Energieeinsparung durch neue Brandschutzklappe - Spezielle Stellantriebe ermöglichen die Anzeige von Betriebszuständen und sollen die Kosten von Installation und Revision reduzieren
Damit in brennenden Gebäuden die Verbreitung von giftigen Gasen, Rauch und Flammen über die Lüftungskanäle verhindert wird, müssen die in der Lüftungsanlage verbauten Brandschutzklappen einwandfrei funktionieren. Um deren Zuverlässigkeit sicherzustellen, verwendet die geba Bartholomäus GmbH für ihre neu entwickelten Klappen „GBK-K 90 EU“ eigens angepasste Stellantriebe. Diese ermöglichen ein motorisiertes Öffnen und Schließen sowie eine Ansteuerung über die Gebäudeleittechnik. Die LEDs und Thermofühler sowie die Konstruktionsweise der Antriebe und der freie Querschnitt der Klappen sollen die regelmäßige Wartung vereinfachen und die Kosten von Installation und Revision reduzieren.
Zum Absperren von Lüftungsrohren werden in der Regel Brandschutzklappen mit einem Schmelzlot verwendet: Steigt die Temperatur im Inneren der Brandschutzklappe durch heiße Brandgase über eine Temperatur von 72°C, löst bei diesen Modellen das Schmelzlot unmittelbar aus und schließt die Klappe. Bei der geba-„GBK-K 90 EU“ mit Federrücklaufantrieb von Gruner hingegen erfolgt das Schließen der Klappe durch die thermoelektrische Auslöseeinrichtung: „Erreicht die Temperatur in der Luftleitung oder am Antrieb der Klappe den Wert von 72°C oder fällt die Versorgungsspannung aus, wird die antriebsinterne Feder freigegeben, die dann die Klappe im Lüftungskanal zudrückt“, erklärt Gert Bartholomäus, Geschäftsführer der geba Bartholomäus GmbH. Der BLDC-Motor fungiert in dieser Situation als Bremse, um die Klappe und den Stellantrieb vor einem abrupten Zufallen zu schützen.
Gleichbleibende Funktionalität auch bei 90°C
Die Klappen, die im Ernstfall die Lüftungskanäle verschließen, um Flammen und belastete Luft zurückzuhalten, müssen ihre Aufgabe unter extremen Belastungen verlässlich erfüllen. Dieser Einsatz stellt auch hohe Ansprüche an die elektrischen Stellantriebe, die beispielsweise eine manuelle Schaltung ermöglichen müssen, um die Lüftung präventiv zu blockieren, bevor das Feuer sie erreicht. „Wir fertigen alle wichtigen Bauteile aus Stahl, damit trotz Hitzeeinwirkung das Drehmoment des Motors erhalten bleibt“, erklärt Robert Frank, Key Account Manager bei der Gruner AG. „Temperaturen von bis zu 90°C sind so auch über längere Zeit kein Problem.“ Die Feder selbst ist ebenfalls hitzebeständig und übersteht laut Hersteller mehr als 60000 Revisionszyklen ohne Spannungsnachlass. „Im Rahmen der Brandprüfungen wurde die Klappe über den Gruner-Stellmotor 10000-mal geöffnet und geschlossen, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Motorleistung kam“, bestätigt Bartholomäus.
Betriebszustände und Defekte von außen erkennbar
Um den Betriebszustand zu erkennen, wurden die Antriebe mit einer Funktionsanzeige ausgestattet: Der Thermoschalter zeigt mit seinen LEDs den Zustand der Klappe an. Ist der Antrieb bereit und die Brandschutzklappe geöffnet, leuchtet eine grüne Diode. Rotes Licht weist darauf hin, dass der Verschluss-Taster gedrückt wurde und die Klappe geschlossen ist. Sind beide LEDs dunkel, ist das Schmelzlot geschmolzen oder es liegt aufgrund eines Defekts keine Betriebsspannung an. „Einen weiteren Vorteil sehen wir auch in der Prüfplakette auf der thermischen Auslösung, die sich verfärbt, sobald ein Defekt vorliegt“, so Bartholomäus. Der Temperaturmesspunkt wechselt die Farbe, wenn er auf über 72°C erhitzt wird. „Ohne eine derartige Anzeige ist von außen nicht ersichtlich, ob die Temperatursicherung möglicherweise defekt ist“, erläutert Frank. „Der Messpunkt dagegen verhindert, dass die Sicherung unbemerkt durchschmelzen kann.“ Zudem lässt sich der Temperaturfühler anschließend separat austauschen. Dadurch müsse nicht der ganze Antrieb ausgewechselt werden.
Weniger zeit- und arbeitsintensive Revisionen
Auch bei der regelmäßigen Wartung und Prüfung der Anlagen sieht der Hersteller Vorteile in seinem Produkt: „Sind die Klappen mit Stellantrieben versehen, lässt sich auch die Revision per Knopfdruck erledigen, was Zeit spart und die bislang benötigten Revisionsöffnungen überflüssig macht“, erklärt Frank. Zukünftig kann das ganze System außerdem über ein Bus-System (Modbus) gekoppelt werden. „Bisher wurde über die Steuerung nur die Stromversorgung der Klappe bzw. des Stellmotors sichergestellt und einmal im Monat eine Revision durchgeführt. Über Modbus kann eine Kommunikation zur Klappe hergestellt werden, und zwar zentral vom Steuerpult oder Schaltschrank aus“. So wird beispielsweise die Winkelstellung der Klappe im System angezeigt und der Bediener erhält eine Rückmeldung über Öffnungs- und Schließvorgänge des Klappenblattes. „Damit können dann auch Testsequenzen für den Motor erstellt werden, die anschließend eigenständig ablaufen. Eine Revision vor Ort ist nicht mehr notwendig“, so Frank.
Nicht nur der Antrieb, sondern auch die Sonderform der Klappe trage dazu bei, Wartungsaufwand und Kosten zu minimieren. „Brandschutzklappen verfügen in der Regel über eine sogenannte Schmetterlingsklappe, die sich mitten im Luftstrom befindet und damit Widerstände und Geräusche aufbaut. ,GBK-K 90‘ wurde jedoch so konstruiert, dass sie ohne diese Klappe auskommt“, macht Bartholomäus klar. Der freie Querschnitt soll für eine turbulenzarme Luftströmung und damit für ein ruhigeres Wohnklima sorgen. Auch die Druckverluste fallen laut Hersteller geringer aus, wodurch Energie eingespart und kleinere Rohrdimensionen verwendet werden können. „Darüber hinaus gebe es kaum Staubanhaftungen, was eine hohe Sicherheit und lange Reinigungsintervalle garantiere.
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www.gruner.de