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Auswertung offenbart deutliche Minderleistungen bei PV-Anlagen

München. Jede achte Solaranlage in Deutschland (12%) arbeitet deutlich unterhalb des Optimums, das für einen profitablen Betrieb notwendig wäre. Die betroffenen Anlagen erreichen teilweise weniger als die Hälfte des Stromertrages, den sie einbringen könnten. Mittelgroße Anlagen zwischen 10 bis 100 kW schneiden dabei besser ab als Klein- und Großanlagen, bei denen 15% beziehungsweise 16% unterhalb des Wertes von 750 kWh/kWp liegen. Zu diesen Ergebnisse einer Auswertung im Auftrag der smartblue AG. Insgesamt hat die Analyse die Daten von über 600.000 Anlagen aus ganz Deutschland berücksichtigt, die von der Deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS) auf energymap.info stammen.

Diese kleinflächige Verschattung an einer PV-Kleinanlage reicht aus, den Solarertrag deutlich zu mindern.

 

Für die Minderleistungen seien unterschiedliche Faktoren verantwortlich. „Sowohl Defekte der Verkabelung als auch der Module tragen zur Minderleistung von Solaranlagen bei. Modulfehler werden hierbei häufig gar nicht oder erst viel später entdeckt “, erläutert Tomi Engel, Mitglied der DGS, das Ergebnis. „Ähnlich verhält es sich bei Verschattungen – schon Stromleitungen können die Leistung einzelner Strings spürbar senken. Bleiben schleichend zunehmende Ertragsminderungen wie wachsende Bäume oder Büsche unerkannt, können Solaranlagen schnell unrentabel werden.“

Der Einsatz von Monitoring-Lösungen könne Abhilfe schaffen. Wichtig sei allerdings, dass eine entsprechende Auswertung der Daten erfolge. „Produziert ein Solarkraftwerk weniger Strom als prognostiziert, kann dies auch an einem schlechten Monat liegen – oder an einem Defekt der Anlage. Die Überwachung erkennt den Grund dafür und kann unterscheiden, ob schlechtes Wetter, Defekte, altersbedingte Degradationen oder Verschattungen die Ursache für die Ertragsminderung sind“, erklärt Dr. Philipp Geiger, Gründer und Vorstand der Smartblue AG. Das Unternehmen hat eine Überwachungslösung namens Smart Monitor entwickelt, die diese Analyse und Informationsaufbereitung automatisch durchführt. Der Web-basierte Service sei kompatibel zu vielen gängigen Überwachungsgeräten im Markt.

Die Bedeutung solcher Überwachungslösungen und die Aussage der Analyse unterstreichen auch Experten aus Wissenschaft und Technik. „Fällt nur auf ein einziges Modul ein Schatten oder ist nur ein Modul – etwa durch ein Hagelkorn – beschädigt, sinkt die Leistung des ganzen Strings signifikant. Die ermittelten Werte erscheinen mir leider durchaus realistisch“, sagt Prof. Dr.-Ing. Wilfried Zörner, Wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzfeldes Erneuerbare Energien der Hochschule Ingolstadt. „Wer Photovoltaik-Anlagen nicht sinnvoll überwacht, führt die bereits getätigten Fördermaßnahmen durch das EEG ad absurdum und gefährdet letztlich den Beitrag der Photovoltaik zur Energiewende.“

www.energymap.info
www.smartblue.de

 


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