acryl- und Whirlwannen sowie Duschabtrennungen abermals von einer "dramatischen Entwicklung" sprechen. Bei ihnen hielt, betonte Burchard, die "atemberaubende Talfahrt" der letzten Jahre mit Umsatzrückgängen von zum Teil über 15 % unvermindert an. Vor dem Hintergrund der eher skeptischen gesamtwirtschaftlichen Prognosen und Konsumerwartungen rechne die im IFS organisierte Industrie auch für das Gesamtjahr 2005 mit einem erheblich schlechteren Verkaufsresultat in Deutschland.

 

Erschwerend komme die praktisch ungebrochene Material- und Energieverteuerung hinzu. So habe der Kupferpreis bis Juli 2005 nochmals um 22,4 % (nach 43,7 % in 2004) angezogen. Eine ähnliche Klettertour verzeichne Stahl. Die Energiepreise erhöhten sich allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 11,5 %, hieß es weiter.

 

Für das gesamte Jahr 2004 konnte Burchard hingegen mit einem Umsatzplus von 1,5 % eine positivere Bilanzmelden. Hinter dem Durchschnittswert verberge sich jedoch ein differenziertes Abschneiden der einzelnen Produktsparten: Spitzenreiter war die Installationstechnik vor den Accessoires, knapp bzw. moderat im Minus landeten dagegen die Armaturen und Keramik, mit "hoch einstelligen" Rückgängen waren am Ende der Skala die Acryl- und Whirlwannen sowie Duschabtrennungen.

 


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