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Enthärten oder entsalzen?

Die passende Methode für die Heizungswasseraufbereitung

Eine Heizungswasserenthärtung arbeitet nach dem Ionenaustausch-Prinzip und ohne Zugabe von Inhibitoren (Zusatzstoffe). Mithilfe eines chemischen Verfahrens werden die im Füllwasser mitgeführten Härtebildner Calcium und Magnesium gebunden und gegen Natriumionen ausgetauscht. Ist die Kartusche erschöpft, lässt sich das Granulat austauschen.

Modul-System zur Heizungswasserbehandlung aus dem Hause SYR: Das „Anschluss­Center 3200“ ermöglicht es, sowohl die Heizungswasserenthärtung als auch die -vollentsalzung anzuschließen. Es dient dabei als Basis für die nachfüllbaren Enthärtungs- bzw. Vollentsalzungskartuschen.

Das „HeizungsCenter plus“ von SYR. Die Armaturenkombination enthält eine automatische Nachfülleinrichtung mit Leckageschutz, das „AnschlussCenter“ und einen Heizungsfilter.

Diese Kombinationsarmatur dient der automatischen und sicheren Befüllung von geschlossenen Heizungsanlagen.

 

Die richtige Behandlung von Heizungswasser ist ein nicht zu vernachlässigendes Thema. Denn hartes Wasser birgt häufig die Gefahren von Kalkablagerungen und Korrosion in Heizungsanlagen. Die korrekte Befüllung und Aufbereitung muss nach den Vorgaben der VDI 2035 erfolgen, die die Vermeidung von Steinbildung und durch Wasser verursachte Korrosionsschäden aufzeigt. Hierzu bestehen zwei gängige Arten, deren Anwendung je nach Herstellervorgabe von Wärmeerzeugern individuell entschieden wird: Enthärtung und Entsalzung.

Bereits eine 1 mm dicke Kalkschicht am Wärmetauscher steigert den Energieverbrauch um bis zu 10% und reduziert somit die Energieeffizienz erheblich. Darüber hinaus kann unbehandeltes, zu hartes Wasser die Lebensdauer der gesamten Heizungsanlage verringern. Gerade moderne Kompaktheizkessel mit engen Querschnitten und hoher Wärmeleistung sind gefährdet.
Für die Wasserbehandlung in Heizungsanlagen bestehen hier grundsätzlich mehrere Möglichkeiten: Es kann eine Enthärtung oder eine Entsalzung vorgenommen werden. Grund für die verschiedenen Aufbereitungsmethoden (auch Fahrweise genannt) ist die VDI-Richtlinie 2035, die die zu gewährleistende Wasserbeschaffenheit, also den Härtegrad, vorschreibt.
Die Entscheidung für eine der beiden Techniken beruht auf der Leitfähigkeit des Wassers. Diese definiert den Gesamtsalzgehalt (= Gesamtmenge an Mineralien im Wasser) und lässt sich leicht über Leitfähigkeitsmessung feststellen. Hier wird gemessen, wie gut Wasser den Strom leitet. Daraus ergibt sich der Salzgehalt des Wassers. Denn: Je mehr Salze im Wasser gelöst sind, desto stärker leitet das Wasser Strom. Zusammengefasst bedeutet dies also, dass Wasser mit einem geringen Leitwert, eine geringe Gesamthärte aufweist. Man spricht von weichem Wasser. Je höher der Leitwert, desto härter ist das Wasser.
Den Unterschied zwischen hartem und weichem Wasser macht die Menge der gelösten Salze aus, speziell die Stoffe ­Calcium und Magnesium. Diese beiden Mineralien sind zwar gut für den menschlichen Körper, nicht aber für den Heizungskreislauf. Denn erwärmt sich hartes Wasser, bildet sich Kesselstein, der sich als isolierende Schicht im Wärmetauscher absetzt. Dies wiederum bringt einen Temperaturanstieg mit sich, weil die Wärme nicht mehr so schnell an das Heizungswasser abgegeben werden kann. Damit verbunden ist ein Mehrverbrauch an Energie. Darüber hinaus kann es zu Schäden im Wärmetauscher führen.
Enthärtetes, also weiches Wasser hingegen ist arm an Mineralien, weshalb bei der Aufbereitung auf die Verwendung solchen Wassers geachtet werden sollte. Für beide Methoden der Heizungswasserbehandlung bieten Hersteller spezielle Enthärtungs- und (Voll-)Entsalzungssysteme an.

Entscheidung für eine Variante
Welche Variante aber wählt man? Enthärtung oder Entsalzung? Beides hat Vorteile.

Enthärtung
Die Enthärtung ist seit etwa 50 Jahren die mit Abstand gebräuchlichste Methode und ein millionenfach bewährter Standard für den kalkfreien Betrieb von Heizungsanlagen. Bei der Wasserenthärtung wird ein Verfahren angewendet, dass die Härtebildner Calcium und Magnesium in Natrium tauscht. Bei diesem Vorgang strömt das Wasser durch eine Kartusche mit Ionentauscherharz. Dabei werden die Mineralien Calcium und Magnesium vom Harz aufgenommen und gegen Natriumionen ausgetauscht. Die Leitfähigkeit des Wassers bleibt bei diesem Prinzip unverändert, sodass die restlichen Inhaltsstoffe im Wasser verbleiben. Wenn die Aufnahmefähigkeit des Harzes erschöpft ist, wird das Austauschharz erneuert.
Die Vorteile liegen im geringen Aufwand, leichte Handhabung sowie den niedrigen Kosten. Und der SHK-Fachmann kann den Austausch des Harzes auch vor Ort durchführen.

Entsalzung
Im Gegensatz zur Enthärtung, die die Ionen im Wasser tauscht, entfernen Entsalzungspatronen tatsächlich alle Salze aus dem Füllwasser. Speziell moderne Heizsys­teme profitieren bei dieser Methode in Bezug auf Betriebssicherheit und Haltbarkeit.
Der Unterschied zur Enthärtung liegt in der bereits angesprochenen Leitfähigkeit des Wassers. Werden alle Salze im Heizungswasser entfernt, nimmt auch der Leitwert ab. Eine erniedrigte Wasserleitfähigkeit wiederum bedeutet geringes Korrosionsverhalten an den Werkstoffen der Anlage. Das Risiko möglicher Schlämme aus Korrosionsprodukten wird auf ein Minimum zurückgesetzt.
Die geringe Leitfähigkeit durch salzarmes Wasser vermindert eine galvanische Korrosion. Die galvanische Korrosion tritt auf, wenn in Anwesenheit eines korrosionsfördernden Elektrolyts (in diesem Fall das Heizungswasser) zwei metallische Werkstoffe (z.B. Aluminium und Kupfer) miteinander in Kontakt kommen. Dann bilden sich zwei „Pole“: die Anode und die Kathode. Bei der galvanischen Korrosion wird das unedlere Metall (die ­Anode) angegriffen und das edlere Metall (die Kathode) verschont.
Eine salzarme Fahrweise bietet Schutz vor solchen Korrosionen, die auch Lokalkorrosionen genannt werden. Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist die Beseitigung der Neutralsalze. So können bestimmte Korrosionsarten erst gar nicht auftreten. Salzarmes Füllwasser stellt zudem einen sehr umweltfreundlichen Korrosionsschutz für den Heizungskreislauf dar, da es ohne chemische Zusätze wie Sauerstoffbindemittel auskommt. Speziell Hersteller, deren Anlagenteile Aluminiumlegierungen enthalten, fordern oft eine Aufbereitung per Entsalzung. Die Kosten für eine Behandlung mit entsalztem Wasser liegen allerdings höher als bei der Enthärtung, jedoch bietet diese Fahrweise eine echte Korrosionsschutzmaßnahme.

Sicherheit durch Dokumentation
Wichtig für den SHK-Fachhandwerker sind aber nicht nur die Kenntnisse der unterschiedlichen Aufbereitungsweisen einer Heizungsanlage, auch weiterführenden Bedingungen der VDI 2035 müssen bekannt sein und beachtet werden. So besteht eine Verpflichtung zur Beratung und Dokumentation. Dem Betreiber wird die Verantwortung für die Anlage übertragen, im gleichen Atemzug jedoch wird ihm diese Kompetenz als Laie auch direkt wieder abgesprochen. Planer und Heizungsbauer werden deshalb mit einem Beratungsauftrag versehen. Der Rahmen der Dokumentationspflicht umfasst neben allen Einstellungen auch Reparaturen an der Anlage.

Quelle: SYR Hans Sasserath & Co. KG, Korschenbroich

Bilder: SYR

www.syr.de

 


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