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Energiespeicherplatz weitergedacht

Beton-Ovalbehälter für Holzpellets bietet optimal abgestimmtes Kosten-/Nutzenverhältnis

Einbau des neuen Pelletspeichers unter beengten Verhältnissen. Der Fertigteil-Ovalbehälter wurde per Autokran direkt vom Lieferfahrzeug an die Stelle des früheren Öltanks gesetzt. (Mall)

Mall-Pelletspeicher „ThermoPel 30000“. Oben die drei runden Befüllöffnungen und der rechteckige Einstieg, links abgedichtete Wanddurchführungen (Anschluss für Leerrohre zum Heizkessel und zur Außenluft), innen Entnahmesystem „Maulwurf“. (Mall)

Die Befüllöffnungen des Ovalbehälters und der Einstieg verfügen ab Werk über Kondenswasserabläufe (DN 40), die ins Erdreich führen. (König)

Der Installateur- und Heizungsbaumeister lobt die vom Hersteller des Pelletspeichers definierten beiden Schnittstellen. So kann er sich auf seine Kernkompetenz, den Heizungsbau, konzentrieren. (Herbst Haustechnik)

 

Bei großen Betonfertigteilbehältern für die unterirdische Bevorratung von Pellets gibt es im Hinblick auf Platzbedarf und Transportkosten eine optimierte Variante, den Ovalbehälter. Mit reduziertem Gewicht und einer für Lkw-Transporte verbesserten Geometrie verringern sich der Aufwand von Material und Energie bei der Herstellung sowie die Zahl der Fahrten bei der Lieferung. Dies senkt die Kosten und bietet einen zeitlichen Vorteil im Bauablauf. Beim Heizungstausch in einem bestehenden öffentlichen Nahwärmenetz kam diese Lager- und Entnahmetechnik für Holzpellets 2019 erstmals zum Einsatz. Nach der ersten Heizperiode 2019/2020 nehmen Bauherrschaft, Fachplaner und Ausführungsbetrieb Stellung zur Sanierung und zu der Umstellung auf Holzpellets.

Die Gemeinde Niedereschach im Ortsteil Kappel (Schwarzwald-Baar-Kreis) hatte im vergangenen Jahr für den heizungstechnischen Verbund eines Mehrzwecksaals, einer Grundschule, eines Kindergartens und des Feuerwehrgerätehauses nach der für dieses Objekt angemessenen und zeitgemäßen Heizenergie gesucht. Zur Versorgung der Gebäude war bisher eine 18 Jahre alte Ölheizungsanlage zuständig, die im Rahmen der energetischen Sanierung der gesamten Häusergruppe ausgetauscht werden sollte. Nach Überlegung des Fachplaners für Haustechnik, Michael Vetter, Mitarbeiter bei ECOPLAN in Blumberg, sollte im Zuge der Sanierungsarbeiten und der Neugestaltung der Außenanlagen der Pelletspeicher den Platz des ausgedienten Öltanks einnehmen, der sich in der Erde unter dem Stellplatz des Seiteneingangs befand. Füllmenge und Abmessungen des neuen Ovalbehälters entsprachen genau diesen Erfordernissen, sodass keine weitere Baugrube ausgehoben werden musste. Das Versetzen und die Montage der Betonfertigteile waren in einem Tag erledigt. Im Gegensatz zu einer Lösung in Ortbeton konnte so Zeit für den Bauablauf gespart werden. Vetters Heizungskonzept: „Die Grundlast decken wir mit Holzpellets ab, das sind 100 kW bzw. 80 % der Heizlast. Bei Spitzenlast oder im Notfall und während Wartungsarbeiten springt eine Gas-Brennwerttherme ein“. Beide Kessel sowie ein 3000-l-Heizungswasserpufferspeicher stehen im Keller der Mehrzweckhalle.

Klar definierte Schnittstellen

Für das Bauvorhaben und den anschließenden Betrieb der Anlage waren klar definierte Schnittstellen zwischen dem Pelletspeicher und der Heizungsanlage wichtig. Der Installateur- und Heizungsbaumeister Mathias Ettwein vom ortsansässigen Ausführungsbetrieb Günther Herbst Haustechnik lobt vor diesem Hintergrund die vom Hersteller des Pelletspeichers definierten zwei Schnittstellen. „Von der Saugturbine des Pelletkessels haben wir die Schläuche für Saug- und Rückluft durch ein vorhandenes Leerrohr nach draußen in den Erdspeicher gezogen. Angeschlossen hat sie das Montageteam des Speicherherstellers Mall an der Adapterplatte, der einen Schnittstelle zum Speicherbehälter“, erinnert sich Ettwein und ergänzt: „Wir konnten uns so auf unsere Kernkompetenz, den Heizungsbau, konzentrieren.“ Das Leerrohr wie auch das Lüftungsrohr vom Speicher zur Gebäudeaußenwand waren vorab ausgeführte Leistungen des Tiefbauunternehmens, begünstigt durch die im Betonspeicher ab Werk schon vorhandenen runden Öffnungen inklusive Wanddurchführung DN 200 und Dichtung.

Bei der zweiten Schnittstelle, dem Steuergerät der Pellet-Entnahmetechnik, war es noch einfacher. Von der Saugturbine bis zur vereinbarten Stelle an der Wand im Heizraum hatte der Elektriker eine Leitung gezogen. Der Speicherhersteller Mall konnte dann das Entnahmesystem „Maulwurf“ einschließlich Steuergerät liefern, montieren und in Betrieb nehmen.

Und die Wartung? Ettwein ist froh, dass der Speicherhersteller Mall die Wartung des Speichers erbringt. „Die kennen sich mit ihrem Maulwurf, den Kondenswasserabläufen und sonstigen Speicherdetails doch am besten aus.“ Die Hausmeister sorgen für den Ascheaustrag und kümmern sich um die Lieferung von Holzpellets. „Eine gute, weil preiswerte und effektive Arbeitsteilung aus unserer Sicht als Betreiber“, meint der Vertreter der Bauherrschaft, Ortsbaumeister Hartmut Stern. „Und für uns das Wichtigste: Die neue Anlage hat von Anfang an zuverlässig funktioniert.“

Normgerechte Lüftung des Erdlagers

Der in Niedereschach unterirdisch eingebaute Ovalbehälter verfügt über eine Lüftungsleitung DN 200, die zur Gebäudewand hin verlegt wurde und dort ca. 1 m über Gelände mit einer schlagregensicheren Haube abgedeckt ist. Dies entspricht den Vorgaben der VDI-Richtlinie 3464. Laut Technischer Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 900, auf die in DIN EN ISO 20023 verwiesen wird, ist in Deutschland ein kurzzeitiges Betreten unterirdischer Pelletspeicher bzw. Erdlager bis zu 15 Minuten in Anwesenheit einer eingewiesenen zweiten Person erlaubt, wenn die CO-Konzentration im Lager unter 60 ppm beträgt. Ein CO-Warngerät muss eingeschaltet am Körper getragen werden. Ein längerer Aufenthalt im Lager ist nur zulässig, wenn die CO-Konzentration unter 30 ppm liegt. Warngeräte sollen nicht stationär im Lagerraum bzw. Lagerbehälter angebracht sein, da die im Holz enthaltenen Terpene die CO-Sensoren i. d. R. auf Dauer schädigen.

Der Fachplaner für Haustechnik Vetter hatte zur Entlastung der Bauherrschaft, um die Hausmeister des Objekts von derlei Gefahren und Vorkehrungen zu befreien, die im Betrieb regelmäßig fällige Wartung in das Leistungsverzeichnis einbezogen. So ist neben dem für die Heizungswartung beauftragten Betrieb auch die Gemeinde Niedereschach froh, diese Pflichten an den Hersteller abgeben zu können.

Autor: Klaus W. König, Überlingen

www.mall.info

 


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