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DGS: Große Solarthermieanlagen voranbringen

Berlin.  Eine Förderung großer Solarthermieanlagen fordert die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und verweist auf das Beispiel der Schweiz. Anfang dieses Jahres trat dort die Klimaschutz-Verordnung in Kraft, in der die Förderung von solarthermischen Prozesswärmeanlagen gesetzlich verankert sei, einschließlich der Erweiterung bestehender Anlagen. 

Standorte und (geplante) Größenordnung solarer Nah- und Fernwärme in Deutschland bis März 2025. Bild: Solites

 

Zu den Fördervoraussetzungen in der Schweiz gehört laut DGS, dass die thermische Nennleistung größer als 70 Kilowatt (kW) ist und dass die Solarthermie-Anlage eine Heizöl- oder Erdgasheizung oder Elektrodirektheizung ersetzt. Zudem muss eine Anlagenüberwachung installiert werden, und es müssen qualitätsgeprüfte Kollektoren sein. Der Fördersatz betrage gemäß Schweizer Klimaschutz-Verordnung einen Grundbeitrag von 2400 Franken (ca. 2515 Euro) sowie 1000 Franken (ca. 1048 Euro) pro kW thermische Kollektornennleistung. 

In Deutschland waren Stand März 2025 insgesamt 61 solare Wärmenetze mit zusammengerechnet 173.275 m2 Bruttokollektorfläche in Betrieb (siehe Karte), meldet das Solites Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme. Das entspricht etwa 121 MW solarer Leistung. Das größte Potenzial für den Zubau liege in der solaren Fernwärme und der industriellen Prozesswärme, betont die DGS. Diverse Großanlagen seien aktuell im Bau und in der Ausschreibung, immer mehr gingen in Planung (siehe Karte). 

„Die technisch ausgereifte Solarthermie kann einen wichtigen Beitrag zur raschen Dekarbonisierung der Wärmenetze leisten“, betont DGS-Präsident Torsten Lütten. „Das Gleiche gilt für die Wärmeversorgung der Industrie.“ Lütten fordert die Ausweisung entsprechender Flächen und eine erhebliche Vereinfachung der Genehmigungsprozesse. Der Fokus der Debatte liege derzeit zu sehr auf der Stromversorgung. „Immerhin macht Wärme mehr als die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland aus. Das können wir nicht einfach alles mit Strom bereitstellen, sondern brauchen die Direktwärme aus der Kraft der Sonne. Solarthermieanlagen lassen sich übrigens hervorragend mit Wärmepumpen aller Größenordnungen kombinieren und tragen so zur Entlastung der Stromnetze und zur massiven Beschleunigung der Energiewende bei.“

 


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