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Alles dicht?

Thermische Solaranlagen: Jede Anlage muss ordnungsgemäß installiert und dicht sein, bevor sie in Betrieb geht

Thermische Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung bzw. Heizungsunterstützung verringern den Brennstoffverbrauch und die CO2-Emissionen. Bei der ersten Inbetriebnahme müssen sie auf ihre Dichtheit geprüft werden.

Befüllstation zum schnellen und sauberen Befüllen von Solaranlagen, Wärmepumpen-Primärkreisläufen und zum Spülen von Fußbodenheizungen.

 

Täglich arbeitet der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an unterschiedlichsten Installationen: Heizungsanlagen, Gasanlagen, Abwasseranlagen und viele andere. Die eine fährt mit einem Druck von 100 mbar, die andere mit 1,5 bar und wieder eine mit 5 bar. Je nach Gewerk gibt es unterschiedliche Betriebsbedingungen. Und jede Installation wird auf eine andere Art und Weise abgedrückt. In dieser siebenteiligen Serie beschreiben wir die jeweiligen Vorgehensweisen. Hier geht es um thermische Solaranlagen.

Kaum etwas Schlimmeres kann passieren, wenn die fertige Anlage undicht ist und niemand es sofort bemerkt. Daher wird jede Neuinstallation überprüft, bevor sie in Betrieb geht. Dies geschieht oft in zwei Schritten: Dichtheits- und Belastungsprüfung. Wie der Name schon erahnen lässt, sind es zwei Kontrollen, die durchgeführt werden müssen. Bei einer Dichtheitsprüfung kontrolliert der Installateur, ob alle Verbindungen dicht sind. Bei der sich anschließenden Belastungsprüfung wird untersucht, ob die Installation den maximal auftretenden Drücken standhalten wird. Darüber hinaus haben Hersteller von z.B. Pressfittings oder Kunststoffrohren besondere Vorgaben, wie eine Installation vor der Inbetriebnahme gecheckt wird. Die sind ebenso zu beherzigen.
Wichtigstes Instrument dabei ist das Manometer. Es muss so genau sein, dass Undichtigkeiten über Zeigerbewegungen gut erkennbar sind. Beispiel: Ein Manometer, das Drücke von 20 bar anzeigen kann, ist für eine Kontrolle prinzipiell ungeeignet. Denn kleine Druckschwankungen sind damit kaum zu verfolgen. Ein Prüfmanometer sollte deshalb eine Skaleneinteilung in Schritten von 0,1 bar haben. Auch sind elektronische Manometer möglich. Deren Empfindlichkeit muss ebenso gegeben sein.
In dieser Serie sind die wichtigsten Grundsätze für die einzelnen Prüfungen zusammengetragen. Sie sollen einen Überblick verschaffen.

Thermische Solaranlagen
In der Praxis ist es allgemein üblich, die Dichtheitsprüfung im Zuge der Erstinbetriebnahme in einem Arbeitsgang mit dem Befüllen der Solaranlage durchzuführen. Dabei sind die folgenden Schritte zu berücksichtigen:
1. Fülldruck ermitteln mit den Parametern:

  • erforderlicher Druck am höchsten Punkt der kalten Anlage: 1 bar,
  • Zuschlag pro Meter statischer Höhe: 0,1 bar/m,
  • Druckreserve für Entlüftung: 0,1 bar.

Der Fülldruck errechnet sich dann aus dem Anlagendruck und der Druckreserve:
Anlagendruck = 1 bar + 0,1 bar/m
Fülldruck = Anlagendruck + 0,1 bar
2. Vordruck des Ausdehnungsgefäßes ermitteln und einstellen: Vordruck = Anlagendruck –  0,3 bar (für die Sicherheitsvorlage)
3. Befüllstation anschließen und die Solaranlage mit Wärmeträgermedium spülen, bis keine Luftblasen mehr im Behälter der Station aufsteigen. Dieser Vorgang dauert 20 bis 30 Minuten.
4. Anschließend die Anlage füllen und auf Dichtheit prüfen. Dazu den Entleerungshahn schließen und die Befüllpumpe so lange laufen lassen, bis der erforderliche Fülldruck erreicht ist. Befüllhahn schließen und Pumpe ausschalten. Der Druck darf mindestens eine halbe Stunde nicht abfallen.
Möglich ist es auch, die Solaranlage mit Luft oder einem inerten (reaktionsarmen) Gas, z.B. Stickstoff, durchzuführen. Dann ist eine Druck- und eine Festigkeitsprüfung notwendig:

Druckprüfung
Zunächst ist die Druckprüfung vorzunehmen. Dies geschieht bei einem frei wählbaren Druck von 110 mbar bis 1 bar. Der Druck darf in 10 Minuten nicht fallen.

Festigkeitsprüfung
Bei der sich anschließenden Festigkeitsprüfung soll der Prüfdruck bei Rohrleitungen ≤ DN 50 auf 3 bar eingestellt werden. Die Prüfzeit beträgt bei Anlagen mit weniger als 100 l Volumen 30 Minuten. Auch hier darf der Druck nicht fallen.

Quelle: u. a. Viessmann Werke GmbH & Co. KG, Allendorf

Bilder: Viessmann

www.viessmann.de

 


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