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Börsenstrompreis lag im April bei durchschnittlich 7,8 ct/kWh – dynamische Tarife profitieren

Daten: Energy-Charts geglättet

 

Hamburg, Berlin, München. Im April ging’s an der Strombörse ordentlich bergab – zumindest bei den Preisen. Laut Datenauswertung von Rabot Energy lag der durchschnittliche Strompreis im Day-Ahead-Markt der EPEX-Börse bei lediglich 7,8 Cent pro Kilowattstunde. „Das ist der niedrigste Wert der letzten acht Monate. Ganze 75 Stunden lang lag der Börsenstrompreis sogar unter null. Stromversorger, die in dieser Zeit Strom eingekauft haben, bekamen dafür Geld. Weitergeben können sie diesen Vorteil an ihre Kunden im Rahmen von dynamischen Tarifen, die seit 2025 von allen Stromversorgern angeboten werden müssen“, informiert das Greentech-Unternehmen.

Der Hauptgrund für den Preissturz an der Strombörse im April liegt dem Vernehmen nach in der starken Einspeisung von erneuerbaren Energien. Während der Anteil von grünem Strom im Februar und März noch bei 43 % bzw. 49 % lag, kletterte er im April auf 56 % und lag damit leicht über dem Gesamtjahreswert von 2024. Vor allem die Sonne mischte hier mit: Solarstrom machte im April 23 % des Strommixes aus – mehr als die Windenergie, die aufgrund des windarmen Wetters nur auf 20 % kam. Dies sei ein Novum, da die letzten zehn Jahre die Windenergie im April immer deutlich vor der Sonnenenergie lag, schreibt Rabot Energy.

Nutzer eines dynamischen Stromtarifs, konnten dank der vielen Sonnenstunden im April vor allem mittags sehr günstig Strom beziehen - siehe Grafik. Zwischen 12 und 14 Uhr lag der reine Strompreis (ohne Nebenkosten wie Steuern und Abgaben etc.) im Schnitt bei unter 1 Cent pro Kilowattstunde. Auch nachts, zwischen 0 und 4 Uhr, war Strom günstig und kostete durchschnittlich zwischen 8 und 9 Cent pro Kilowattstunde. Flexible Stromverbraucher profitierten besonders von solchen „Preistälern“ – etwa beim Laden eines Elektroautos oder beim Befüllen eines Stromspeichers. Wer gezielt Niedrigpreisphasen nutze, könne die Kosten für Ladestrom um bis zu 68 % senken. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Intelligentes Laden“ des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon im Auftrag von Rabot Energy. Auch für Stromspeicher seien dynamische Stromtarife lohnenswert, weil Speicher es ermöglichten, Strom zu beziehen, wenn er günstig ist, um ihn zu nutzen, wenn die Preise steigen. Dies war im April etwa ab 4 Uhr morgens der Fall. Um 7 Uhr erreichte der Strompreis dann mit etwa 12 Cent pro Kilowattstunde einen Spitzenwert aufgrund des morgendlich steigenden Strombedarfs. Ähnlich sah es abends aus: Hier stiegen die Preise ab 17 Uhr über den Durchschnitt und erreichten gegen 20 Uhr mit 14 Cent pro Kilowattstunde einen abendlichen Höchstwert.

Zu beachten ist bei den Preisangaben: Auf die genannten Nettogroßhandelspreise müssen Verbraucher auch in dynamischen Tarifen noch Steuern und Abgaben bezahlen, welche etwa die Hälfte des Endpreises beim Strom ausmachen.

 


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