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Kundenauftrag: Austausch von Wohnungswasserzählern
Wohnungswasserzähler werden meist als Flügelrad-Wasserzähler eingebaut. Ein Flügelrad wird tangential dabei angeströmt und die Umdrehungszahl von einem mechanischen Zählwerk gemessen.
Es handelt sich dann i. d. R. um einen Einstrahl-Flügelradzähler, der für die Messung kleiner Wassermengen ausgelegt ist. Eigenschaften:
- unempfindlich gegen Verschmutzungen,
- auch bei kleinsten Wassermengen einsetzbar.
Mehrstrahlige Zähler werden als Hauswasserzähler eingebaut. Die Anströmung des Wassers erfolgt dabei symmetrisch von der Mantelfläche aus. Eigenschaften:
- erhöhte Messstabilität durch gleichmäßige Lauflagerbelastung,
- erhöhte Messgenauigkeit,
- anfälliger bei Verschmutzungen,
- höhere Druckverluste als Einstrahl-Flügelzähler.
Weitere Bauarten von Wasserzählern:
- Volumenzähler als Scheiben- oder Ringkolbenzähler,
- Verbundwasserzähler,
- Messkapselzähler.
Alle Bauarten benötigen eine Zulassung.
Regelmäßiger Austausch von Wasserzählern
Um eine einwandfreie Ablesung und somit auch Abrechnung der verbrauchten Wassermenge zu ermöglichen, müssen die Zähler in regelmäßigen Abständen – nach Ablauf der Eichdauer – ausgetauscht werden. Die Eichdauer bei Kaltwasserzählern beträgt sechs Jahre, bei Warm- und Heißwasserzählern 5 Jahre. Im Normalfall haben wir es mit Kaltwasserzählern zu tun. Die Eichung (Blei- oder Klebeplombe) ist erkennbar an dem Hauptstempel mit Beglaubigungszeichen und der Jahreszahl.
Kennzeichnungen von Wasserzählern
Auf dem Bild des Wasserzählers kann sehr gut die Größe des Wasserzählers abgelesen werden. Er ist mit QN = 2,5 m³/h gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass dieser Zähler einen Nenndurchfluss von 2,5 m³/h hat. Mit diesem Wert kann man in entsprechenden Tabellen ablesen, dass ein maximaler Volumenstrom von 5 m³/h fließen darf. Dies ist auch der Bemessungswert zur Festlegung der Wasserzählergröße. Der Wasserzähler hat ein Anschlussgewinde nach DIN ISO 228 von G 1 B (Außengewinde 1“, Toleranzklasse B).
Der maximale Volumenstrom ist immer doppelt so groß wie der Nennvolumenstrom. Der Nennvolumenstrom QN wird nur zur Kennzeichnung des Zählers verwendet. Die Bemessung erfolgt mit Qmax.
Nach Arbeitsblatt W406 des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) werden Zähler mit QN = 2,5 m³/h für Gebäude mit 1 bis 30 Wohneinheiten eingebaut. Bei alten Gebäuden mit Druckspülern galten diese Zähler nur bei 1 bis 15 Wohneinheiten als geeignet.
Genauigkeit von Wasserzählern
In der Fachpresse und im Fernsehen wurde in der Vergangenheit von falsch messenden Wasserzählern berichtet. Insbesondere wenn die Wasserzähler viel zu groß eingebaut wurden (z. B. ein QN von 6 m³/h bei einem Einfamilienhaus), kann es zu Ungenauigkeiten kommen. Dies passiert häufig, wenn in kurzen Abständen kleine Wassermengen gezapft wurden.
Außerdem kann es durch Erschütterungen, häufige Druckstöße und Luftblasen zu einem sogenannten Rollensprung kommen. Dabei handelt es sich um eine unkontrollierte Drehung des Rollenzählwerkes. Plötzlich werden 10 m³ Wasserverbrauch mehr angezeigt, die dann später auch auf der Rechnung erscheinen.
Wer darf die Wasserzähler austauschen?
Der Wasserversorger ist verpflichtet, die Eichfristen des Hauswasserzählers zu beachten und regelmäßig auszutauschen. Er ist auch für die Größe des Zählers verantwortlich.
Für alle weiteren Wasserinstallationen hinter dem Hauswasserzähler ist der Hauseigentümer verantwortlich. Dies gilt auch für Wohnungswasserzähler, die i. d. R. vom SHK-Betrieb ausgewechselt werden.