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Analoger Verbandstag zum Thema Digitalisierung

Themenschwerpunkt des Landesverbandstags des Fachverbandes SHK Niedersachsen im Juni 2023 in Gifhorn war die Digitalisierung. Und es hat sich gezeigt, dass das Thema – wenngleich nicht neu und manchmal schwer greifbar – nach wie vor aktuell ist und für die Gäste des Verbandstages interessant. Besonders dann, wenn praktische Beispiele aus verschiedenen Aufgabenbereichen angeführt werden. Ein Nachbericht.

Der neu gewählte Vorstand des Fachverbandes SHK Niedersachsen. Bild: Fachverband SHK Nds.

Christoph Bullach, stellvertretender Landesinnungsmeister (l.), Frank Senger, Landesinnungsmeister (r.). Bild: Fachverband SHK Nds.

Auftaktvortrag von Hans-Arno Kloep. Bild: Fachverband SHK Nds.

 

Der Landesverbandstag begann mit einem Klassiker: Hans-Arno Kloep, Inhaber der Querschiesser Unternehmensberatung aus Xanten, hielt den Auftaktvortrag. 

Kloep war bereits 2016 beim Verbandstag des Fachverbandes Niedersachsen zu Gast. Sein Thema damals „Blick in die Zukunft – wo steht das SHK-Handwerk in 10 oder 20 Jahren?“ Die wesentlichen Erkenntnisse von damals hielt Landesinnungsmeister Frank Senger Herrn Kloep jetzt entgegen – verbunden mit der Bitte um ein Zwischenfazit.

Dieser Bitte kam Hans-Arno Kloep gern nach. Er baute dieses Fazit in sein diesjähriges Thema „Chancen, Risiken und Notwendigkeiten aus der Digitalisierung“ umfassend ein. Seine These: Digitalisierung ist nicht für jeden SHK-Handwerker ein MUSS, für viele SHK-Handwerker ein notwendiges SOLL und für alle ein mächtiges KANN. 

Mit anschaulichen Beispielen untermauerte er diese Botschaft. Die Teilnehmenden des Verbandstages nahmen viele Anregungen und Empfehlungen mit. Diese konnten bei der folgenden Abendveranstaltung im Internationalen Mühlenmuseum weiter diskutiert werden.

 

Ein digitaler Tag

Am Freitagmorgen stand eine Podiumsdiskussion auf dem Programm, um das Thema Digitalisierung zu vertiefen und aus verschiedenen Richtungen zu beleuchten.

Auf dem Podium wirkten mit:

 

  • Hans-Arno Kloep
  • Niels Lorenz, Head of Sales North & East Germany bei Buderus Deutschland GmbH
  • Thorsten Meier, Geschäftsführer Digitale Transformation bei der Wiedemann Gruppe
  • Alexander Post, Head of Sales bei der pds GmbH
  • Faton Zhegrova, Vertriebsleiter bei der Label Software Gerald Bax GmbH

und 

 

  • Frank Senger, Landesinnungsmeister des Fachverbandes als Vertreter des SHK-Handwerks

Moderiert wurde die Runde von Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen e.V.

Im ersten Themenkomplex ging es um den Abgleich von Ist-Situation und Wünschen an die Digitalisierung. Frank Senger formulierte als Vertreter des Handwerks klar den Wunsch, dass die Handwerksbetriebe mit ihren besonderen Anforderungen in dem Prozess „mehr mitgenommen werden“.

Niels Lorenz legte für die Hersteller-Seite dar, dass bereits viele hilfreiche Tools angeboten werden und diese noch nicht ausreichend genutzt werden, um tatsächlich im Betriebsalltag Hilfestellung zu geben.

Die Vertreter der Software-Anbieter, Alexander Post für pds und Faton Zhegrova für Label zeigten auf, welche Informationen sie vom Handwerksbetrieb benötigen, um effektiv unterstützen zu können.

Im zweiten Themenkomplex ging es um einen Ausblick in die Zukunft.

Thorsten Meier von Wiedemann skizzierte Ideen für gemeinsame Lösungen in der Digitalisierung. Von Seiten der Handwerker wurde der digitale Lieferschein als Wunsch formuliert. 

Zum Abschluss stellte Cornelia Höltkemeier die Frage, welche Rolle die Künstliche Intelligenz in Zukunft im Handwerk spielen wird. Hans-Arno Kloep vermutet, dass KI im klassischen Tagesgeschäft des SHK-Handwerks keine große Rolle spielen wird, da hier keine großen Datenmengen gesammelt werden. Mehr Potenzial hätten hier Handel und Hersteller-Unternehmen. Gleichwohl war sich die Runde einig, dass es verschiedene Anwendungen geben wird, die auch im SHK-Handwerk im Tagesgeschäft helfen werden.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion ging es dann in die Umsetzung. Dazu hatte der betriebswirtschaftliche Ausschuss sich Gedanken hinsichtlich der Modernisierungspotenziale im Büro gemacht. Als Vortragende konnte dabei Frau Melanie Stephan vom BFE in Oldenburg gewonnen werden. Nach einer allgemeinen Einführung zeigte Frau Stephan Wege auf, wie interessierte Betriebe von der Handwerksorganisation Unterstützung für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten erhalten können. Zwei wesentliche Werkzeuge dazu sind der Digi-Check und der Digitalisierungspfad, beides Angebote der Initiative Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk.

Der Vortrag aus dem Ausschuss Aus- und Weiterbildung hatte das Thema: „Alles digital?! – Aus- und Weiterbildung im Zeitalter der Digitalisierung“. Ausschussvorsitzender Kai Schaupmann und Verbandsreferent Jens Heitmüller stellten digitale Instrumente für die Berufsausbildung vor und informierten über die Arbeit des Ausschusses AWB.

Nach einem Statistikteil über die Ausbildungszahlen des SHK-Handwerks in Niedersachsen und der momentanen Alterspyramide wandte sich der Vortrag den verschiedenen Generationen in der Arbeitswelt zu. Die Baby Boomer (geboren 1946 – 1964) und die Generation X (geboren 1965 bis 1979) auf der Arbeitgeberseite wurden dabei genauso beleuchtet wie die Generation Z (geboren 1995 – 2010) auf der Seite der aktuellen Azubis. 

In einem bunten Mix aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Umsetzungsempfehlungen wurde deutlich, dass ein digitales Berichtsheft und ein digitales Azubi-Lern-Tool ein flexibles und auf die Bedürfnisse und Merkmale der Gen Z abgestimmtes Lernen ermöglicht. Viele Teilnehmer machten am Schluss des Vortrags Gebrauch von der Möglichkeit, per QR-Code Infos zur konkreten betrieblichen Umsetzung anzufordern. 

Der Festabend im Restaurant Lakewood am Tankumsee bot anschließend einen schönen Rahmen für individuelle Gespräche und das Treffen alter und neuer Bekanntschaften.

 

Wahlen und Ehrungen bei der Mitgliederversammlung

Traditionell schloss der Verbandstag am Samstag mit der Mitgliederversammlung. Diese bot den passenden Rahmen für zwei Ehrungen:

Eberhard Bürgel, bis 2020 lange Jahre stellvertretender Landesinnungsmeister, erhielt auf Beschluss des Vorstandes die Ehrenmedaille des Fachverbandes. Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, diese Ehrung persönlich in Empfang zu nehmen. In einer kurzen Rede an die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Innungen bedankte er sich für die langjährige gute Zusammenarbeit und wünschte alles Gute für die anstehenden Zukunftsthemen.

Eine weitere Ehrung ging an den Obermeister der Gastgeber-Innung Gifhorn-Wittingen, Thorsten Meyer. Er erhielt auf Antrag seiner Innung die Große goldene Ehrennadel für sein Engagement als Obermeister, Ausschuss-Vorsitzender und Vorstands-Mitglied des Fachverbandes.

Turnusmäßig standen als nächstes in diesem Jahr die Wahlen des Landesinnungsmeisters, seines Stellvertreters und der Verbands-Gremien auf der Tagesordnung:

Landesinnungsmeister Frank Senger stellte sich zur Wiederwahl und wurde im Amt bestätigt. Auch sein Stellvertreter Christoph Bullach wurde wiedergewählt. Beide bedankten sich für das Vertrauen und freuen sich, ihre Zusammenarbeit in der nächsten Wahlperiode fortsetzen zu können.

In den anschließenden Wahlen der Gremien wurden auch alle Bezirksvorsitzenden und die Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse im Amt bestätigt. Damit bleibt der komplette Vorstand unverändert bestehen und kann mit großer Kontinuität daran arbeiten, im Fachverband die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.

 

Autorin: Kirsten Wittke, Referentin Öffentlichkeitsarbeit, Fachverband SHK Niedersachsen

 


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