Das Nötige mit dem Schönen verbindenBrandschutzkonzept für Duschrinnen im Klinikum der Ludwig Maximilian Universität München umgesetzt

Mit 2300 Betten und mehr als 10 000 Beschäftigten zählt die Uniklinik in München Großhadern zu den größten Krankenhäusern in Deutschland und Europa. Um die Qualität und das Prestige der Klinikgebäude auch für die Zukunft zu gewährleisten, werden zahlreiche größere und kleinere Neubau- und Sanierungsprojekte realisiert. Neben dem Neubau eines der modernsten und größten Operationszentren Europas, das voraussichtlich 2013 eröffnet wird, gibt es kleinere, nicht minder wichtige Sanierungsprojekte: So wurden z. B. vier Privatstationen, die seit dem Sommer 2010 über 48 neu gestaltete Krankenzimmer verfügen, von Grund auf saniert.
Die baulichen Anforderungen, die bei Neubau, Sanierung und Modernisierung von Kliniken und Einrichtungen des Gesundheitswesens gestellt werden, finden sich detailliert in der sogenannten Krankenhausbauverordnung (KhBauV) aus dem Jahr 1976. In der Regel aber gehen die ästhetischen und funktionalen Ansprüche an die Gestaltung moderner Krankenzimmer inzwischen weit über das hinaus, was in dieser Verordnung vorgeschrieben wird. Großzügige Raumkonzepte lösen die Beengtheit früherer Einrichtungsroutinen ab. Die einst so sterile Atmosphäre der Krankenzimmer weicht dem Trend zur barrierefreien Genesungsoase, die nicht mehr nur einen praktischen Zweck erfüllen, sondern dem Patienten darüber auch ein Gefühl von Komfort und Geborgenheit verschaffen soll.

Die 48 sanierten Krankenzimmer des Klinikums Großhadern wurden mit modernen Badeinrichtungen ausgestattet.

Brandschutz – auch für Sonderbauten
Wellness- und Sicherheitsaspekte werden bei der Entwicklung neuer Brandschutzmaßnahmen inzwischen gleichermaßen berücksichtigt. Als Kern eines Brandschutzkonzepts gilt stets der Schutz des Menschen und damit auch der Bausubstanz. Welche Kriterien insbesondere Krankenhäuser (aufgrund ihrer spezifischen Gebäudeart) zu erfüllen haben, ist in der Krankenhausverordnung und den Leitungsanlagenrichtlinien (LAR) definiert. Krankenhäuser zählen zur Gebäudeklasse der Sonderbauten.
Wenn in einem Gebäude ein Feuer ausbricht, breitet es sich in der Regel entlang der Haustechnik aus. Als besonders gefährlich erweisen sich dann Rohrleitungssysteme und die Entwässerungsgegenstände, die an Rohrleitungen angeschlossen sind. Entwässerungsrinnen von Duschen, die meist durch die Decke an eine im darunter liegenden Geschoss installierte Entwässerungsleitung angeschlossen wer­den und somit durch einen Brandabschnitt führen, müssen brandsicher sein. Für das Klinikum in Großhadern hat sich die bei Planung und Ausführung federführende Firma Stingl GmbH für die Duschrinnen „ACO ShowerDrain“ mit Brandschutz entschieden. Diese aus Edelstahl gefertigte Duschrinne hat einen integrierten Ablaufkörper DN 50 mit herausnehmbarem Geruchsverschluss und erfüllt die Brandschutzanforderungen der Feuerwiderstandsklasse R 120.

Spezialanfertigung. Da keine Duschrinnen mit Standardmaßen zum Einsatz kommen konnten, wurden von ACO Haustechnik Rinnen mit den Sondermaßen von 1576 mm bis 1596 mm gefertigt.

Keine Brandweiterleitung, keine Rauchentwicklung
Edelstahl gehört zur Baustoffklasse A 1, der Klasse der nichtbrennbaren Stoffe. Wenn Flammen eines sich ausbreitenden Feuers von unten auf den Ablaufkörper der Dusch­rinne treffen, wird eine Brandweiterleitung durch den nicht brennbaren Glockengeruchsverschluss des Ablaufkörpers verhindert. Denn auch der Glockengeruchsverschluss ist – wie der Ablaufkörper – aus Edelstahl gefertigt. Darüber hinaus unterbindet die Wasservorlage im Ablaufkörper die Rauchweiterleitung.
Damit auch im Bereich der Kernbohrung kein Feuer oder Rauch durch die Decke in das nächste Geschoss dringen kann, wurde hier die mörtellose Hohlraumverfüllung „FIT-IN“ von ACO, in Form eines Fertigbauteils, eingesetzt. In dieser Kombination wird eine Feuer- und Rauchweiterleitung in das nächste Geschoss für mehr als zwei Stunden unterbunden.

Brandschutz-Duschrinne „ACO ShowerDrain“. Wenn Flammen eines sich ausbreitenden Feuers von unten auf den Ablaufkörper der Duschrinne treffen, wird eine Brandweiterleitung durch den nicht brennbaren Glockengeruchsverschluss des Ablaufkörpers verhindert.

Flexible Anpassung
Im Fall der Krankenzimmer der Universitätsklinik München kommt ein vergrößertes Raumkonzept zum Tragen, das auch die Nassbereiche umfasst. Duschrinnen mit Standardmaßen konnten daher nicht zum Einsatz kommen – benötigt wurden Sondermaße von 1576 mm bis 1596 mm. Das Unternehmen ACO Haustechnik konnte hier in seiner Kompetenz als Spezialanfertiger die geforderten Rinnen herstellen. Durch die teleskopische Höhenverstellung der Duschrinne im Bodenablauf war eine exakte Anpassung der Duschrinne an den fertigen Fußbodenaufbau ebenfalls problemlos möglich.
„Der Einbau der Duschrinnen funktionierte reibungslos. Die ACO ShowerDrain ist aufgrund ihrer teleskopisch verstellbaren Einbauhöhe flexibel einsetzbar“, erläuterte Alois Altfahrt als zuständiger Projektleiter Sanitär & Heizung des ausführenden Unternehmens Stingl die Lösung der Aufgabe.

ACO „FIT-IN“ ist eine mörtellose Hohlraumverfüllung in Form eines Fertigbauteiles, das den Ablaufkörper der Duschrinne umfasst.

Die werkseitig mit einem beschichteten Flansch ausgestattete Duschrinne „ACO ShowerDrain“ erlaubt den Einbau im Dünnbettverfahren. Bei einer Auswahl von acht Designrost-Varianten fiel die Entscheidung auf die Variante „Curl“. Die aus elektropoliertem Edelstahl gefertigten Roste sorgen für den ästhetischen Feinschliff und wurden bereits mit zahlreichen Design-Awards ausgezeichnet.

Bilder: ACO Passavant GmbH, Stadtlengsfeld

www.aco-haustechnik.de
www.aco-bad.de