Einfamilienhaus für die Zukunft: Das Energie-Plus-Haus in Wetzlar ist für Buderus mehr als nur ein Forschungsprojekt
In Wetzlar ist ein Einfamilienhaus fertiggestellt worden, das über das Jahr mehr Primärenergie bereitstellt als seine Bewohner benötigen. Errichtet wurde das Energie-Plus-Haus von Buderus, einem Projektteam von Bosch Thermotechnik, der Buderus Immobilien GmbH (BIG) und Schwörer Haus. Fachjournalisten konnten sich im Dezember letzten Jahres im Haus umsehen.
Das Energie-Plus-Haus in Wetzlar erzeugt rechnerisch übers Jahr mehr Energie als es selbst verbraucht.
„Wir wollen zeigen, dass ein solches Projekt mit heute bereits verfügbarer Technik beim Bau von üblichen Einfamilienhäusern möglich ist“, sagte BIG-Geschäftsführer Jörg Schneider. Er nennt drei Voraussetzungen, die zu erfüllen sind:
1. Zunächst ist der Energieverbrauch durch eine optimierte Gebäudehülle und die Nutzung von Restenergieströmen gering zu halten.
2. Der verbleibende Energiebedarf muss effizient gedeckt werden.
3. Zudem muss das Gebäude selbst so viel Strom wie möglich erzeugen.
Um diese Anforderungen zu erfüllen, haben die Projektpartner das Energie-Plus-Haus mit modernen Komponenten ausgestattet: Eingesetzt werden solaraktive Niedertemperatur-Kollektoren an der Fassade, eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Elektro-Wärmepumpe mit einer Leistung von bis zu 9 kW. Verbaut wurden Anlagenkomponenten, die jederzeit aus dem Buderuskatalog bestellt werden können. Es kommen aber auch Entwicklungen zum Einsatz, die derzeit nicht erhältlich sind. Näheres wollte Buderus dazu nicht verraten, weil das Unternehmen noch Versuche und allerlei Messungen durchführt.
Verbrauchsarme Hausgeräte der Energieeffizienzklasse A++ runden die Ausstattung des Gebäudes in einer Wetzlarer Wohnsiedlung ab. Auf dieser Basis sinkt der Primärenergiebedarf für Heizen und Warmwasser des Gebäudes mit 160 m² Wohnfläche gegenüber dem Referenzgebäude laut Energieeinsparverordnung von 91 auf unter 50 kWh/(m2 · a).
Die auf dem Dach angebrachten Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 10,8 kW (Peak) erzeugen so viel Strom, dass sich auf das Jahr gerechnet eine positive Energiebilanz ergibt: Dem erwarteten Energiebedarf von 7550 kWh/a für Hausgeräte, Trinkwassererwärmung, Klimatisierung und Heizung steht eine erwartete Stromerzeugung von 9100 kWh/a gegenüber. Für das Projektteam ist dieses Baukonzept zukunftweisend: „Wir sind davon überzeugt, dass sich das Energie-Plus-Haus auf längere Sicht zum Standard entwickeln wird“, sagte Luc Geerinck, Leiter Marketing Buderus Deutschland. Ende letzten Jahres wurde das Einfamilienhaus seinen Mietern übergeben.
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