Die guten Geister des Handwerkers
Die Heinzelmännchen des 21. Jahrhunderts helfen dem Betrieb über die gesamte Prozesskette hinweg: beginnend noch vor dem ersten persönlichen Beratungstermin bis hin zur Abrechnung des Auftrags und nachgelagerte Serviceleistungen
Fleißige Zwerge, die nachts die Arbeit des Handwerkers erledigen. Wer träumt nicht davon, dass die Heinzelmännchen bei einem aktiv werden? Gerade bei der lästigen Dokumentation ist die Hoffnung auf Unterstützung groß. Und hier kommen die Heinzelmännchen des 21. Jahrhunderts ins Spiel.
Wie wäre es denn, wenn die Kundschaft, die meist in den Abendstunden und am Wochenende aktiv ist, über Ihre Internetseite, als Shop oder Bot, erste Informationen bekommen würde und so schon eine Vorstellung von z. B. „dem neuen Badezimmer“ entwickeln könnte? Sie selbst sparen sich die Eingabe der Daten, denn die können die Kunden direkt hinterlegen. Außerdem erhalten Sie einen Eindruck von den Wünschen und dem Geschmack der Kundschaft und können die Beratung nun zielgerichtet starten. Und es kommt noch viel besser, denn die Kundschaft kann sich selbst einen Termin für das Beratungsgespräch bei Ihnen buchen. Findet dieses nicht bei Ihnen im Hause statt, dann berücksichtigen die Lösungen bei der Terminvergabe auch noch die Routenplanung, also den Weg von einem zum anderen Termin, und schlägt nur – hinsichtlich der vorhandenen Ressourcen – mögliche Termine vor. Es muss also von Ihnen keine Datenaufnahme mehr – spontan, arbeitsunterbrechend – erfolgen; das Vorgespräch zu den Wünschen, aber auch zur Terminabstimmung, entfällt. Die Heinzelmännchen waren aktiv!
Die Kunden - und Sie - sind zufrieden, denn sie mussten nicht in der Arbeitszeit daran denken, beim Experten anzurufen, und sie haben die ersten Informationen bekommen, in dem Moment als sie danach gesucht haben. Zufriedene Kunden führen nach dem ersten telefonischen oder virtuellen Beratungsgespräch hoffentlich zu einem Auftrag. Und damit zum ersten Vorort-Termin, verbunden mit dem Aufmaß. Den Termin haben Sie abgestimmt oder der Kunde – wie beschrieben – online ausgewählt. Oder vielleicht haben Sie auch eine App, die der Kunde nutzen kann und in der direkt und immer alle Informationen für den Kunden einsehbar sind.
Stellen wir uns also vor, Sie sind nun auf dem Weg zum Kunden und können über das Tool per Click – wie beim Paketzusteller – ankündigen, dass Sie nun auf dem Weg sind und kurz vor der Ankunft auch noch sagen, dass Sie gleich da sind. Was für ein Service für den Kunden, und so auch kein Problem, wenn es doch mal etwas länger beim Termin vorher gedauert hat.
Im Badezimmer angekommen, machen Sie ein digitales Aufmaß und können dem Interessenten die gewünschte Neugestaltung in der 3D-Planung gleich zeigen. Oder sogar mit einer AR-Brille durch das neue Badezimmer laufen lassen. Ganz nebenbei waren die Heinemännchen wieder aktiv. Während Ihrer Planung wurde parallel ein Angebot generiert. Durch die Auswahl der Produkte, die mit den Lieferantendaten verknüpft sind, erstellt sich dieses fast wie von selbst. Fast, denn die Daten müssen vorher in der Software hinterlegt und gepflegt werden. Aber das machen Sie aktuell auch schon, nur bei jedem Angebot einzeln.
Deutschlandweiter Partner bei der Digitalisierung im Handwerk – Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk
Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk unterstützt Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen seit 2016 dabei, die Chancen digitaler Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle zu nutzen – kostenfrei, anbieterneutral und deutschlandweit. Es bietet praxisnahe Ratgeber und Seminare, zahlreiche interaktive Tools sowie einen Digitalisierungscheck, der zur digitalen (Weiter-) Entwicklung des eigenen Betriebs dient.
Regionale Technologie-Erlebniswelten laden zum Ausprobieren ein, Experten und Expertinnen unterstützen Betriebe mit vielfältigen Innovations- und Umsetzungsformaten und stehen für Fragen bereit. Mit dem monatlichen Newsletter bleiben Handwerksbetriebe informiert.
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Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk gehört zur Förderinitiative Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital-Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und im Handwerk.
Die Auftragsbestätigung ist nur einen Klick entfernt: Die Kundschaft kann den Auftrag online bestätigen. Sofort wird der konkrete Materialbedarf automatisiert mit Ihrem digital erfassten Lagerbestand oder mit dem des Großhandels abgeglichen. Und es wird eine Übersicht generiert mit Artikeln, die bestellt werden müssen. Über die Anbindung an das Lieferantenportal können Sie mit einem Klick die Freigabe zur Bestellung auslösen. Hierbei werden Waren zum bekannten Preis, die nicht im Lager vorrätig sind, beim gewünschten Lieferanten geordert. Den Lieferanten werden ebenfalls die Planungen zur Bestellung übermittelt, da eine entsprechende Verknüpfung vorhandenen ist. Der notwendige Lagerbestand wird für den Auftrag reserviert.
Bei der Anlieferung der Materialien verbuchen Sie die einzelnen Artikel über den Lieferschein im System und erhalten so eine Zuordnung zum entsprechenden Auftrag. Darüber hinaus können die Artikel direkt der entsprechenden Kommission – ohne Suche – im Lager zugepackt werden. Wie? Ihr System weiß genau, wo die vorhandene Kommission sich im Lager befindet.
Nach verschiedenen Teillieferungen trifft das letzte noch fehlende Teil ein. Es ist also Zeit den Umbautermin zu vereinbaren. Das System kann Sie darauf hinweisen, aber auch direkt den Kunden entsprechend informieren. Und Sie müssen nichts machen, denn die Kundschaft kann sich den Termin wieder bei Ihnen aussuchen und buchen. Durch Ihre Vorplanung ist der zeitliche Aufwand bekannt, selbstverständlich haben Sie diesen hinterlegt und Sie können auch festlegen, wer aus dem Team den Einbau vornehmen kann bzw. darf. Der Terminplaner gleicht diese Vorgaben mit der Ressource im Fuhrpark ab und ermöglicht so eine Terminbuchung vom Kunden.
Der Einbautermin steht an. Sie erhalten aus dem System eine Übersicht der Materialien, Verbrauchsmaterialien und Werkzeuge, welche zum Kundentermin mitgenommen werden müssen. Für typische Anwendungsfälle können diese hinterlegt und so sichergestellt werden, dass auch alles dabei ist und ohne Verzögerungen der Einbau vorgenommen werden kann. Verbrauchsmaterialien, die vor Ort benötigt werden, aber nicht kalkuliert waren, können beim Kunden vor Ort noch zur Abrechnung eingetragen werden.
Nach Fertigstellung kann der Kunde die Abnahme auf dem Tablet gegenzeichnen und löst damit die Rechnungsstellung aus. Aber damit soll der Dienst am Kunden noch nicht erledigt sein. Dienstleistung steht bei der Kundschaft ganz oben, nicht immer ist der Preis das ausschlaggebende Kriterium, sondern viel mehr „wie gut die Kundschaft sich aufgehoben fühlt“. Stellen Sie sich also eine Applikation vor, über die der Kunde auf alle Unterlagen und die ihn oder Sie über notwendige Serviceleistungen informieren, wie zum Beispiel „Wartungsfugen erneuern“. Ganz sicher kennen Sie dieses Prinzip so aus der Applikation Ihres Autos.
Autor: Dr.-Ing. Martina Schneller, Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, Schaufenster Krefeld
Weitere Infos
Haben Sie mal gezählt, wie häufig die Heinzelmännchen hier aktiv waren? Je nach Grad des Einsatzes von digitalen Werkzeugen können Sie Ihren Aufwand dauerhaft deutlich reduzieren. Weitere Informationen erhalten Sie im Digitalisierungspfad. Scannen Sie einfach den QR-Code oder geben den Link bit.ly/digipfad-glaser ein. Lassen Sie sich nicht abschrecken, dass dieser am Beispiel eines Glaserbetriebes dargestellt wird. Die Schritte zur Umsetzung sind in jedem Betrieb dieselben und die Prozessdarstellungen müssen für jeden Betrieb angepasst werden. Bei Fragen melden Sie sich gern bei uns!