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Dünnschicht-PV: Wachstum über die Krise hinaus

Ein Verbundprojekt von Forschungsinstituten und Hochschulen aus Berlin und Brandenburg hat den Zuschlag für die Förderung im Rahmen des Programms "Spitzenforschung und Innovationen in den neuen Ländern" erhalten. Das Programm wird vom BMBF mit 12 Mio. Euro gefördert, der Senat Berlin fügt 25 % der Förderungssumme hinzu. Die Partner im Verbundprojekt, das von den führenden Technologiefirmen der Dünnschicht-PV unterstützt wird, bauen mit dem Geld ein Forschungszentrum zur Optimierung der Dünnschicht-PV weiter aus.

 

Forscher in der Photovoltaik. Bild: HZB

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Die Freude über den Erfolg ist den Antragskoordinatoren vom PVcomB (Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin) anzumerken: "Mit der Förderung des BMBF können wir jetzt das PVcomB mit unseren Partnern zügig ausbauen. Wir haben schon Millionen Euro an Industrieverträgen und -zusagen eingeworben, aber ein Teil der Anschubfinanzierung war bisher noch offen - nun können wir richtig Gas geben", sagt Dr. Rutger Schlatmann, Direktor des PVcomB.

Niedrigere Kosten für Solarstrom
Mit den Geldern aus dem Antrag wird am PVcomB eine weltweit einzigartige Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur für Dünnschicht-PV entstehen. Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) hat gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin (TUB) das PVcomB gegründet, um den Technologietransfer aus der Spitzenforschung zu fördern und dringend benötigte Fachkräfte auszubilden. Die industrienahe Technologieentwicklung kann von Forschungseinrichtungen wie den Helmholtzzentren in Berlin und Jülich aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen nur schwer geleistet werden. "Das PVcomB schließt nun diese Lücke zwischen Grundlagenforschung und Industrie", sagt Prof. Bernd Rech, einer der Initiatoren des PVcomB, TUB Professor und Institutsleiter am HZB.

Wenig Energie- und Materialverbrauch, großflächige Produktion - das sind nur einige der Vorteile der Dünnschicht-PV, die zu niedrigeren Kosten für Solarstrom führen. Experten gehen daher auch davon aus, dass die Dünnschicht-Technologie in den nächsten Jahren einen überproportional wachsenden Anteil des weltweiten PV-Marktes ausmachen wird. "Am PVcomB arbeiten wir mit Partnern und Firmen daran, die Marktanteile der Dünnschicht-PV erheblich zu erhöhen. In unserer HZB-internen Forschung arbeiten wir schon an der übernächsten Generation von Solarzellen, die wir später über das PVcomB zur Marktreife bringen werden", berichtet Prof. Wolfgang Eberhardt, Geschäftsführer für den Bereich Energie am HZB und Professor an der TUB.

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Partner im Verbundprojekt
Das PVcomB (Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin) ist ein Kooperationsvorhaben von HZB und TUB. Es hat seit Gründung in 2007 erfolgreich Kooperationen mit der Industrie und mit öffentlichen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen aufgebaut. Laborflächen des PVcomB werden bereits aus Eigenmitteln des HZB in Berlin-Adlershof aufgebaut. Das PVcomB wird durch alle führenden deutschen Technologieunternehmen der Dünnschicht-PV unterstützt.

Am HZB wird im Bereich Solarenergie seit mehr als 20 Jahren an Solarzellen der nächsten und übernächsten Generation mit neuen Materialklassen und innovativem Zellenaufbau geforscht. Neben silicium-basierten Dünnschichtsolarzellen auf preiswerten Substraten wird vor allem die große Familie der Absorbermaterialien CIS/CIGSe erforscht. Mit der Synchrotronquelle BESSY II besitzt das HZB einzigartige Messtechniken für die Dünnschicht-PV.

Die TUB mit ihren mehr als 27 000 Studierenden ist eine aktive Forschungsuniversität, die sich konsequent energierelevanten Forschungsthemen verschrieben hat. Zusammen mit den bereits hervorragend etablierten Fachgebieten für Analyseverfahren an der TU Berlin, die bereits in der PV-Forschung mit dem HZB eng verbunden sind, wird durch die Zusammenarbeit mit dem PVcomB eine sichtbare Kompetenz geschaffen, die durch entsprechende Studiengänge und Graduiertenprogramme die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sichert.

Die HTW Berlin (Hochschule für Technik und Wirtschaft, ehemals FHTW) ist mit dem Studiengang "Umwelttechnik/Regenerative Energien" themengerecht aufgestellt. In Lehre und Forschung wird der Bereich der PV kontinuierlich verstärkt. Aktuell laufen zwei weitere Ausschreibungen für planmäßige Professorenstellen.

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Das DFG-Forschungszentrum MATHEON - Mathematik für Schlüsseltechnologien bündelt international anerkannte Kompetenz auf wichtigen, technologie-relevanten Forschungsgebieten der angewandten Mathematik. Zurzeit ist unter anderem ein Matheon Transferbereich zum Thema PV in Planung.

Das IHP Frankfurt (Innovations for High Performance Microelectronics / Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik) hat begonnen, die PV-Unternehmen in der Region mit analytischen Untersuchungen zu unterstützen. Am Joint Lab IHP/BTU Cottbus, das Materialforschung betreibt, wird bereits seit Langem ein Teil der Forschungskapazität für die PV eingesetzt.

An der Universität Potsdam beschäftigen sich mehrere Gruppen mit den photophysikalischen und optoelektronischen Eigenschaften synthetischer und biologischer Materialien. Diese Aktivitäten sind in den Profilbereich "Functional Soft Matter" der Universität eingebunden.

Das Institut für Energieforschung 5 (Photovoltaik) des Forschungszentrums Jülich (FZJ) ist eines der weltweit führenden Institute für Forschung und Entwicklung von Materialien, Solarzellen und -modulen für die Dünnschicht-PV auf der Basis von amorphem und mikrokristallinem Silicium und seinen Legierungen. Auch das FZJ ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft.

Kontakt:
Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin (PVcomB), D-12489 Berlin
Tel  +49 30 63922999, Fax +49 30 639229 90
info@helmholtz-berlin.de, www.helmholtz-berlin.de

 


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