Eliminierung von Krankenhauskeimen
Automatische Desinfektion von Nasszellen mit UVC und Ozon tötet Erreger ab und neutralisiert Gerüche
Laut einer Studie von Wissenschaftlern des ECDC aus dem Jahr 2016 infizieren sich jährlich circa 2,6 Mio. Europäer mit Krankenhauskeimen – bei etwa 91 000 Patienten verläuft die Ansteckung tödlich. Grund dafür ist neben der mangelhaften Umsetzung von Hygienevorschriften auch der Zeit- und Kostendruck bei täglichen Reinigungsarbeiten. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Dinies GmbH ein Desinfektionsgerät entwickelt, das die Nasszelle sowohl mit kurzwelligen UVC-Strahlen als auch mit Ozon entkeimt.
„In einem Kooperationsprojekt mit der HFU Furtwangen wurde festgestellt, dass die pathogene Keimbelastung in Nasszellen selbst nach der regulären Wischdesinfektion noch immer 42 % betrug“, erklärt Dipl.-Ing. Cajus Dinies, Geschäftsführer der Dinies Technologies GmbH. „Die Erreger sind vor allem an Stellen zu finden, mit denen auch die Patienten häufig in Berührung kommen. Dazu zählen etwa Tür- und Haltegriffe, Lichtschalter und auch die Armaturen des Waschbeckens.“ Um diese Keime effizient zu beseitigen, reicht „ein kurzes Drüberwischen“ nicht aus – genau das wird in einem Großteil der Krankenhäuser aber praktiziert, weil die Reinigungsfachkräfte häufig in kürzester Zeit eine große Anzahl an Zimmern reinigen müssen.
Desinfektionsgerät kombiniert UVC-Strahlen mit Ozon
Auf die Problematik der Krankenhauskeime aufmerksam wurde Dinies Technologies bereits vor Jahren. Das Unternehmen, das sich unter anderem auf die Entkeimung mittels UV-Strahlung spezialisiert hat, entwickelte im Jahr 2016 zunächst ein mobiles Gerät, das sich besonders zur kostengünstigen und schnellen Desinfektion von OP-Sälen, Behandlungsräumen und Patientenzimmern eignet. Ein stationärer Einsatz – etwa in Patientenzimmern – war jedoch noch nicht vorgesehen. „Daraus entstand die Idee, ein Gerät für den kontinuierlichen Einsatz in Nasszellen zu entwickeln, das selbstständig den Desinfektionszyklus einleitet“, erläutert Dinies. „Dafür haben wir den „CleanO3Mat“ so konzipiert, dass er zunächst die Funktion einer gewöhnlichen Badbeleuchtung übernimmt.“
Für die Desinfektion sind neben einer gewöhnlichen LED-Lampe auch UVC- und Ozonröhren verbaut. Der Desinfektionszyklus wird in Gang gesetzt, sobald der Patient das Badezimmer verlässt und das Licht ausschaltet. Für eine Dauer von einer Minute wird zunächst Ozon produziert. Dadurch lassen sich Geruchsmoleküle vollständig eliminieren. Anschließend werden mittels UVC-Strahlung Keime und Mikroorganismen zerstört. „Die Ozonwerte liegen dabei stets innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen und sind für den Menschen ungefährlich“, erklärt Dinies. „Das Gerät wurde dennoch so konzipiert, dass der Zyklus unterbrochen wird, sobald der Patient kurzfristig in das Badezimmer zurückkehrt und den Lichtschalter betätigt.“ Das bereits freigesetzte Ozon zersetze sich selbstständig innerhalb kurzer Zeit zu ungefährlichem Luftsauerstoff.
Testergebnisse bestätigen Wirksamkeit
Im Anschluss an die Entwicklungsphase wurde der „CleanO3Mat“ unter realen Bedingungen getestet. Dazu wurde zunächst die Keimbelastung an verschiedenen Stellen in einer Toilette gemessen. „Diese Analysen ergaben sehr hohe Werte“, berichtet Dinies. „Teils lag die Keimbelastung bei knapp 0,36 Gesamtkeimzahl/KBE/cm2 an der Wand und über 2,88 KBE/cm² am Boden des Urinals. Auch der Türgriff und die Armaturen des Waschbeckens waren mit Keimen belastet.“ Daraufhin wurde das Gerät zur kontinuierlichen Desinfektion eingesetzt. „Bereits ab Tag zwei lag die Keimbelastung bei Höchstwerten von nur noch 0,16 Gesamtkeimzahl/KBE/cm2. Diese niedrigen Werte blieben auch dann noch langfristig bestehen, als die übliche Wischdesinfektion ausgesetzt wurde“, so Dinies weiter.
Der „CleanO3Mat“ besitzt eine Nennleistung von 35 W sowie eine Nennspannung von 230 V/50 Hz. Die Leuchtleistung beträgt 8 W. Da die Montage wie bei einer gewöhnlichen Deckenbeleuchtung erfolgt, lassen sich die Lampen einfach austauschen.
www.cleano3mat.de
www.dinies.com