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Berlin – 400 Jahre Innung SHK Berlin

Mit einem Festakt feierte die Handwerksorganisation einen ganz besonderen Tag in ihrer Geschichte

Sie freuen sich über die gelungene 400-Jahr-Feier (v.l.): Dr. Klaus Rinkenburger (Geschäftsführer Innung SHK Berlin), Andreas Müller (Hauptgeschäftsführer ZVSHK), Andreas Schuh (Obermeister Innung SHK Berlin), Michael Hilpert (stv. ZVSHK-Präsident), Andreas Koch-Martin (Leiter SHK-Ausbildungszentrum Berlin).

Die Festschrift „400 Jahre Innung SHK Berlin“ gibt Einblicke in die Geschichte der Handwerksorganisation. Unter www.shk-berlin.de liegt sie zum Download bereit.

Impressionen von der Jubiläumsveranstaltung. Bilder: Studio Pur Fotogen GmbH

 

Mit einem Festakt, einem Tag der offenen Tür für Berliner SHK-Betriebe und mit der Veröffentlichung einer Festschrift beging die Innung SHK Berlin ihr 400. Gründungsjubiläum. Geladene Gäste aus Politik, Handwerk, Verbänden, Industrie und Großhandel feierten mit. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, aber auch ZVSHK-Vizepräsident Michael Hilpert und der Vizepräsident der Berliner Handwerkskammer, Erwin Kostyra, hielten Grußworte. Der Regierende Bürgermeister dankte ausdrücklich den Betrieben für ihr Engagement bei der Ausbildung junger Menschen und für den verlässlichen Kundendienst. Für ihn ist das Handwerk die tragende Säule der Berliner Wirtschaft.

Die Gründung der Berliner SHK-Innung geht auf einen zunächst lockeren Zusammenschluss von acht Klempnermeistern im Jahre 1617 zurück. Sie wollten gemeinsam eine stärkere Stimme haben gegen obrigkeitliche Reglementierungen und erdrückende Materialverteuerungen. Die Innung durchlebte dann eine wechselvolle Geschichte mit diversen Namensänderungen, Innungszusammenschlüssen und gesetzlichen Grundlagen, die sich als Spiegel der Berliner Stadtgeschichte und der Handwerksgeschichte liest.
Die Entwicklung der Stadt Berlin während des Dreißigjährigen Kriegs, als Residenzstadt im 18. Jahrhundert, nach den Preußischen Reformen 1810 und schließlich als Reichshauptstadt hatte immer auch Einfluss auf die Anforderungen an die Leistungsangebote der Innung. Die Festschrift arbeitet heraus, welche Maßnahmen jeweils die amtierenden Innungsverantwortlichen ergriffen, um die engagierten Klempner bestmöglich zu vertreten. Obermeister Andreas Schuh erklärte: „Die Verpflichtung war immer, sich jeweils vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Herausforderungen für die Interessen der Mitglieder einzusetzen.“
Die Katastrophen im 20. Jahrhundert – beginnend mit dem Ersten Weltkrieg, der Inflation und dem Zivilisationsbruch während des Dritten Reiches – hinterließen ebenso tiefe Spuren in der Innung und dem Berliner Klempnerhandwerk. Die Festschrift spart diese schwierigen Kapitel der Innungsgeschichte nicht aus, sondern benennt die Verantwortung, die aus der Kenntnis des Vergangenen abzuleiten ist. „Um die Zukunft zu gestalten, müssen wir unsere Geschichte ernst nehmen“, bekennt Andreas Schuh.
Der rasante technologische Fortschritt, aber auch die Abschaffung des Zunftwesens und die Einführung der Gewerbefreiheit trugen schließlich schon um 1800 zu einem Wandel des Klempnerberufes bei. Aus dem Klempner, der zunächst zuständig war für Herstellung von Lampen und anderen Alltagsgegenständen, wurden der Gas- und Wasserinstallateur, der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie der Bauklempner. Die Berliner Innung begleitete diese Prozesse mit der Entwicklung von Beratungsangeboten, Schulungen und dem ständigen Dialog mit den Mitgliedern. Besonders die Abteilungen Weiterbildung und Ausbildungsberatung sowie die technische Beratungsstelle wurden dann nach der Wende und der Wiedervereinigung der Ost- und West-Betriebe aufgebaut und personell verstärkt.
Heute hat die Berliner Innung 670 Mitglieder, beschäftigt 40 Mitarbeiter und betreut 1000 Azubis. Neben dem Geschäftssitz in Tiergarten gibt es das SHK-Ausbildungszentrum in Wedding. Es ist eine der modernsten Ausbildungsstätten Europas für das SHK-Handwerk und wird derzeit in ein Kompetenzzentrum für energieeffiziente Haustechnik und Barrierefreiheit weiterentwickelt. Zwölf Werkstatträume und acht Schulungsräume ermöglichen die Verzahnung von Theorie und Praxis und machen dank der räumlich-fachlichen Ausgestaltung Lerninhalte praktisch erlebbar. Insgesamt können täglich bis zu 480 Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer geschult werden.
Das Ausbildungszentrum verzeichnet inzwischen mehr als 3000 Lehrgangsteilnehmer pro Jahr. Das Kompetenzzentrum kann passgenaue Lösungen und Qualifizierungslehrgänge entwickeln und schnell auf aktuelle Bedarfe und neue Technologien reagieren. Die Innung als Träger des Kompetenzzentrums trägt somit wesentlich zur Effizienzsteigerung, Spezialisierung und Gebäudeoptimierung bei und ist kompetenter Ansprechpartner bei Fragen zu barrierefreien Bäderumbauten und Energieeffizienzmaßnahmen.
Die Gäste an beiden Festtagen am 7.  und 8. Juli zeigten sich bei den Führungen durch das Haus beeindruckt. Tradition und Moderne schließen sich eben nicht aus, vielmehr zeigte die Verknüpfung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft im Konzept der Jubiläumsfeierlichkeiten die ganze Bandbreite der Berliner Innung.

 


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