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Bäder vom Fließband - Wohnungssanierung in Göttingen: Vorgefertigte Sanitärvorwände beschleunigen den Bauablauf

Die Duderstädter Daume GmbH hat sich dem Objektbau verschrieben und damit auch dem zeit- und kostenoptimierten Bauen. Für ein Strangsanierungsprojekt der Städtischen Wohnungsbau GmbH, Göttingen, hat der Spezialist für die technische Gebäudeausrüstung ein rationelles Verfahren angewendet: Die Sanitärvorwände werden in der eigenen Werkstatt vorgefertigt und just in time auf die Baustelle geliefert.

Wohnhäuser auf dem Göttinger Leineberg: mehr Wohnqualität dank neuer Bäder und energetischer Sanierung.

Präzisionsarbeit: hohe Fertigungsqualität durch Spezialisierung bei der Werkstattmontage.

Wolfgang Birkefeld, Projektleiter Daume GmbH: Vorfertigung als Erfolgrezept für planungssicheres Sanieren.

Bereit für die Just-in-time-Lieferung: vormontierte TECEprofil-Systeme für 147 Bäder.

Schnell an Ort und Stelle: Transport einer Sanitärvorwand durchs Treppenhaus.

Nur wenige Montageschritte: Anschluss des vormontierten Systems in der Wohnung.

Sanierung in Rekordzeit: in einer Woche zum neuen Bad.

 

Das Besondere bei diesem Projekt: Montiert wurde nicht wie üblich auf der Baustelle, sondern in einer ehemaligen Fertigungshalle, die zur Werkstatt umfunktioniert worden war. Hunderte komplette Sanitärvorwände wurden in der Halle gefertigt und bis zum Einsatz auf der Baustelle gelagert. „Wir arbeiten hier wie am Fließband“, erklärt Christian Schadenberg, Projektkoordinator bei der Daume GmbH in Duderstadt. Fließband, das steht für einen hohen Grad an Spezialisierung und Präzision bei der Fertigung. „Die Qualität der Vorwände ist durch die Vorfertigung deutlich besser, als wenn vor Ort auf der Baustelle montiert wird“, so der Projektkoordinator. Die Bedingungen am Einbauort, an dem meist andere Gewerke zeitgleich arbeiten, sind deutlich schwieriger als in der Werkstatt. An den Werkbänken in der Halle dagegen kann mit viel Bewegungsfreiheit, arbeitsteilig gesägt und montiert werden. Doch die Qualitätsverbesserung ist eigentlich nur ein Nebenprodukt. In erster Linie ging es Daume und seiner Auftraggeberin, der Städtischen Wohnungsbau GmbH, darum, die Abläufe auf der Baustelle zu beschleunigen. Und das mit Erfolg. Seit 2009 wurden mit diesem Verfahren rund 400 Bäder im Göttinger Wohngebiet Leineberg modernisiert – 147 davon im Jahr 2012.

Vorfertigung spart Zeit und Schmutz

Über 700 Wohnungen auf dem Leineberg gehören zum Bestand der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die mehrstöckigen Häuser stammen hauptsächlich aus den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Bäder, Heizung und zum Teil auch die Küchen waren sanierungsbedürftig. Die energetische Sanierung forderte zudem umfangreiche Dämm-Maßnahmen. Für die Wohnungsbaugesellschaft ein Megaprojekt, das voraussichtlich 2014 seinen Abschluss finden wird. Doch auch für die Mieter war die Modernisierung ihrer Wohnung, vor allem des Bades, eine Belastung. Einige Mieter blieben während der gesamten Bauarbeiten in ihren Wohnungen und nutzten Sanitärcontainer außerhalb des Hauses. Mit der Vorfertigung der Haustechnikwände wurde ein Verfahren gefunden, das die Erneuerung der Bäder beschleunigt und damit den Mietern viel Schmutz und Lärm erspart.
Nur eine Woche hatten die Installateure der Daume GmbH pro Hauseingang – und also auch pro Wohnung – Zeit, um die alten Nasszellen zu demontieren und neue Bäder samt Fall- und Steigleitungen zu installieren. „In dieser Geschwindigkeit war das nur durch die Vorfertigung der Vorwandsysteme möglich“, so Christian Schadenberg. Und auch, wenn im vierten Jahr für das Daume-Team bereits vieles Routine ist, der Zeitdruck auf der Baustelle bleibt und eine gute Vorbereitung erweist sich weiterhin als wichtig. Bereits im März 2012 begannen die Arbeiten an den Systemen in der alten Fertigungshalle. Das leer stehende Gebäude hatte Daume kurzerhand angemietet, da der Platz am Firmensitz in Duderstadt für die Produktion und Lagerung der Wände nicht ausreichte.
Für die Vorwände wurden zum Großteil Produkte von Haustechnikanbieter TECE aus Emsdetten verarbeitet. Das TECEprofil-Vorwandsystem besteht aus nur wenigen Grundbauteilen und „lässt sich komfortabel verarbeiten“, so Schadenberg. Für den Projektkoordinator ist vor allem die Flexibilität des Systems entscheidend, die eine bedarfsgerechte Fertigung der Vorwände ermöglicht. Auch die WC- und Waschtischmodule stammen aus dem TECEprofil-Sortiment. Im Zuge der Vorfertigung wurden die Module anschlussfertig in die Wände eingebaut.

14 Wohnungen in einer Woche

Als die eigentlichen Sanierungsarbeiten in den Wohnungen Mitte April starteten, waren die Wände für alle 147 Bäder bereits fertig gestellt und standen lieferbereit in der alten Fertigungshalle. Im Laufe der folgenden Wochen nahm der Lagerbestand ab: Am jeweiligen Einbautag lieferte Daume die Systeme auf die Baustelle. Am 7. Mai zum Beispiel in den Innersteweg auf dem Leineberg. Die Installateure trugen die Wände in die Wohnungen, verankerten sie an Wand und Boden und schlossen die Leitungen an die zuvor verlegten Abwasserrohre an. „Theoretisch können wir auch die Strangleitungen im Voraus in die Vorwandsysteme integrieren“, erläutert Wolfgang Birkefeld, der als Daume-Projektleiter vor Ort die Arbeiten koordiniert, „das geht jedoch nur, wenn die übereinanderliegenden Bäder gleich ausgestattet sind.“ Die Bäder dieses Projekts waren jedoch zu unterschiedlich. Einige erhielten eine Wanne und andere eine Dusche, in manche Bäder wurde beides eingebaut. Die Vormontage galt für alle Einbauten rund um Waschbecken und WC. Auch die Wasseruhren wurden beispielsweise vorinstalliert.
Bis Mitte August modernisierten die Daume-Mitarbeiter 21 Hauseingänge. „Meist arbeiteten wir in zwei Trupps zu je zwölf Mann in zwei Eingängen gleichzeitig“, erzählt Birkefeld. Das hohe Aufkommen an Manpower war stets mit einem hohen Koordinierungsaufwand verbunden, denn zeitweilig arbeiteten mehrere Gewerke zugleich in den Wohnungen. Neben den Sanitär- und Heizungsinstallateuren waren auch Maurer, Trockenbauer, Elektriker, Maler und Fliesenleger am Werk. „Unser Rekord war in diesem Jahr die Sanierung von 17 Wohnungen in einer Woche“, so Birkefeld, „im Durchschnitt waren es 14 Wohnungen.“
Im Rahmen der energetischen Sanierung erneuerten die Daume-Mitarbeiter auch die Heizungsanlagen. Sie installierten Brennwertkessel und zum Teil neue Heizkörper in den Wohnungen – Arbeiten, die zeitgleich mit der Erneuerung der Bäder durchgeführt wurden. Für die Warmwasserbereitung wurden Solaranlagen eingebaut. Die hohen Dämmwerte der frisch sanierten Häuser erforderten den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung, was ebenfalls zu den Aufgaben von Daume zählte.
Für Daume und die Göttinger Wohnungsbaugesellschaft ist das Verfahren der Vorfertigung ein echtes Erfolgsrezept für planungssicheres Sanieren. „Die Termine und Kosten sind im Voraus viel besser kalkulierbar“, zieht Christian Schadenberg Bilanz, „dadurch minimiert sich das Risiko einer Bauverzögerung, wodurch zusätzliche Kosten entstehen würden.“

Bilder: Hans Starosta


www.daume-online.de
www.tece.de

 


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