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Auch online ein Erfolg

Mehr als 170 Teilnehmer am 2. Bayerischer SHK-Kongress

Dr. Wolfgang Schwarz (links) und Erich Schulz sind erfreut über den Verlauf des diesjährigen SHK-Kongresses. Bild: FV SHK Bayern

Einer der Referenten: Rechtsanwalt Götz Michaelis. Er begeisterte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Bild: FV SHK Bayern

 

Nach 2020 wurde auch der diesjährige SHK-Kongress online abgehalten. Dazu wurde abermals in der Fachverbandsgeschäftsstelle in der Pfälzer-Wald-Straße in München ein Fernsehstudio eingerichtet.

Landesinnungsmeister Erich Schulz eröffnete nach den Grußworten des bayerischen Innenministers, Joachim Herrmann, des Bürgermeisters der Stadt Erlangen, Jörg Volleth, und des Obermeisters der SHK Innung Erlangen, Jürgen Pillipp, den 2. Bayerischen Online-SHK-Kongress am 11. Juni 2021. Zunächst ging er auf die negativen Auswirkungen der Mehrwertsteuerabsenkung im 2. Halbjahr 2020 ein: „Neben einer nie dagewesenen anstrengenden Endrallye wurden die SHK-Handwerker durch überproportional gestiegene Kosten unter anderem durch höhere EDV-Kosten und eine kompliziertere Rechnungsstellung belastet.“
Sodann blickte er in die Zukunft. Dem Landesinnungsmeister liegt die IFH/Intherm im kommenden Jahr sehr am Herzen. „Die ausschließlich digital durchgeführte ISH 2021 hat gezeigt, dass der Nutzen einer Präsenzmesse durch nichts übertroffen werden kann. Handwerker brauchen die persönliche Nähe zu den Ausstellern sowie ihren Kollegen vor Ort.“ Außerdem sei es wichtig, Exponate in Augenschein zu nehmen und im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Er lud seine Kollegen ein, vom 26. bis 29. April 2022 nach Nürnberg auf das dortige Messegelände zu kommen und somit auch ihre Solidarität zu den SHK-Fachverbänden Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen zu dokumentieren.
Kritisch ging er mit der Umwelt- bzw. CO2-Politik der Bundesregierung ins Gericht. Aus seiner Sicht sei es unabdingbar, die Wärmewende, d.h. den Austausch von alten Heizungsanlagen durch moderne Wärmeerzeuger, zu forcieren. Wörtlich fügte er hinzu: „Die Elektromobilisierung wird uns kurz- und mittelfristig nicht voranbringen. Das ist allein anhand der kritischen CO2-Bilanz der Batterieproduktion völlig offensichtlich. Umso mehr, weil die regenerative Stromerzeugung an ihre Grenzen gerät.“ Insgesamt zeigte er sich jedoch optimistisch, dass sowohl im Heizungs- wie auch Sanitärsektor zukünftig gute Umsätze und zufriedenstellende Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden können.
Im Anschluss referierten Kai-Uwe Schuhmann und Dr. Paschalis Grammenoudis (beide DVGW) über Erdgas-Wasserstoffgemische als Energieträger der Zukunft in der Gebäudetechnik. Den Referenten folgte Martin Goppel, Vorstand des Instituts für Digitalkunde e.V.. Er sprach über das Thema „Wie schütze ich meinen Handwerksbetrieb digital - Cybersecurity im SHK-Handwerk“. Anhand praktischer Beispiele zeigte auf, wie stark Handwerksbetriebe durch die zunehmende Vernetzung Angriffsflächen für Cyber-Piraten und -Erpresser gefährdet sind und wie sie sich schützen können.
Mit der digitalen Gesellenprüfung und ihrer Durchführbarkeit in der Zukunft beschäftigte sich Daniel Möbs, vom IQuL GmbH (Institut für Qualitätsmanagement in der universitären Lehre). Sein Fazit: Auch die Gesellenprüfungen werden den Trend zur Digitalisierung noch stärker einschlagen als bisher.
Professor Dr.-Ing. Bernd Oschatz vom Institut für technische Gebäudeausrüstung ging auf das Gebäude-Energiegesetz und die Auswirkungen auf die Installationspraxis im SHK-Handwerk ein. Er beleuchtete dieses Thema ausführlich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten viele Fragen im Chat.
Als letzter Vortragender des Tages befasste sich Rechtsanwalt Götz Michaelis, der als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht eine Anwaltskanzlei betreibt, mit dem Gewährleistungsrecht. Durch seinen mitreißenden Vortragsstil und seine griffigen praxisrelevanten Beispiele begeisterte er die Zuhörerinnen und Zuhörer. Ein Teilnehmer nach der Veranstaltung: „In meinen 40 Berufsjahren habe ich mich schon sehr oft mit rechtlichen Vorträgen zum Gewährleistungsrecht befasst. Dieser Vortrag war der erste, der mir neben besseren Erkenntnissen auch viel Spaß bereitet hat“.
In seinem Schlusswort dankte Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz dem Organisationsteam des SHK-Kongresses sowie den Referenten des Tages. Als besonders erfreulich bezeichnete er die über den Tag konstant hohe Zahl an Zuseherinnen und Zusehern. Mit 170 waren mehr als beim 1. SHK-Online-Kongress 2020. Dennoch freue sich das gesamte Fachverbandsteam auf den nächsten in Präsenz stattfindenden SHK-Kongress vom 7. bis 9. Juni 2022 in Hof.

 


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