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Entspannte Club-Atmosphäre

Küchentrends 2011. 5,2 Prozent Besucherzuwachs meldet die Süddeutsche Regionalmesse. Mit 116 Unternehmen gab es zudem einen neuen Ausstellerrekord.

 

Was 2008 als kleine, aber feine Ausstellung mit 26 Premium-Anbietern begann, hat sich innerhalb kürzer Zeit zu einer attraktiven und gut besuchten Kommunikationsplattform und Premium-Fachmesse für Küchen-Experten entwickelt, die mehr und mehr Händler aus dem Raum Süddeutschland, Österreich und der Schweiz anzieht und auch Entscheidungsträger aus der gesamten Küchenbranche. Das „Aussteller-Who-is-who 2011“ kann sich mit 116 Unternehmen sehen lassen, darunter bekannte Marken, aber auch immer wieder den einen oder anderen Newcomer, den es in das modern und gut ausgestattete, nahe der Autobahn gelegene Münchner Messegelände zieht.

Das Team der Küchentrends GmbH (v.l.n.r.) Michael Rambach, Edmund Lütkemeier, Geschäftsführerin Ulrike Rebek und Arian Kiesling.

Intensiv
Ob es die gemütliche bajuwarische Lebensart ist, Begegnung und Austausch in entspannter Club-Atmosphäre oder die professionelle Messeorganisation – auf der Küchentrends gibt es nichts zu bemängeln, außer dass der Besucherstrom an beiden Messetagen nachmittags deutlich abebbte und die Aussteller sich mehr Besucher aus Österreich und der Schweiz gewünscht hätten. Trotzdem äußerten die von der Redaktion besuchten Aussteller viel Lob. Dabei wurde vor allem der gute Service genannt; und dass der Messeveranstalter den intensiven Dialog mit seinen Ausstellern das ganze Jahr über pflegt, ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge erfragt und sie im Rahmen des Machbaren auch erfüllt. Das sorgt für gute Laune, die allen Ortes zu spüren war: angefangen vom Empfang, begleitet von angenehmer Lounge-Musik, und einer schnellen, unkomplizierten Besucherregistrierung über ein interessantes Produktspektrum bis hin zum Messeservice (z.B. kostenloses Catering auf gutem Niveau).

Diskussionsrunde „Social Media Networks“ (v.r.n.l.): René Steijskal (Geschäftsführer Referral Institute), Gerhard Habliczek (Herausgeber und Chefredakteur wohninsider.at), Magister Johannes Heimhilcher (Internetberatung, Mitglied der Geschäftsführung wohnnet.at), Herwig Danzer (Geschäftsführer die-moebelmacher.de) und Stefan Schütte (Leiter Online-Medien und Anzeigenleiter STROBEL VERLAG).

Networking
Großzügig dimensionierte Messestände und ein attraktives Angebot an Fachvorträgen und Expertenrunden sorgten für Abwechslung, neuen Gesprächsstoff und interessante Anregungen (siehe Infokästen). Was außen vor bleibt ist die Hektik, die auf den großen internationalen Messen zu spüren ist. Nicht die Quantität nationaler und internationaler Kundenkontakte ist hier vorrangiges Ziel, sondern ein entspannter Wissens- und Erfahrungsaustausch/-transfer inkl. Social Networking im Anschluss an Messen mit weltweiter Bedeutung wie LivingKitchen und Eurocucina.

Die spannende Expertenrunde mit Heidrun Brinkmeyer (Ballerina), Dr. Lucas Heumann (VdDK), Udo Horsmann (Miele) und Verkaufstrainer ­Thomas Burzler wurde von Marion Rautenberg (inside) moderiert.

Kleines Besucherplus
Die diesjährige Plattform bot mit ihren Premium-Ausstellern und -marken ein attraktives Spektrum und zog 1735 Fachbesucher an, was einem Besucherplus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Wir konnten unsere Aussteller- und Besucherzahlen bisher von Jahr zu Jahr verdoppeln“, sagt Michael Rambach, der zu Beginn mit einem Besucherplus von 25% bis 30% gerechnet hatte und mit der area30 in Löhen das nächste Messeprojekt vorantreibt, das frischen Wind in die Branche bringen soll.

Innovative Produktneuheit: Das flächenbündige Induktionskochfeld Flex‘zone 2898K besteht aus vier Koch-Elementen und einer zentralen Bedieneinheit. Die Anordnung ist frei wählbar, und dank der eingebauten Fernbedienung InTouch lässt sich die Dunstabzugshaube vom Kochfeld aus steuern. (Novy)

Kurzweiliges Rahmenprogramm
Mit acht Fachvorträgen, zwei Expertenrunden und zwei Podiumsdiskussionen sorgte die Küchentrends 2011 auch für ein kurzweiliges und spannendes Rahmenprogramm. Aus Platzgründen können wir den interessanten Input aller Redner und Moderatoren nicht berücksichtigen. Das Wichtigste aus drei Beiträgen wollen wir Ihnen jedoch gerne stark gekürzt wiedergeben.

Silverline setzt laut Marketingleiter Markus Hollbach (Foto) auf Farbvielfalt bei Hauben mit Glas­elementen. Bis zu 20.000 Farbtöne sind möglich.

Zählt nur noch der Preis?
Ein Dauerbrenner ist und bleibt das Thema Rabatte. Heidrun Brinkmeyer (Geschäftsführung ­Ballerina-Küchen), Dr. Lucas Heumann (VdDK-Geschäftsführer und Hauptgeschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Westfalen-Lippe), Udo Horsmann (Marketing- und Vertriebsleiter Miele) sowie Thomas Burzler (Verkaufstrainer, Fachbuchautor, Gastdozent an der Hochschule Augsburg und top 100 Redner) sprachen mit Moderatorin Marion Rautenberg (Redakteurin inside) über das leidige Thema Rabattwerbung: Wenn ein Kunde ein Küchenfachgeschäft betritt, sucht er mehr als das normale Angebotsspektrum eines Massenvermarkters – er sucht Luxus (Heidrun Brinkmeyer). Laut Thomas Burzler schauen Kunden, wenn sie etwas Besonderes wollen, nicht nur auf den Preis. Allerdings sei es für viele Kunden gar nicht so einfach, gleich das Beste gezeigt zu bekommen, da sie oftmals von Verkäufern sofort mit Rabattangeboten zugeschüttet würden. Erfolg wird haben, so Udo Horsmann, wer seine Kunden dort abholt, wo sie gerade sind: „Kunden erwarten eine optimale Beratung und kein >second best<. Geld wird dort ausgegeben, wo man Vertrauen hat, wo die eigenen Motive und Bedürfnisse getroffen und erfüllt werden.“ Dr. Lucas Heumann glaubt nicht, dass es eine Kundengruppe ohne Preisfrage gibt. Jede Kunde hätte ein Budget im Kopf, allerdings seien deren Stellenwerte sehr unterschiedlich. Für ihn bestehen der Spagat und die Herausforderungen eher darin, die ständigen Innovationen gleichzeitig mit dem Wunsch nach Zeitlosigkeit und Langlebigkeit in Einklang zu bringen. Wer das beherrsche, sei der Gewinner. „Unsere Chance ist aber auch, Trends zu verkaufen – die Küche als Lebensgefühl, nicht nur als Produkt zum Kochen. Dann können Innovationen und neue Farben auch schneller umgesetzt werden“, meinte Heidrun Brink­meyer dazu. Abschließend kam die Diskussionsrunde zu dem Ergebnis, dass Rabatte sinnvoll sind, jedoch dafür eingesetzt werden sollten, dass eine alte Küche schneller ausgetauscht wird. Das geht jedoch nur, wenn sie nicht zur Regel werden.

Baumatic-Geschäftsführer Jörg Bünde präsentiert das neue Modell BE 605 mit bis zu 1000 m³ Luftleistung.

Umsatzvernichter oder Margenbringer?
Bernhard Branyi (Geschäftsführer Lechner), Küchenspezialist und DER KREIS Mitglied Helmut Jäth (EEV GmbH Küche + Bad), Klaus Ablaßmeier (Leitung Küche, Bad & Ladenbau Juma) und Johann Lederhilger (Geschäftsführer Lederhilger) diskutierten zusammen mit Moderatorin Stefanie Willach (Chefredakteurin Küchenhandel) über den Stellenwert und die Entwicklung von Arbeitsplatten. Während Glaskeramik Aufwind bekommt, zeigt sich ein Preisverfall bei Arbeitsplatten aus Naturstein und Quarzstein. Küchenspezialist Helmut Jäth freut sich über das breite Angebot an innovativen Produkten, beklagte jedoch gleichzeitig die mangelnde Preisdisziplin in der Branche. „Obwohl hochwertige Natursteinplatten jede Küche deutlich aufwerten und veredeln, verkaufen die meisten Verkäufer aus Angst vor Fehlschnitten lieber Standard-Arbeitsplatten und verschenken damit Geld.“ Die Expertenrunde war sich darin einig, dass Arbeitsplatten sehr wohl ein Margenbringer sind, sofern sie richtig gemanagt werden. Dazu zählt vor allem eine fundierte Ausbildung von Verkäufern und Monteuren.

Ben Bake, Vertriebsleiter DER KREIS und Lars Kreutz, Blanco-Vertriebsleiter Deutschland.

Zeitverschwendung oder sinnvolles Engagement?
Gerhard Habliczek, Herausgeber und Chefredakteur wohn­insider.at sprach mit Herwig Danzer (Geschäftsführer die-moebelmacher.de), Magister Johannes ­Heimhilcher (Internetberatung, Mitglied der Geschäftsführung wohnnet.at), René Steijskal (Geschäftsführer ­Referral Institute) und ­Stefan Schütte (Leiter Online-Medien und Anzeigenleiter ­STROBEL VERLAG) über die Bedeutung, aber auch die Chancen und Risiken von Social Media Networks. Die gut besuchte Diskussionsrunde startete mit einem kurzen Film über die „Macht“ der sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, Xing u.a., gefolgt von Fallbeispielen und Diskussionen. Debattiert wurde beispielsweise das Alter der Social Media Zielgruppe und die Notwendigkeit, z.B. bei öffentlich geäußerten Reklamationen zu reagieren. Aufgrund der Komplexität konnten nur einige Chancen und Risiken erörtert werden. Zusammengefasst wurde dem Küchenhandel nahe gelegt, sich nicht nur aus werblichen Gründen dem Thema zu nähern und aktiv in den Netzwerken zu agieren. (acg)

Pressesprecherin Astrid ­Zászló und Hans-Joachim ­Winzeck, Marketingleiter Einbau Robert Bosch Hausgeräte GmbH.

 


Stichwort area30
Auf die Frage, wie sich das neue Pilotprojekt „area30“ in Ostwestfalen entwickelt und wie der aktuelle Stand ist, antwortete Messeorganisator Michael Rambach: „Die Anmeldezahlen steigen. Wir haben bis heute (Stand Ende März) 40 Aussteller, die restlichen festen Zusagen erwarte ich binnen der nächsten zwei bis vier Wochen. Unser Wunsch und Ziel ist es, komplett ausgebucht zu sein und ich bin zuversichtlich, dass wir das erreichen können.“ Die sechstägige Ordermesse findet vom 17. bis 22. September in Löhne statt. Das eine und andere auf der Münchner Küchentrends befragte Unternehmen hielt sich seine Option dafür zwar noch offen, doch die Tendenz geht eindeutig in Richtung Löhne. (acg)

 


„Die Lizenz zum Abschluss“
Verkaufstrainer Thomas Burzler hielt einen schwungvollen Fachvortag zum Thema „Mission Profit, die Lizenz zum Abschluss“. Er rät dem Handel: „Reduzieren Sie die Forderungen Ihres Kunden. Zeigen Sie ihm, dass Sie hinter Ihren Produkten stehen. Hören Sie ihm gut zu und bleiben Sie ruhig, wenn er mit Forderungen oder Preiskritik kommt. Vor allem jedoch, schaffen Sie Vertrauen. Wie können Sie glaubwürdig bleiben, wenn Sie zunächst Ihre Produkte, Leistungen und Ihren Service herausstellen und anschließend 40% Rabatt einräumen? Seien Sie sich bewusst, was Sie Wert sind und was Sie alles können. Nachlässe sind etwas Einmaliges und müssen auch als solche einmalig gemacht werden.“ Foto: Angela Grond

 

Thomas Burzler: „Nachlässe müssen etwas Einmaliges bleiben.“


 

Nicky Hurrle, Export/OEM und Marketing Manager bei Gutmann, im Dialog mit Ursula Schock, Vertriebsleitung FB Vertriebs GmbH.

Zeigten sich mit der gelungenen Messekooperation zwischen Duravit und KH System Möbel zufrieden: Thorsten Hillenbrand (Duravit), Gebietsleiter Küche, und Vertriebsbeauftragter Ralf Braun (r.) von KH.

Individualität bei Refsta: Der Haubenschirm des Modells No. 110 kann mit individuellen Motiven bedruckt werden.

 

Kersten E. Hoppe, General Manager coolGiants AG, präsentierte ein ausgewähltes Kältegerätespektrum von Fisher & Paykel.

Noch mehr Fotos von der Küchentrends 2011 gibt es in unserer Online-Galerie.

 


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