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Blicke um die Ecke: TV-Inspektionskameras: Moderne Technik für die Schadenanalyse und zur Inspektion von Rohrleitungen, ­Geräten, Hohlräumen und Schächten

Was für den Arzt das Endoskop, ist für den SHK-Handwerker oder den TGA-Fachplaner die handliche TV-Inspektionskamera. Mit ihr ist es möglich, ohne große Eingriffe am Baukörper einen Schaden zu lokalisieren, um die notwendigen Maßnahmen zur Reparatur auf ein Minimum zu reduzieren. Andere Einsatzzwecke sind die kostengünstige Inspektion von Anlagen (Heizungen) oder die Überprüfung der Dämmung einer Rohrleitung im Schacht. In unserem Artikel stellen wir sogenannte Schwanenhals-Modelle und deren Ausstattung, Funktionen und Leistungsfähigkeit vor.

Eine Übersicht von TV-Inspektionskameras. In ihren Grundfunktionen sind sie alle gleich. Unterschiede gibt es aber beispielsweise in der Akku-Laufzeit, in der Länge des Schwanenhalses – und natürlich im Preis.

Inspektionskameras bewähren sich, wenn es darum geht, unzugängliche Bereiche in Augenschein zu nehmen. Mit ihnen ist es möglich, sonst verborgene Bereiche sichtbar zu machen. Bild: Rothenberger

Kontrolle und Inspektion eines Lüftungskanals. Bild: Bosch

 

Moderne Diagnostik
Mobile TV Kamera-Endoskope sind tatsächlich eines der modernsten Werkzeuge für den Einsatz auf den Baustellen. Sie vereinen die Technik von verschiedenen Geräten und müssen zusätzlich noch besondere Anforderungen erfüllen. Sie sind Unter­suchungsgerät, Foto- und Filmkamera, Fernsehgerät und Datenübermittler. Gleichzeitig müssen sie handlich, leicht, robust, wasserdicht (zumindest Kamera und Übertragungskabel), alltagstauglich und einfach in der Bedienung sein. Steril müssen sie nicht sein, dafür sollten sie sich preislich aber auch nicht an der medizinischen Variante orientieren.

Große Auswahl
Trotz des nicht leichten Anforderungsprofils ist die Auswahl an Geräten groß. Je nach Modell sind sie für die verschiedensten Aufgaben konstruiert. Daher sollte sich der Anwender bei der Auswahl der Inspektionskamera einige Fragen beantworten: Wird sie nur für die einfache visuelle Schadensanalyse benötigt? Oder müssen entdeckte Schäden eventuell dokumentiert und später am Computer noch genauer analysiert und archiviert werden? Beschränkt sich der Einsatz auf die Gebäudetechnik, um beispielsweise Lecks zu lokalisieren oder zur Aufnahme von Hohlräumen? Oder wird die Kamera auch für gutachterliche Tätigkeiten vor Gericht benötigt? 

Digitale Technik für die Baustelle
Die kompakten TV-Inspektionskameras sind digitale Multifunktionsgeräte, deren Einsatzgebiete sich mit Zubehör sogar noch erweitern lassen. Die Schwanenhals-Modelle sind in verschiedenen Versionen erhältlich und decken ein breites Spektrum für den Einsatz in der Gebäudetechnik ab. Das flexible, also formbare und doch stabile Kabel ermöglicht, schwer zugängliche Bereiche, Ecken und enge Stellen zu erkunden. In der Grundausstattung sind den maximal 1,22 m langen Schwanenhälsen aber Grenzen gesetzt. Diese können mit als Zubehör erhältlichen Verlängerungskabeln verschoben werden, um auch weiter entfernte Stellen zu inspizieren.
Noch zusätzlich erweitern lassen sich die Einsatzbereiche der TV-Inspektionskameras durch Aufsetzspiegel, -Haken und -Magneten. Während mit dem Haken kleinere Gegenstände gegriffen und mit dem Magneten herangezogen werden können, erlaubt der Spiegel den Blick um die letzte Ecke. Je nach Modell gehören die kleinen Helfer zum serienmäßigen Umfang oder sind als Zubehör erhältlich.

Realistische Bildwiedergabe
Das in die Spitze integrierte Kameraobjektiv überträgt die Aufnahmen in Farbe an eine auf dem Gerätegehäuse (mit Handgriff) angebrachte Kontrolleinheit mit Bildschirm. Je nach Modell sorgen eine Zoom-Funktion und ein automatischer Kontrast- und Weißabgleich für eine optimale Bilddarstellung. Die Bandbreite bei den erhältlichen Objektiven reicht von einem Durchmesser von 4,5 mm bis 17 mm.
Die Ausstattung der Kameraköpfe mit Licht ist Standard und erfolgt mit LEDs, die teilweise sogar regulierbar sind. Es gibt sogar ein Model, das sogar über einen selbstausrichtenden Kamerakopf verfügt. Dies sorgt für ein stets aufrechtes Bild. Praktisch ist bei einigen Modellen die abnehmbare Kontrolleinheit zur Signalübertragung per Funk. 

Bildqualität
Die Auflösung und die Größe des Bildschirms sind maßgebend für die Qualität der visuellen Begutachtung. Die meisten Bildschirme verfügen über eine Auflösung von 320 x 240 Bildpunkten (Pixel) und sind in aller Regel in der Größe 3,5“ und in TFT, LCD oder in TFT-LCD Technik erhältlich. Eine höhere Auflösung sorgt für bessere Bildqualität.
Die Möglichkeit, Fotos oder Filmaufnahmen abzuspeichern, gehört bei den meisten Kameras zur Serienausstattung. Teilweise können die Aufnahmen sogar mit einem Audiokommentar versehen werden.
Die Datenübertragung der Fotoaufnahmen erfolgt über eine Speicherkarte oder einen USB-Stick, Videosequenzen werden über eine Videoausgangsbuchse übertragen. Die Stromversorgung erfolgt grundsätzlich netzunabhängig über Akkus. Bei einer Kamera ist wahlweise auch eine Stromversorgung über das Netz möglich.

Erweiterte Einsatzbereiche
Bei einigen Modellen können die Anwendungsbereiche modulartig erweitert werden. Oder das handliche Basisgerät wird gleich ab Werk komplett mit umfangreicher Ausstattung für besondere Aufgaben bestellt, um beispielsweise Schäden oder Verstopfungen in weitverzweigten Hausabflusssystemen zu ergründen. Die Verwendung für alle anderen Einsatzzwecke in der Gebäudetechnik bleibt davon unbenommen, da das Basisgerät jederzeit wieder mit einem Schwanenhals bestückt werden kann.

 


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