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Eine neue Gasleitung in nur einem TagVerfahren zum Abdichten von unter Putz liegenden Gasleitungen ohne Maueraufbrüche

Wenn im Zuge des Gas-Checks festgestellt wird, dass die Gasleitung undicht und deshalb saniert werden muss, können für die Sanierung – d. h. für die Leitungserneuerungen – hohe Kosten entstehen. Denn oft liegt ein großer Teil der Leitungen unter Putz oder in Installationsschächten verborgen. Dann sind Stemmarbeiten notwendig. Als Alternative stellt sich das Abdichtverfahren mit „Prodoral R 6-1“* der TIB Chemicals AG vor. Bei diesem Sanierungsverfahren werden die Gewindeverbindungen dauerhaft von innen mit einer Kunststoffdispersion abgedichtet. Dies bedeutet: Die Abdichtung ist innerhalb weniger Stunden durchgeführt, ohne Wandaufbrüche, Schmutz und Lärm.

An allen Gasleitungsenden sind die mitgelieferten Entlüftungshähne einzuschrauben.

 

Undichte Gewindeverbindungen in Gasleitungen können ohne Maueraufbrüche und ohne Fliesenschäden mit einem Innenabdichtverfahren innerhalb weniger Stunden fachmännisch, dauerhaft und zuverlässig abgedichtet werden. Eine Beschreibung des Verfahrens und was dabei zu berücksichtigen ist, wird in folgendem Beitrag dargestellt.
Erdgas ist ein umweltfreundlicher und auch sicherer Energieträger, sofern die Leitungen überprüft und gewartet werden. Gasleitungen, insbesondere solche aus Stahl mit Gewindeverbindungen, können jedoch im Laufe der Jahre undicht werden, da der Hanf in den Gewindeverbindungen austrocknet und spröde wird.
Im Falle einer undichten Gasleitung ist die Position der Undichtigkeit bei unter Putz liegenden Leitungen in der Regel nicht zu lokalisieren. Beim Erneuern der Gasleitung bzw. einer neuen Eindichtung der Gewindeverbindungen müssen Wände aufgestemmt, in Küchen und Bädern Fliesen zerstört werden. Diese Maßnahme ist mit erheblichen Belästigungen wie Schmutz, Lärm und Staub für die Bewohner verbunden. Ferner dauert solch eine Sanierung mehrere Tage und verursacht hohe Kosten.
Als Alternative dazu bietet sich das seit Jahren etablierte Abdichtverfahren mit „Prodoral R 6-1“ an, mit dem die Gewindeverbindungen der Niederdruck-Gasleitungen (Betriebsdruck max. 100 mbar) von innen abgedichtet werden. Dabei wird eine Kunststoffdispersion in die Leitung gefüllt, die unter Druck nach einer bestimmten Verweilzeit in die undichte Gewindeverbindung eindringt und sie dadurch dauerhaft abdichtet.

Nachdem der Leitungsstrang mit Stickstoff bzw. Druckluft gereinigt wurde, wird mittels einer Doppelmembranpumpe das Dichtmittel „Prodoral R 6-1“ aus einem Behälter abgesaugt und in die Gasleitung gedrückt.

An allen Gasentnahmestellen muss so lange entlüftet werden, bis das Dichtmittel austritt.

Die Leckrate der abzudichtenden Gasleitung muss unter 5 l/h liegen. Dies stellt sicher, dass keine einzelne Gewindeverbindung des gesamten Leitungsstranges eine Undichtigkeit > 5 l/h aufweist. Bei größeren Leckraten ist nachzuweisen, dass keine einzelne Gewindeverbindung eine Undichtigkeit von > 5 l/h aufweist. Dies ist evtl. durch ein Trennen der Gasleitung in Leitungsabschnitte zur Ermittlung der Gasleckmenge möglich.
Nach DVGW TRG 624 dürfen mit diesem Verfahren nur Gasleitungen mit Gewindeverbindungen, die keine Undichtigkeiten aufgrund von Korrosion aufweisen, durchgeführt werden. Es ist zu beachten, dass durch das Dichtmittel nur Gewindeverbindungen abgedichtet werden.
Eine Belastungsprobe der gesamten Gasleitungsanlage mit einem Prüfdruck von 3 bar und einer Dauer von 3 bis 5 Minuten ist vor der Abdichtung erforderlich. Dies ist notwendig, um einen Korrosionsschaden, der optisch nicht festgestellt werden kann, auszuschließen. Während dieser Prüfung ist sicherzustellen, dass sich niemand in unmittelbarer Nähe der zu prüfenden Gasleitung befindet. Denn durch den hohen Druck könnten sich Metallsplitter des korrodierten Rohres oder Steinpartikel aus dem Putz lösen.
Danach wird die Gasleckmenge erneut ermittelt. Beträgt die Leckmenge erneut nicht mehr als 5 Liter pro Stunde, kann die Abdichtung durchgeführt werden. Stellt sich eine größere Leckrate nach der Belastungsprobe ein, so lässt dies auf einen Korrosionsschaden schließen. Die Gasleitung sollte dann erneuert werden.
Für die Abdichtung mit diesem Verfahren ist ein Gerätesatz erforderlich, der vom Hersteller des Dichtmittels (TIB Chemicals) angeboten wird. Nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 624 ist eine Sachkunde-Schulung des ausführenden Personals gefordert, die von einem Mitarbeiter des Dichtmittelherstellers vor Ort durchgeführt werden kann. Dies stellt die Sachkunde des Ausführenden sicher und wird diesem durch ein Zertifikat bestätigt.
Ein Protokoll der Arbeitsausführung sowie eine gesondertes Kennzeichnung der abgedichteten Gasleitung durch ein Schild am Gaszähler – wann und mit welchem Dichtmittel abgedichtet wurde –, muss ebenfalls durchgeführt werden.
Nach der Richtlinie des DVGW (TRG G 624)und der TRGI 2008 werden in Betrieb befindliche, undichte Gasleitungen nach dem Grad der Gebrauchsfähigkeit unterschieden:
• unbeschränkte Gebrauchsfähigkeit: Gasleckmenge < 1 l/h
• verminderte Gebrauchsfähigkeit: Gasleckmenge zwischen 1 u. 5 l/h
• keine Gebrauchsfähigkeit: Gasleck­menge > 5 l/h

Liegt unbeschränkte Gebrauchsfähigkeit vor, so ist eine nachträgliche Abdichtung nicht erforderlich, kann jedoch durchgeführt werden.
Bei verminderter Gebrauchsfähigkeit müssen die Gasleitungen innerhalb von
4 Wochen abgedichtet oder erneuert werden.
Bei keiner Gebrauchsfähigkeit sind die Gasleitungen unverzüglich außer Betrieb zu nehmen.

Nach einer Verweilzeit von 30 Minuten wird das Dichtmittel abgelassen.

Ablauf der Abdichtungsarbeiten
Zunächst sind Gaszähler, Wärmeerzeuger und alle anderen Endgeräte auszubauen. An allen Gasleitungsenden sind die von TIB Chemicals mitgelieferten Entlüftungshähne einzuschrauben. An der tiefsten Stelle der Hauptleitung ist der Materialanschlusshahn einzuschrauben.
Bevor die Gasleitung mit dem wieder verwendbaren Dichtmittel (Kunststoffdispersion) gefüllt wird, ist der Leitungsstrang mit Stickstoff bzw. Druckluft mit einem Druck von 3 bar zu reinigen. Hierzu wird über die Entlüftungshähne der Staub und Rost von oben nach unten ausgeblasen. Dazu wird der Anschlusshahn geschlossen, bis der Druck sich aufgebaut hat. Danach wird der Hahn ruckartig geöffnet und der Staub mittels eines speziell dafür vorgesehen Schlauches ins Freie geleitet.
Im Anschluss daran wird die Gasleitung über eine mit Stickstoff/Druckluft betriebene, selbst ansaugende Doppelmembranpumpe befüllt. Es ist ein Überdruck von min. 3 bar erforderlich, um das Dichtmittel in die Gewindeverbindungen zu pressen. Die Pumpe kann einen Druck von 7 bar erzeugen, sodass Gasleitungen bis zu einer Höhe von 40 m unter dem nötigen Überdruck von 3 bar gehalten werden können.
Da die undichten Stellen nicht lokalisierbar sind, muss die Gasleitung unbedingt komplett mit dem Dichtmittel gefüllt sein. Dazu wird die gesamte zu sanierende Gasanlage über die installierten Hähne entlüftet. Selbst stillgelegte Leitungsteile gehören dazu. Um sicherzustellen, dass die Leitung vollständig mit dem Dichtmittel gefüllt ist, sollten beim Entlüftungsvorgang pro Gasentnahmestelle ca. 0,5 l des Dichtmittels aufgefangen werden.
Die gefüllte Gasleitung muss dann für 30 min. unter Druck stehen. Die Absperrhähne zwischen der Stickstoffflasche und der Pumpe, ebenso die Kugelhähne der Doppelmembranpumpe bleiben geöffnet, um ein Nachdrücken des Dichtmittels in die undichten Gewindeverbindungen zu ermöglichen.
Nach der Druckhaltezeit von 30 min. wird das Dichtmittel in einen speziellen Auffangbehälter abgelassen. Wenn keine größere Menge Dichtmittel mehr austritt, wird bei einem Druck von 3 bar von jedem Entlüftungshahn aus durchgeblasen, um noch überschüssiges Dichtmittel aufzufangen. Der Auffangbehälter ist speziell dafür konstruiert, dass der Druck abgebaut wird, aber kein aufgefangenes Abdichtungsmittel herausspritzen kann.
Nun wird das restliche Dichtmittel mithilfe von zylindrischen Schaumstoffkörpern (Molchen) aus der Gasleitung entfernt, da besonders bei längeren, waagerechten Leitungen nach dem Ausblasen noch größere Mengen Dichtmittel zurückbleiben können. Durch das Molchen wird die Leitung nahezu restlos entleert. Die Molche werden an den Gasentnahmestellen eingeführt und mit Stickstoff/Druckluft über die Entlüftungshähne durch die Leitungen geschickt. Die verwendeten Molche sind nach Größe so auszuwählen, dass sie auch in den Leitungsabschnitten mit der größten Nennweite noch wirksam sind.

Wenn die Gasleitung entleert ist, werden anschließend Schaumstoffkörper (Molche) durch den Leitungsstrang gepresst, die dann in einer Molchauffangvorrichtung (im Bild zu sehen) aufgefangen werden.

Sie sollten möglichst langsam durch die Gasleitung gedrückt werden, damit sie auch genügend Dichtmittel an den Wandungen abstreifen. Die Geschwindigkeit kann durch den Druckregler an der Stickstoffflasche bzw. am Kompressor reguliert werden. Beim Austritt aus der Leitung werden die Molche mit einer speziellen Vorrichtung aufgefangen. Anschließend können sie mit Wasser ausgewaschen und wieder verwendet werden. Ein zweimaliges Molchen von jeder Gasentnahmestelle aus ist in der Regel ausreichend. Das zurückgewonnene Dichtmittel ist mehrmals wieder verwendbar. Bei starken Verunreinigungen kann das Dichtmittel über ein Sieb mit einer Maschenweite von max. 1 mm von groben Partikeln gereinigt werden.
Um die Gasleitung zu trocknen, wird mit einem Gebläse etwa 1 Stunde lang Raumluft von unten nach oben durch die Leitung geblasen. Nach dieser Zeit ist dem Dichtmittel genügend Feuchtigkeit entzogen worden. Die Trocknungszeit bezieht sich auf durchschnittliche Leitungen mit Längen von rund 25 m und Nennweiten von 1 bis 11/2“. An den Leitungsenden kann über Rohrbögen, an die kleine Auffanggefäße gehängt werden, noch tropfendes Material aufgefangen werden.
Nach diesen Arbeitsschritten ist eine anschließende Dichtheitsprüfung mit einem Prüfdruck von 150 mbar durchzuführen. Der Druck muss konstant bleiben und darf weder abfallen noch ansteigen. Diese Prüfung zeigt, dass die Gasleitung wieder dicht ist und somit sofort wieder in Betrieb genommen werden kann.

Ein Gebläse sorgt für die Trocknung der Gasleitung.

Schriftliches Protokoll
Die Dichtheitsprüfung sowie die wichtigsten Arbeitsgänge sind von der ausführenden Fachfirma zu protokollieren. In der Nähe des Gaszählers wird ein Schild mit dem Hinweis „Die Gasleitung wurde mit PRODORAL R 6-1 abgedichtet“ angebracht. Dies dient der Information, wann und mit welchem Dichtmittel und von welcher Firma die Gasleitung abgedichtet wurde.

Autor: Alfred Sindel, TIB Chemicals AG, Mannheim

Bilder: TIB Chemicals AG, Mannheim


*) Das Verfahren und das Dichtmittel „Prodoral R 6-1“ sind vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) gemäß DIN EN 13090 geprüft und unter DIN-DVGW NG-5113 AR 0634 zugelassen.



www.tib-chemicals.com

www.prodoral.info

 


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