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„Die Situation ist größtenteils noch gut“

Im Interview mit unserer Redaktion äußert sich Wolfgang Becker zur wirtschaftlichen Lage des SHK-Handwerks in Baden-Württemberg und macht Appetit auf die kommende IFH/Intherm

„Nirgends sonst hat man die Chance, an einem Ort so viele unterschiedliche Geschäftspartner zu treffen. Deshalb haben wir als zusätzliches Highlight die Netzwerkpartys ins Programm genommen“, sagt Wolfgang Becker. Bild: FV SHK Baden-Württemberg

 

Nur noch wenige Wochen, dann öffnet die IFH/Intherm ihre Tore. Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer der baden-württembergischen SHK-Handwerksvertretung, empfiehlt Handwerksunternehmen einen Besuch des süddeutschen Branchentreffs, der in diesem Jahr vom 23. bis 26. April in Nürnberg stattfindet. Die Gründe läutert er im Gespräch mit der IKZ-Redaktion. 

IKZ: Über mangelnde Beschäftigung dürften SHK-Betriebe in Baden-Württemberg und Bayern kaum klagen. Nach wie vor sind die Auftragsbücher des SHK-Handwerks gut gefüllt. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung, der Mangel an qualifizierten Handwerkern und behördliche Auflagen in Form von Dokumentations- und Nachweispflichten binden zusätzlich personelle Kapazitäten und bremsen damit die Betriebe regelrecht aus. Kann eine Messe wie die IFH/Intherm Lösungsansätze aufzeigen oder Impulse geben, um den Arbeitsalltag für die Betriebe zu erleichtern?

Wolfgang Becker: Zunächst zur derzeitigen Lage des SHK-Handwerks im Südwesten: Die Auftragsbücher unserer Mitgliedsbetriebe sind nicht mehr so voll, wie vor einem Jahr. Im Bereich Heizung ist der Auftragsvorlauf innerhalb von neun Monaten um zehn Wochen zurückgegangen. Auch im Bereich Sanitär gab es leichte Rückgänge. Die Situation ist größtenteils noch gut. Aber die Betriebe blicken mit gemischten Gefühlen auf die nächsten Monate. Genau hier gibt die IFH/Intherm hilfreiche Impulse, sei es mit Fachvorträgen im Messeforum, oder durch die Angebote der Hersteller, die ihre Innovationen vorstellen. 

Die von Ihnen angesprochene Bürokratie belastet jeden SHK-Betrieb. Hier sind wir zunächst mal als Verbände aktiv, um den Finger immer wieder in die Wunde zu legen. Wo wir es nicht ändern können, ist vor allem der Umgang damit wichtig. Beim Gebäudeenergiegesetz und der Austauschförderung ist es jetzt wichtig, dass sich nicht in drei Monaten wieder alles ändert. Nun müssen die Betriebe lernen, damit umzugehen und eine Routine zu entwickeln. Die Messe kommt nun hier zu einem guten Zeitpunkt. Die Regeln stehen prinzipiell, es gibt erste Erfahrungen. In zahlreichen Vorträgen im Forum werden wir darüber berichten und in den Treffs zur Mittagszeit auch diskutieren. Hier können die Besucher viele Impulse mitnehmen.

 

IKZ: Alles rund um Sanitär, Heizung, Klima, Erneuerbare Energien – das sind die traditionellen Ausstellungsfelder auf der IFH/Intherm. Gibt es besondere Highlights oder neue Themenfelder, auf die sich Besucher in diesem Jahr freuen dürfen?

Wolfgang Becker: Highlight der Messe sind die neuen Produkte und Angebote der Aussteller. Wir erleben einen so rapiden Fortschritt etwa bei Technologien und Materialien, dass es allein hier genug zu sehen gibt. Als Messeveranstalter und Träger passen wir das Rahmenprogramm immer auf die aktuellen Bedürfnisse des Handwerks an. Dieses Jahr haben wir uns für die drei Fokusthemen Nachhaltigkeit, Komfort und Digitale Unternehmensführung entschieden. Diese finden sich im IFH-Forum wieder. Wobei wir auch genug Zeit lassen wollen, sich bei den mehr als 360 Ausstellern umzuschauen und dort Gespräche zu führen. Nirgends sonst hat man die Chance, an einem Ort so viele unterschiedliche Geschäftspartner zu treffen. Deshalb haben wir als zusätzliches Highlight die Netzwerkpartys ins Programm genommen. Dort kann man den Austausch bei Snacks, Getränken und Live-Musik in Feierabend-Atmosphäre bis etwa 20 Uhr fortsetzen. Denn die erste Messe nach Corona vor zwei Jahren hat gezeigt, dass ein überragendes Interesse an Austausch besteht.  

 

IKZ: Sonderschauen und Foren sind seit jeher ein elementarer Bestandteil der Nürnberger Messe. Für wen wird da in diesem Jahr etwas geboten?

Wolfgang Becker: Wie jedes Mal haben wir versucht, bei der Planung der Messe zu erspüren, was 2024 der besondere Bedarf unserer Handwerksbetriebe ist. Auf dieser Grundlage haben wir uns bewusst gegen eine Sonderschau und für die drei Fokus­themen entschieden. Wesentliche Impulse werden sich also im IFH-Forum abspielen. 

 

IKZ: Bleiben wir beim Stichwort Messebesucher: Inwieweit ist die Messe auch für Monteure und Auszubildende spannend?

Wolfgang Becker: Auch für Monteure und Azubis bietet die IFH/Intherm die Chance, sich umfassend über die Anbieter und deren Produkte zu informieren. Im Gespräch mit Ausstellern können sie Tipps für den Berufsalltag im Umgang mit den Produkten erhalten oder zurückmelden, wie diese in der Montage, bei der Wartung und beim Kunden ankommen. Zur IFH/Intherm in Nürnberg kommt die gesamte Branche zusammen. Betriebsinhaber würden eine Chance verpassen, wenn sie ihre Leute nicht mitbringen. Man kann vorab verabreden, dass sich jeder mit einem anderen Schwerpunkt über das Messeangebot informiert und sich hinterher im Betrieb darüber austauschen. Für die Angestellten ist es eine Inspiration, Motivation und eine schöne Gelegenheit, aus dem Arbeitsalltag einmal herauszukommen und über den Tellerrand zu blicken. 

 

IKZ: Eine neue Möglichkeit zum fachlichen Austausch untereinander versprechen die von Ihnen bereits angesprochenen Netzwerk-Partys am Abend. Von Dienstag bis Donnerstag sollen Messeteilnehmer die IFH/Intherm mit gekühlten Getränken, Snacks und Musik beim entspannten After-Work gemeinsam ausklingen lassen. Wo finden diese Partys statt und muss man sich dazu anmelden?

Wolfgang Becker: Hinter den Partys steht die Idee, dass wer zusammen arbeitet auch einmal in ungezwungener Atmosphäre zusammen feiern soll. Dazu haben wir eine tolle Stimmungsband engagiert, die Lamas. An den drei Abenden beginnen die Partys jeweils um 17 Uhr im Galeriebereich des NCC Ost zwischen den Hallen 4A und 7A. Man benötigt ein gesondertes Ticket, das man über die IFH-Webseite kaufen kann. Aussteller können Kontingente erwerben und diese an ihre Kunden weitergeben. So lassen sich die Gespräche vom Messestand vertiefen oder man verabredet sich gleich dort. 

IKZ: Inwieweit bildet sich das Thema Digitalisierung im Handwerk in Nürnberg ab?

Wolfgang Becker: Im IFH-Forum decken wir das Thema digitale Unternehmensführung ab. Wir stellen das weiterentwickelte Serviceportal der Berufsorganisation vor. Die Messe kooperiert mit zahlreichen Influencern aus der Branche. Start-ups stellen ihre digitalen Angebote vor. Wie immer sind die Softwareanbieter der Branche vertreten. Und natürlich hält auch in die Produkte der Hersteller immer mehr digitale Technik Einzug.

 

IKZ: Abschließende Frage: Die SHK-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind auf einem gemeinsamen Stand vertreten. Was erwartet den Besucher dort?

Wolfgang Becker: Wir als Fachverbände bieten auf der IFH/Intherm Austausch und Beratung. Wir bringen unsere Teams aus allen Bereichen des Verbands mit: Betriebswirte, Juristen, Techniker. Zusätzlich ist die Überwachungsgemeinschaft bei uns am Stand vertreten. Wir alle stehen für Fragen zur Verfügung. An unserem Stand starten die geführten Handwerker-Rundgänge, die einen exklusiven Austausch zu den Themen Wärmepumpen, Wärmeverteilung und Sanitär ermöglichen. Wir organisieren die QZ-Rallye, die Teilnehmer speziell zu den Ausstellern führt, die unseren Zertifizierungsprozess durchlaufen haben. Und wer möchte, kann auch einfach auf einen Cocktail oder Kaffee bei uns vorbeikommen, um sich vom Messetrubel auszuruhen.

 

www.fvshkbw.de

www.ifh-intherm.de

 


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