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DVGW: Gasleitungsnetz wasserstofftauglich

Bild: DVGW

 

Berlin. Die im deutschen Gasnetz verbauten Stahlrohrleitungen sind für den Transport von Wasserstoff geeignet. Dies ergab ein Forschungsprojekt des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), das im März dieses Jahres vorgestellt wurde. Die „Stichprobenhafte Überprüfung von Stahlwerkstoffen für Gasleitungen und Anlagen zur Bewertung auf Wasserstofftauglichkeit“ (SyWeSt H2) wurde von Open Grid Europe und der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart durchgeführt.

Im Rahmen der Studie wurden ausgewählte Pipeline- und Anlagenstähle aufwändigen bruchmechanischen Prüfungen unterzogen, zum Teil mit eigens entwickelten Messmethoden. So wurden extreme Betriebszustände und Alterungsprozesse unter dem Einfluss von Wasserstoffdruck simuliert. Die getesteten Werkstoffe von ganz unterschiedlicher Festigkeit hielten die vorgegebene Mindestbruchzähigkeit ein und zeigten ein vergleichbares Risswachstumsverhalten. Insgesamt lasse sich auch für nicht geprüfte Stähle auf ein vergleichbares Werkstoffverhalten schließen, ist eine Schlussfolgerung der Studie. Auf die in Armaturengehäusen verwendeten Werkstoffe seien die Ergebnisse jedoch nicht übertragbar, in diesem Bereich seien gesonderte Prüfungen nötig.

Das Thema Transport von Wasserstoff sei damit grundsätzlich gelöst, so Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW. Das bestehende, über 550000 km lange deutsche Gasnetz könne mit Gesamtkosten von nur rund 30 Mrd. Euro für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden. Haushalte mit Gasanschluss seien bereits H2-ready oder könnten es mit wenig Aufwand werden. Um hier für Handlungs- und Rechtssicherheit zu sorgen, hat der DVGW nach eigenen Angaben sein Regelwerk für den Einsatz von bis zu 100 Prozent Wasserstoff angepasst und ergänzt es aktuell um einige weitere Standards.

 


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