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Design und Funktion im Bad – wo geht die Reise hin?

Claudio Conigliello, Marketingmanager VitrA Bad, im Gespräch mit der IKZ-HAUSTECHNIK über Visionen, Trends und aktuelle Lösungen

Claudio Conigliello.

Während offene Bäder im privaten Bereich nur vereinzelt angetroffen werden, finden sich diese zunehmend in Hotels.

„Riesenbäder“ bleiben für die meisten Bauherren Wunschträume – Standard sind Bäder bis zu 10 m²

Nicht ein bisschen Farbe, sondern ein klares Bekenntnis zu Farbe ist derzeit in – jedoch nicht bei der Sanitär-Keramik, sondern bei der Gestaltung leicht veränderbarer Elemente wie Wandfarben, Accessoires und Textilien im Bad.

Spülrandlose WC-Technologien haben sich am Markt bereits durchgesetzt. Vorteil: Neben der Zeitersparnis für die Reinigung ergibt sich auch ein geringerer Verbrauch an Putzmitteln.

 

Das Thema Design und Funktion im Bad steht fortlaufend im Fokus der modernen Badgestaltung. Zum einen werden Trends wiederentdeckt und mit aktuellen Ansprüchen neu belebt, zum anderen passen sich die Produkte den Bauobjekten an und bieten für zahlreiche Anforderungen spezielle Lösungen. Vor diesem Hintergrund stellen sich Fragen wie: Welche Farben, Formen und Materialien sind derzeit State of the Art? Wie steht es um das offene Wohnkonzept? WCs mit Bidetfunktion, Dusch-WCs und die spülrandlose Technologie – welche Vorteile bringen die verschiedenen Varianten? Und wie können sich Planer und Handwerker auf die aktuellen sowie zukünftigen Kundenansprüche einstellen? Claudio Conigliello aus dem Hause VitrA Bad hat sich diesen und weiteren Fragen gestellt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Offene Wohnkonzepte werden bereits seit einigen Jahren diskutiert – und bei Küchen kommen sie oft vor. Wie steht es um das offene Bad mit fließenden Übergängen zum Schlafbereich und/oder begehbaren Kleiderschränken?
Claudio Conigliello: Sicherlich sind nicht nur die Wohnkonzepte offener geworden, sondern auch Bauherren und Architekten, die stärker hinterfragen, was tatsächlich zu den Bedürfnissen des Bewohners passt – und das sind eben nicht nur Grundrisse von der Stange, sondern auch ganz individuelle Lösungen.
Während Küchen und Bäder lange Zeit als reine Funktionsbereiche definiert wurden, sind heute Wohlfühlbereiche gefragt, die nicht unbedingt eine klare räumliche Trennung erfordern. Dennoch bleibt das Bad – anders als die Küche – für viele ein ganz privater Rückzugsort, der auch nach einer gewissen Abgeschlossenheit verlangt. Das ist für die einen nur ein Sichtschutz, die meisten wünschen aber nach wie vor einen eigenen Raum.
Während offene Bäder im privaten Bereich nur vereinzelt angetroffen werden, finden sich diese jedoch zunehmend in Hotels. Hier punktet vor allem die großzügigere Raumwirkung. Experimentierfreudige Gäste sind begeistert, für andere sind offene Bäder allerdings ein k.o.-Kriterium.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie steht es um das „Riesenbad“ – werden Bäder heute tatsächlich großzügiger geplant?
Claudio Conigliello: Riesenbäder bleiben für die meisten Bauherren schöne Wunschträume – Standard sind Bäder bis zu 10  m²; auf beengtem städtischen Raum auch deutlich kleinere Größen. Tatsächlich beobachten wir eine steigende Nachfrage nach Ausstattungen für „Normalbäder“, also nach Räumen mit einer realistischen Größe von 6 bis 8 m², meist recht­eckig und mit maximal einem Fens­ter.
Andererseits existiert natürlich der Wunsch nach Großzügigkeit und Weitläufigkeit im Bad. Die Kunst der Badgestaltung ist demnach, Riesenbäder visuell zu kreieren und passend auszustatten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Farben sind aktuell angesagt, welche Formen und Materialien sind derzeit State of the Art?
Claudio Conigliello: Natürlich gibt es nicht nur einen Trend – das würde ja auch der immer stärker werdenden Tendenz zu Individualität und Exklusivität widersprechen. Vier Strömungen oder Stilrichtungen habe ich von den letzten Messen als Haupteindruck mitgenommen:
Natur punktet. Also die Kombination von Naturtönen – z.B. Beige und Dunkelbraun – sowie der Einsatz von natürlichen Materialien wie Holz, Naturstein oder auch Leder.
Minimalismus 2.0. Darunter verstehe ich eine Weiterentwicklung des kühlen, geradlinigen, kubischen Stils, der grifflos, oft in Hochglanz und unter Einsatz von Glas oder Edelstahl daher kommt. „2.0“ steht für mich dafür, dass Minimalismus nach wie vor gewünscht ist, aber nicht mehr in der gleichen Konsequenz umgesetzt wird. So werden scharfe Kanten durch größere Radien ersetzt, Beckenformen werden wieder fließender oder es werden Kontrastelemente zwischen Keramik und Badmöbeln gesetzt.
Landlust-Romantik. Immer schon da gewesen und doch ein Spiegel unserer Zeit, der die Sehnsucht nach Bodenständigem, nach dem Rückzug ins Private und ins Heimelige reflektiert und seinen gestalterischen Ausdruck in Detailreichtum, in warmen Farben sowie in harmonischen, teils verspielten Formen findet und bei dem viel Dekoratives zum Einsatz kommt.
Colorblocking. Nicht ein bisschen Farbe, sondern ein klares Bekenntnis zu Farbe ist derzeit in – der Fashiontrend erobert seit einiger Zeit auch alle Wohnbereiche. Das führt aber bei den Sanitär-Herstellern nicht dazu, plötzlich Keramiken in knalligen Farben herzustellen, an denen man sich schnell sattsieht. Vielmehr geht es um die Gestaltung der leichter austauschbaren Elemente wie Wandfarben, Accessoires und Textilien im Bad, während Keramik und Möbel farblich zurückhaltend bleiben.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Rolle spielen Trends in der Kundenberatung?
Claudio Conigliello: In der Planung, Beratung und Umsetzung kann es natürlich nicht darum gehen, einfach einen Trend zu verkaufen und einzubauen. Aber die aktuellen Trends mit dem Kunden zu diskutieren, bringt Inspiration und führt häufig dazu, vage Vorstellungen konkretisieren zu können, um passende Vorschläge zu liefern.
IKZ-HAUSTECHNIK: Bei den WCs hat sich viel in puncto Funktionalität und Technik getan: Ein Technik-Trend ist die spülrandlose Technologie; zudem gibt es die WCs mit Bidetfunktion neben den Dusch-WCs. Welche Vorteile bringen die verschiedenen Varianten?
Claudio Conigliello: Bei spülrandlosen WCs – wie z.B. mit der „VitrAflush“-Technologie von VitrA Bad – wird einfach mit Wasser weggespült, was andernfalls aufwendig zu reinigen ist. Neben der Zeitersparnis bringt dies auch einen geringeren Verbrauch an Putzmitteln – überzeugende Argumente, die sowohl in Privathaushalten, als auch in Hotellerie, Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen punkten. Ein Bakterien-Test, der 2013 an der Akdeniz Universität in Istanbul durchgeführt wurde, bestätigte zudem einen eindeutigen Hygiene-Vorteil: Wo kein Spülrand ist, finden sich auch keine verborgenen Stellen, an denen sich Bakterien ausbreiten und Verschmutzungen ablagern können. In Kombination mit einer glatten Oberfläche oder Glasur wird ein um 95 % verringertes Bakterienwachstum erreicht. Und somit haben sich spülrandlose Technologien am Markt bereits durchgesetzt – schließlich gibt es keinerlei Umgewöhnung in der Funktionalität, und auch eine Montage an bestehenden Installationen ist möglich.
Etwas gewöhnungsbedürftiger, oder sagen wir: ungewohnt in puncto Design und Funktion sind die Dusch-WCs, die derzeit den Markt erobern. Klarer Vorteil sind die zusätzlichen Funktionen, die je nach Ausstattung von Warm- und Kaltwasserreglern über Geruchsabsorber bis hin zu Beheizung reichen. Da viele Optionen zur Wahl stehen und es viel zu zeigen gibt, sind Dusch-WCs auch sehr interessant für Ausstellung und Vertrieb.
Ein wichtiges Argument, das gleichermaßen auch für WCs mit Bidetfunktion gilt, ist das All-In-One-Prinzip. Während sich Bidets als Einzelelement ja bisher eher in südeuropäischen Ländern etabliert haben, ist die Kombination „WC plus Waschfunktion“ nun auch in Deutschland auf dem Vormarsch. WCs mit Bidetfunktion sind quasi die etwas einfachere Variante von Dusch-WCs mit dem Vorteil, dass Optik/Design etwas mehr dem gewohnten Bild von WCs entspricht.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Veränderungen zeichnen sich noch ab, wo ist Handlungsbedarf und was ist bei der Projektplanung zu berücksichtigen?
Claudio Conigliello: Ob beleuchtete Schubladen, Ambientebeleuchtung, Lautsprecher für die akustische Atmosphäre, USB-Anschlüsse für das Aufladen des Smartphones oder gleich ein ganzes Entertainment-System: Wenn Bäder zum komfortablen Lebensraum werden, braucht es in puncto Elektrifizierung mehr als eine Deckenbeleuchtung und eine Steckdose für Fön und Rasierer. Deshalb muss die Planung heute vorausschauender denn je sein und ein gewerkeübergreifendes Arbeiten ist gefragt, also eine direkte Zusammenarbeit z.B. zwischen Installateuren und Elektrikern.
Wer sich gut aufstellen und für die Zukunft rüsten will, knüpft solide Partnerschaften und wird zum Netzwerker mit Kollegen, um die steigenden Anforderungen gemeinsam zu meistern.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn wir von Veränderungen reden, lässt sich ganz allgemein der Trend beobachten, dass Verbraucher/Käufer zunehmend kritisch und anspruchsvoller werden. Zudem sind sie immer besser informiert, weil sie selbst recherchieren. Was bedeutet dies für unsere Branche? Wie können sich Hersteller, Planer, Handwerker gleichermaßen darauf einstellen?
Claudio Conigliello: Einer erhöhten Anspruchshaltung sollte entsprechende Service-Qualität gegenüber stehen und natürlich eindeutige Fakten. Unsere Produktqualität belegen wir bei VitrA Bad beispielsweise mit verschiedenen freiwilligen Zertifizierungen, wie u.a. die vom FSC, Institut Bauen und Umwelt e.  V., der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. oder dem European Water Label. Zu unserem Service zählen beispielsweise eine Beratungshotline für das Handwerk, die mit internen Mitarbeitern besetzt ist, sowie Schulungsangebote für das Handwerk.
Für uns wie für alle Marktpartner gilt, dass Endkunden, die heute mehr als einen Waschplatz erwarten, Beratungsbedarf haben, um ihren Lebensraum zu gestalten. Mit qualifizierter, flexibler und ganz individueller Beratung lassen sich nicht nur Kunden gewinnen, sondern auch starke, positive Abgrenzungsmerkmale gegenüber dem Wettbewerb oder konkurrierenden Vertriebsformen schaffen.

www.vitra-bad.de

Über VitrA Bad

VitrA Bad ist eine führende Marke der türkischen Eczac?bas? Bauprodukte Gruppe. Von Sanitärkeramik über Badmöbel bis hin zu Armaturen, Wannen und Fliesen bietet das Unternehmen Komplettbäder an. VitrA Bad produziert in Europa und wurde 2011 nach eigenem Bekunden als erster Hersteller von Sanitärkeramik mit der Typ III Deklarierung nach ISO 14025 für nachhaltigen Energie- und Ressourceneinsatz zertifiziert.
Die Kollektionen werden unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht und entstehen in Zusammenarbeit mit bekannten Designern wie Ross Lovegrove, Christophe Pillet und Matteo Thun. Die Produkte sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz im sanitären Fachhandel erhältlich und werden sowohl in den Showrooms des Handels, als auch im eigenen Showroom im Kölner Rheinauhafen präsentiert. <

 


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