„Armaturen fürs Leben gemacht“
Interview mit dem Unternehmen HANSA zum Markenkonzept „Fit for life“
„Armaturen fürs Leben gemacht“ – hinter dieser Aussage stehen nicht nur neue Produkte mit hervorzuhebenden Eigenschaften, sondern gleich ein umfangreiches Markenkonzept: „Fit for life“. Was es damit auf sich hat und welche Maßnahmen die Zielsetzung mit sich bringen, erklären Faris Fattohi, Chief Sales Officer der Oras Group und Manfred Stratmann, HANSA-Vertriebsleiter Deutschland im Exklusiv-Interview der IKZ-HAUSTECHNIK.
IKZ-HAUSTECHNIK: Was verbirgt sich hinter dem Markenkonzept „Fit for life“? Und was ist das Ziel?
Faris Fattohi: Als Hersteller von fortschrittlichen Armaturen wollen wir den Gebrauch von Wasser einfach und nachhaltig gestalten. Hinter dem Markenkonzept „Fit for life“ steckt somit der Anspruch, intelligente Lösungen anzubieten, die für das Leben gemacht sind. So muss eine Armatur einer Nutzungsfrequenz von durchschnittlich 2500 Anwendungen im Jahr nicht nur qualitativ standhalten, sondern auch Komfort und Sicherheit bieten und gleichzeitig zeitlos in Form und Funktionalität sein. Zudem ist Sparsamkeit hinsichtlich des Wasser- und Energieverbrauchs ein sehr wichtiger Aspekt, den wir bei der Entwicklung unserer Produkte im Auge haben.
IKZ-HAUSTECHNIK: Das Unternehmen HANSA hatte bereits vor dem Start des neuen Markenkonzeptes in einigen Bereichen Grundsteine dafür gelegt. Welche zählen besonders dazu?
Manfred Stratmann: HANSA bringt seit über 100 Jahren Armaturen auf den Markt, die jedes Mal aufs Neue Maßstäbe setzen. Dabei haben wir schon immer größten Wert auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und hochwertige Materialien gelegt. Das „HANSAPROTEC“-System beispielsweise bietet Sicherheit weit über die Normvorgaben hinaus. Hier wird für alle wasserführenden Teile eine Legierung aus entzinkungsbeständigem DZR-Messing verwendet. Zudem haben alle Messingteile in Trinkwasserkontakt einen minimalen Bleigehalt von weniger als 0,3 % und sind frei von Nickelbeschichtung. Die verwendeten Kunststoffe entsprechen den KTW-Richtlinien und sind ein weiterer Garant für optimale Trinkwasserqualität. Mit dem „Fit for life“-Markenkonzept wird das, was wir schon lange getan und gelebt haben, nun in Worte gefasst.
IKZ-HAUSTECHNIK: Zu den Produkteigenschaften wie Langlebigkeit, Funktionalität, Sicherheit und Komfort steht nun auch Smartness im Vordergrund für ein ausgewähltes Produktportfolio. Wie wird sich Ihrer Meinung nach das Thema Smart-Home/IoT in Bad und Küche zukünftig entwickeln? Und welche Lösungen bieten Sie heute schon dem Markt in diesem Segment?
Faris Fattohi: Im Rahmen einer Online Verbraucherstudie, die im Juni 2019 von der Oras Group durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass mehr als 80 % der Verbraucher Interesse an intelligenten Armaturen haben. Bisher spielt IoT hauptsächlich eine Rolle bei Küchenprodukten, da viele Verbraucher hier zunehmend ältere Haushaltsgeräte ersetzen möchten. Das Badezimmer ist momentan noch ein relativ unterentwickelter Raum für IoT-Geräte. Mit unseren bluetooth-fähigen Produkten – und diese gibt es bei uns in sieben Produktserien – möchten wir diese Lücke füllen und dem Bedarf der Verbraucher entgegenkommen. Die Vorteile bestehen z. B. in erhöhter Hygiene durch die berührungslose Funktion, Wassereinsparung, Individualisierungsmöglichkeiten sowie Sicherheit und Komfort. Wir haben daher eine breite Palette an smarten Armaturen entwickelt, die sowohl für die private Nutzung als auch für den öffentlichen Gebrauch und das Gesundheitswesen geeignet sind.
IKZ-HAUSTECHNIK: „Bluetooth“ bietet bei den speziellen Armaturenlösungen eine Verbindungsmethode zur individuellen Steuerung und Überwachung. Was sind hier die Voraussetzungen zur Anwendung?
Manfred Stratmann: Unsere smarten Armaturen können über Bluetooth mit der kostenlosen HANSA Connect App1) direkt am Ort der Installation angepasst und gesteuert werden. Die Überwachung von Funktionalität und Nutzung ist damit ganz bequem möglich. Die App-Schnittstelle zeigt dem Benutzer die jeweils relevanten Optionen an, aus denen er die eigenen Einstellungen wählen kann. So lässt sich beispielsweise eine automatische Spülungen für mehr Hygiene aktivieren und individuell anpassen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz von den smarten, berührungslosen Armaturen für den Installateur und Benutzer?
Faris Fattohi: Für den Benutzer ist vor allem die erhöhte Hygiene ausschlaggebend. Durch die berührungslose Anwendung kommt es zu keinem Hautkontakt mit der Oberfläche und Keime können nicht übertragen werden. Die Temperatur wird ganz einfach mit einem kleinen Hebel an der Seite kontrolliert. Dank intelligenter Sensor-Technologie fließt das Wasser nur, wenn es benötigt wird. Dabei reagiert der patentierte PSD-Sensor präzise auf die Hände, was eine Wassereinsparung von bis zu 50 % bedeuten kann. Zudem können Benutzer aus einem großen Spektrum an verschiedenen Designs wählen. Die günstigste Variante gibt es schon ab wenigen Hundert Euro. Pluspunkt für den SHK-Profi: Die smarten Armaturen mit Bluetooth-Funktion sind absolut einfach zu installieren – auch in Privathaushalten. Es wird kein Elektriker benötigt und der Batteriewechsel kann alle drei bis fünf Jahre problemlos vom Verwender durchgeführt werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Bietet die „HANSA Connect App“ auch Funktionen z. B. zur Einhaltung von Anforderungen im Bereich der Trinkwasserhygiene?
Manfred Stratmann: Wenn Räumlichkeiten länger nicht genutzt werden – beispielsweise bei Umbaumaßnahmen, Leerstand oder saisonalen Bedingungen – besteht die Gefahr, dass sich Keime und Bakterien in stagnierendem Wasser vermehren. Um die Trinkwasserhygiene auch bei längerer Nichtnutzung der Armatur zu sichern, lässt sich mit der „HANSA Connect“-App schnell und unkompliziert ein wöchentlicher Zeitplan für die automatische Hygienespülung einrichten. Reinigungszeiten, Spülintervalle und Spüldauer können dabei individuell angepasst werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Sind in dieser Verbindung auch Unterputzlösungen steuerbar?
Manfred Stratmann: An dieser Umstellung wird derzeit noch gearbeitet. Automatische Hygienespülungen sind jedoch bereits heute auch bei Unterputzarmaturen möglich. Diese ist mit einem Magnetschlüssel am Sensor aktivier- und einstellbar.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche mittelfristigen Ziele sehen Sie für Armaturen im privaten sowie halböffentlichen und öffentlichen Bereich?
Faris Fattohi: Sowohl im privaten als auch im (halb-)öffentlichen Raum wird vor allem das Thema Trinkwasserhygiene beziehungsweise Hygiene im Allgemeinen mehr Aufmerksamkeit bekommen – natürlich auch vor dem Hintergrund gestiegener Hygienesensibilität durch die Corona-Pandemie. Bei der Armaturenwahl rücken Vorteile in diesem Bereich somit verstärkt in den Fokus. Mit ihrer maximal hygienischen, berührungslosen Bedienung und einstellbaren Funktionen, wie etwa der automatischen Hygienespülung, liegen unsere smarten Armaturen daher genau am Puls der Zeit. Die „Berührungslosen“ sind auf dem Vormarsch und werden jetzt einen neuen Schub erfahren – und das in allen Bereichen.