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Aus dem Baukasten auf die Straße

Der Volkswagen „Caddy Cargo“ empfiehlt sich dem Handwerker in der jetzt fünften Generation

Dem grundlegend neu konstruierten „Caddy Cargo“ in Normallänge (Laderaum: 3,1 m3) soll im Januar 2021 auch die Maxi- Version (Laderaum: 3,7 m3) folgen.

Dank Baukastensystem: Der optional bestellbare multifunktionale Tacho- Bildschirm stammt aus der gleichen Entwicklung wie für den Golf & Co.

Vorbei mit „Caddy 4“ (links): Die Produktion für die fünfte Generation des erfolgreichen Lieferwagens ist längst angelaufen. Allrad- und Erdgas-Version folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Top-Diesel und Maxi-Version: Die um 35 cm längere Karosserie wirkt gut proportioniert und verfügt über eine 85 cm extra breite Schiebetür, um eine Palette einschieben zu können.

 

Im Dezember dieses Jahres stehen erste Versionen des 2021er-„Caddy“ bei den VW-Nutzfahrzeughändlern. Im Januar soll die Maxi- Version folgen. In seiner fünften Entwicklungsstufe zeigt der Lieferwagen große Ähnlichkeit zu seinem Vorgänger, doch die Konstruktion ist komplett neu und basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) von Volkswagen – das hat viele Vorteile.

Es sind mehr als 40 Jahre her, seitdem Volkswagen in den USA auf Basis eines Golfs den „Caddy“-Urahn entstehen ließ. Den vorderen Teil einschließlich der ersten Sitzreihe ließen die Konstrukteure unverändert, doch gleich hinter der B-Säule endete die Kabine und eröff - nete einer Pritsche viele Transportmöglichkeiten. Der Zweisitzer mit seiner universellen Verwendbarkeit kam gut an im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und verhalf dem Modell in den Jahren darauf zum Erfolg, auch in anderen Erdteilen.

Hohe Akzeptanz

Im anspruchsvollen Europa bedurfte es jedoch weiterer Entwicklungsstufen, bis der Lieferwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von etwa 2,2 t die nötige Akzeptanz fand. Dann allerdings deutlich: Allein in Deutschland hat der bislang aktuelle „Caddy“ Nr. 4 bei den jährlichen Zulassungen seit 2016 stets die 30 000er- Marke überschritten. Insgesamt über 3 Mio. Fahrzeuge haben inzwischen den „Caddy“-Schrift zug getragen – und darüber hinaus alles Mögliche, was der Handwerker für seinen täglichen Einsatz benötigt.

Jetzt, in fünfter Generation, fährt der „Caddy“ als komplette Neukonstruktion vor und nimmt dabei wiederum zahlreiche Anleihen vom Golf – nein, es ist anders: Seitdem Volkswagen auf Basis des Modularen Querbaukastens (MQB) Fahrzeuge entwickelt und deutlich rationeller fertigt, profitieren der „Golf 8“ und etliche weitere Modelle einschließlich „Caddy“ Nr. 5 gemeinsam von Neuentwicklungen. Sie erstrecken sich beispielsweise auf den Unterbau, die Motorisierung, den digitalen Tacho oder die zahlreichen Fahrassistenten.

Schiebetür kann sehr leise schließen

Nicht neu beim „Caddy“, sondern eher Standard sind das Ladevolumen von 3,1 m3 hinter der Trennwand und die Nutzlast von etwa 750 kg. Geradezu als Wohltat für die Ohren erweist sich die optionale Zuziehhilfe für die Schiebetür(en), die jetzt einen nahezu geräuschlosen Job machen kann, statt – wie bei den Vorgängern – mit unüberhörbarem Wumms ins Schloss zu fallen.

Auch wenn es die Option für den digitalen Tachobildschirm, ein großes Navi, etliche Angebote zur Konnektivität oder den Taster zum Motorstart gibt: Der Arbeitsplatz rund ums Lenkrad lässt sich für den, der es spartanisch haben will, weiterhin auf herkömmliche Weise mit analogen Anzeigen im Instrumententräger bestücken und auch mit einem Zündschloss ausstatten.

Durch die neue Hinterachse mit Schraubenfedern – statt den bisherigen eher unkomfortablen Blattfedern – konnte der Platz zwischen den Radhäusern breiter werden. So lassen sich vom Heck aus zwei Paletten quer hintereinander einladen. Bemerkenswert beim „Caddy Maxi“: Bei dieser um 35 cm längeren Version (Laderaum 3,71 m3) ist die Schiebetür jetzt auf 84 cm verbreitert, damit seitlich eine Palette in Längsrichtung eingeschoben werden kann.

Abgasstrang mit Twindosing

Die Dieselmotoren der Baureihe „EA 288 evo“ zeichnen sich aufgrund gestaffelter Katalysatoren samt Adblue-Einspritzung durch extrem niedrige Stickoxid-Emissionen aus (Prinzip Twindosing) und erfüllen die Schadstoffgrenze Euro 6d. Für den Kastenwagen gibt es die Einstiegsvariante von 55 kW/75 PS, die sich am Testtag für begrenzte Cityfahrten als durchaus tauglich erwiesen hat. Die mittlere Stärke mit 75 kW/102 PS wird wohl für die meisten Handwerksbetriebe geeignet sein. Das Top-Aggregat mit 90 kW/ 122 PS ist nicht nur mit Sechsgang-Handschalter, sondern auch mit Direktschaltgetriebe (DSG) verfügbar und zeigte sich im Test als so kräftig, dass sein Talent für die Langstrecke, als Zugmaschine oder für die hohe Nutzlast verwendbar ist. Als Einstiegspreis für die Sparversion „Eco Profi“ weist die Liste 17 985 Euro aus. Der Top-Motor in Kombination mit DSG startet bei 22 475 Euro und die Maxi-Version ist mit einem Aufpreis ab 1700 Euro zu haben (Preise zuzüglich MwSt.).

Autor: Thomas Dietrich, freier Journalist Bilder: Thomas Dietrich

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de

Volkswagen „Caddy Cargo“:Plus & Minus

+ Drei Zweiliter-Dieselversionen erfüllen jetzt Euro 6d (Frontantrieb)

+ Erhebliche Reduzierung von NOx-Emissionen dank zwei SCR-Katalysatoren (Twindosing)

+ Neueste Konstruktion durch MQB mit 3,1 m3 hinter der Trennwand („Caddy Maxi“ mit 3,7 m3)

+ Laderaum bietet zwei Paletten Platz

+ Statt Hinterachse mit Blattfedern jetzt besserer Fahrkomfort durch Starrachse mit Schraubenfedern

+ Ladelänge am Boden 1797 mm

+ Nutzlast 509 bis 723 kg

+ Verblechte asymmetrische Heckflügeltüren (Serie) bis zu verglaster Heckklappe (Option) wählbar

+ Anhängelast (gebremst) max. 1,5 t

+ Auch als Kombi mit max. 7 Einzelsitzen

+ Optional: Digitaltacho, Navi und Multimedia

+ 19 Fahrassistenzsysteme möglich, darunter auch der Trailer-Assist

+ Ausreichend dimensioniertes und ansprechend gestaltetes Cockpit mit zahlreichen Ablagen

+/- Außenspiegel ohne Weitwinkel wird nur durch Totwinkel-Assistent tauglich

- Sehr spärlicher Frachtraumschutz ab Werk

- Geöffnete Schiebetür rastet nicht sicher ein

 


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