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Aus der Nische zum Lifestyle-Produkt

Dusch-WCs: Warum Japaner den Po mit Wasser reinigen, Mitteleuropäer aber nicht –

obschon die „japanische Toilette“ eine Schweizer Erfindung ist

Meilenstein auf dem Weg in den breiten Markt: 2003 bringt Geberit ein Dusch-WC auf den Markt, das sich an Unterputz-Spülkästen andocken lässt.

Mit „Aqua Clean Mera“ – gestaltet vom Designer Christoph Behling – orientiert sich Geberit an Lifestyle-Produkten: Das neueste Dusch-WC vereint die Po-Reinigung mit Wasser und weitere Komfort-Funktionen mit einer schönen Form.

Kulturwandel auf der Toilette: Ein Dusch-WC reinigt den Intimbereich auf Knopfdruck sanft mit einem körperwarmen Duschstrahl. Auf Toilettenpapier kann verzichtet werden.

 

Dusch-WCs reinigen den Po sanft mit warmem Wasser. Das ist gesünder, hygienischer und angenehmer als das Wischen mit Papier. Die Japaner haben das längst erkannt: Über 75 % der Privathaushalte sind mit den Komforttoiletten ausgestattet. In Deutschland verbreitet sich die neue Hygienemethode jedoch zögernd. Wer das Dusch-WC kennt, hält es meist für eine japanische Erfindung. Dabei wurde die Toilette mit Duschfunktion in der Schweiz erfunden und stetig weiterentwickelt. Im Laufe der Jahre vollzog das Dusch-WC einen Wandel vom rein funktionellen Sanitärgerät zum Lifestyle-Produkt mit Designanspruch.

Eine neue Hygienekultur in der Schweiz einzuführen – das war das erklärte Ziel des Konstrukteurs Hans Maurer aus Zollikerberg bei Zürich. Innerhalb von zwei Jahren entwickelt er das weltweit erste Dusch-WC. 1957 meldet er die Toilette zum Patent an. Abnehmer findet er vor allem im Care-Bereich. Den großen Durchbruch in die breite Masse schafft es das Dusch-WC nicht. Auch die Ausweitung des Vertriebs nach Deutschland und in andere Länder steigert den Absatz kaum: Im Jahr 2000, gut 40 Jahre nach der Markteinführung, hat Maurers Firma Closomat rund 120 000 Dusch-WCs verkauft. Immer wieder stößt das Dusch-WC an ein großes kulturelles Tabu: Über Intimhygiene spricht man nicht.
Bewegung kommt in das Dusch-WC-Geschäft, als Maurers Patent nach 20 Jahren abläuft. Ein weiteres Schweizer Unternehmen, der Sanitärtechnik-Hersteller Geberit aus Rapperswil-Jona, entwickelt eigene Modelle und bringt bereits 1978 den Dusch-WC-Aufsatz „Geberella“ und im Folgejahr die Komplettanlage „Geberit-o-Mat“ auf den Markt. Zeitgleich mit Geberit nutzen japanische Unternehmen den Ablauf des Patents. 1980 kommt die erste japanische Eigenentwicklung heraus und tritt fast unmittelbar den Siegeszug in Japans Privathaushalte an. Nur zwei Jahre später tummeln sich bereits rund 20 Anbieter auf dem japanischen Markt. In Deutschland hingegen geht es nur schleppend voran, obwohl Geberit hier bereits Marktführer in Sanitärtechnik ist und als Qualitätsmarke Bekanntheit hat.

Beheizte Sitze verhelfen zum Durchbruch
Geberit und Closomat verkaufen zwar stetig weitere Modelle, doch zum großen Hygienewandel in Europa kommt es trotz des jahrelangen Einsatzes von Schweizer Ingenieurskunst nicht. Woran liegt das? Martin Baumüller, Leiter des Dusch-WC-Geschäfts bei Geberit: „Die Japaner haben traditionell sehr hohe Hygieneansprüche und ein relativ unverkrampftes Verhältnis zur Toilette, was die Einführung des Dusch-WCs enorm begünstigt hat.“ Ein weiterer Vorteil des japanischen Markts sind laut Baumüller die Voraussetzungen für die Montage: „In japanischen Wohnhäusern gibt es in den separaten WC-Räumen typischerweise keine Heizung, wodurch es im Winter sehr kalt wird. Beheizte Toilettensitze sind deshalb früh zum Standard geworden. Das heißt: Es gibt einen Elektroanschluss am WC, den man für die Warmwasserbereitung der Duschfunktion nutzen kann.“ In Deutschland und in der Schweiz muss dieser Elektroanschluss extra verlegt werden.
Ein weiteres Plus des japanischen Marktes ist die Form der Toiletten. Martin Baumüller dazu: „Im Gegensatz zu europäischen WCs sind die Toiletten in Japan seit jeher relativ standardisiert. Daher konnten Dusch-WC-Aufsätze einfach und kostengünstig nachgerüstet werden, ohne dass die Keramik neu installiert werden musste.“

Die Po-Reinigung mit Wasser wird zum Lifestyle-Thema
In den 80er- und 90er-Jahren bleibt das Dusch-WC in Deutschland und der Schweiz ein Nischenprodukt. Ein erster Meilenstein auf dem Weg in den breiten Markt sieht Geberit in der Einführung der WC-Komplettanlage „Balena 8000 UP“ 2003/2004, die sich an Unterputz-Spülkästen andocken lässt. Das Dusch-WC integriert sich nun nahtlos in die Badgestaltung: Die notwendigen Wasser- und Elektroanschlüsse verschwinden in der Wand. Damit hat Geberit die Weichen neu gestellt: Ab 2009 positioniert das Schweizer Unternehmen seine neue Produktlinie „Aqua Clean“ im Lifestyle- und Wellnessbereich. Mit aufwendig gestalteten Kampagnen und TV-Werbung rührt Geberit in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Werbetrommel.

Vom Dusch-WC zur eleganten Komfort-Toilette
Seit einigen Jahren drängen weitere Anbieter in den neu geschaffenen Markt. Ein Trend, der Hemmschwellen abbauen soll, ist bei neuen Modellen deutlich zu erkennen: Die Toiletten sind intuitiv bedienbar und ähneln äußerlich einem herkömmlichen WC. Ein Beispiel dafür ist das neuestes Geberit-Modell „Aqua Clean Mera“, das seit September 2015 zum Verkauf steht. Es vereint Funktionen, die das Begehren möglichst vieler Deutscher wecken sollen – mit Duschfunktion und Föhn, Geruchsabsaugung und beheiztem Sitz ebenso wie mit einem farbigen Orientierungslicht und einer geradlinigen Form. Dazu passt auch die Wahl des Designers: Christoph Behling ist für die Gestaltung von Luxusprodukten bekannt, vor allem durch seine Position als Chefdesigner beim Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer. Geberit bezeichnet seine Toilette als ein gestalterisches Kleinod: „An die Sanitärgeräte von einst erinnern nur noch die Funktion und das gute Gefühl nach der Reinigung mit Wasser.“

Quelle: Geberit Vertriebs GmbH, Pfullendorf

Bilder: Geberit

www.geberit-aquaclean.de

Über Dusch-WCs

„Ein Dusch-WC reinigt den Intimbereich auf Knopfdruck mit einem körperwarmen Duschstrahl. Das Waschen nach dem Toilettengang sorgt nicht nur für ein angenehmes Gefühl von Sauberkeit und Frische, sondern ist auch eine Wohltat für die Haut. Je nach Modell sorgen zusätzliche Komfortfunktionen für noch mehr Wohlbefinden. Dazu zählen etwa eine Geruchsabsaugung, eine Fernbedienung, ein Warmluftföhn, ein beheizter Sitzring und ein Deckel, der sich automatisch öffnet.
Dusch-WCs gibt es für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch. Man unterscheidet zwischen WC-Komplettanlagen, bei denen die Duschfunktion in die Toilettenkeramik integriert ist, und Aufsatzmodellen, die einfach den vorhandenen WC-Sitz ersetzen.

 


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