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Grote Kachelofen- und Kaminbau

 

Nicht der Ofenbau, sondern Metall war zunächst das Metier, das Walter Grothe bereits in sehr jungen Jahren faszinierte. Er war zwölf Jahre alt, als er zur großen Freude seines Vaters, der damals als Töpfermeister gearbeitet hat, ein Rohrgestell aus Metall für dessen Werkzeuge schweißte.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass Walter Grothe nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Maschinenschlosser in seiner Geburtsstadt Offenbach bei der Firma Roland Offset absolvierte. Erst als die Auftragslage dieser Firma zurückging, der junge Geselle gezwungenermaßen als Hilfsarbeiter arbeiten musste, fasste er den Entschluss zu kündigen und einen neuen Weg zu gehen.
Dieser führte ihn zum Ofenbau, und Walter Grothe begann 1976 in Stuttgart seine Ausbildung zum Kachelofen- und Luftheizungsbauer. Zur Ofen- baubranche gab es bereits den Bezug aus jungen Jahren, denn sein Vater fertigte als Töpfermeister damals auch Ofenkacheln. Das Töpfer- und Ofenbauerhandwerk gehörten zu dieser Zeit noch zusammen, und so gründete der Vater 1953 den Ofenbaubetrieb „Heinz Grothe“ in Mühlheim am Main. Urgroßvater Karl und Großvater Hermann Grothe waren bereits 1867 Mitinhaber einer Kachelfabrik und Töpferei in Velten bei Berlin. „Damals wurden Kachelöfen noch im Akkord gebaut. In jeder Berliner Wohnung gab es einen Kachelofen, Einzelfeuerstätten sogar im Schlafzimmer oder als Herd in der Küche“, schwärmt Walter Grothe heute von dieser Zeit, die ihm aus Erzählungen so vertraut ist.

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Walter Grothe ist mit seiner Entscheidung für die Ofenbaubranche vor vielen Jahren den für ihn richtigen Weg gegangen. Er arbeitete nach der Ausbildung einige Zeit als Geselle im elterlichen Betrieb, machte 1983 die Meisterausbildung in Stuttgart und absolvierte ein Jahr später erfolgreich die Meisterprüfung.
Im Jahr 1986 übernahm er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Martin Grothe den Familienbetrieb. Seither arbeiten die beiden Brüder, sich gut ergänzend, eng zusammen. Geschäftsführer Walter Grothe ist primär zuständig für Planung, Organi-sation, Kundenbetreuung und Verkauf. Sein Bruder Martin Grothe ist für die Auftragsumsetzung verantwortlich. Zur Produktpalette des Betriebes zählen Herde sowie Kachelöfen und Kamine aller Bauarten. Seit der Zusammenlegung des Kachel-ofenbauer- und Backofenbauerhandwerks im Jahr 2000 beschäftigen sich die Brüder auch intensiv mit dem Bau von Holzbacköfen.

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Mit zum Team des Ofenbaumeisterbetriebes Grothe gehört seit seiner Ausbildung auch Holger Petrzak. Die Ausbildung zum Kachelofen- und Luftheizungs- bauer absolvierte der zunächst gelernte Bäcker in den Jahren 1983 bis 1986. Im Jahr 1986, kurz nach seiner Ausbildung, wurde Holger Petrzak dritter Bundessieger im Berufswettkampf.
„Vor meiner Frau ziehe ich den Hut“, sagt Walter Grothe, und drückt damit seine Dankbarkeit dafür aus, dass seine Frau trotz der Geburt der Zwillingstöchter Vera und Laura vor 19 Jahren auch den Betrieb bis heute niemals vernachlässigt hat. Elisabeth Grothe ist für die Buchhaltung und Büroorganisation verantwortlich. Die Töchter haben indes ihre eigenen, von der Ofenbaubranche weit entfernten Berufspläne. Während  Laura nach dem Abitur zunächst ein freiwilliges, soziales Jahr ableisten möchte, strebt Vera eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei an.
Familie und Beruf sind wesentliche Inhalte
1997 wurde Walter Grothe zum Sachverständigen des Kachelofen- und Luftheizungsbauer- handwerks öffentlich bestellt und vereidigt. Er engagierte sich auch ehrenamtlich bereits in jungen Jahren für die Ofenbaubranche im technischen Beirat auf Innungsmessen mit „Lebendiger Werkstatt“. Ein Engagement, das zur damaligen Zeit (1986) in dieser Form einmalig war. Bis 2005 war er neun Jahre als Obermeister der hessischen Kachelofenbauerinnung tätig. Als Landesfachgruppenleiter hat Walter Grothe das hessische Ofenbauhandwerk auf Bundesebene vertreten und ist seit fünf Jahren Mitglied im Sachverständigen-Prüfungsausschuss.
Auch die aktive Mitarbeit in der Innung hält er für unerlässlich. Sein Bruder und er haben, da waren sie noch keine Mitglieder, bereits den Vater immer gerne auf Innungstreffen und Innungsreisen begleitet. „Die Innungsarbeit ist nicht nur wichtig, um die Interessen der Ofenbauer politisch zu vertreten. Durch diese Arbeit sind über die Jahre viele dauerhafte Beziehungen und Freundschaften zu den anderen Kollegen entstanden“, bestätigt Walter Grothe. 
Zeit für Hobbies bleibt bei diesem Engagement nicht viel. Während Walter Grothe früher gerne ruderte und leidenschaftlicher Motorradfahrer war, verbringt er die ihm bleibende Freizeit heute lieber in gemütlicher Runde mit der Familie und guten Freunden. Und, so sagt er: „Frisches Brot aus dem eigenen Holzbackofen und ein guter Rotwein gehören selbstverständlich dazu.“
„Familiär motiviert“, interessiert sich Walter Grothe auch sehr für die Geschichte des Kachelofenbaus. So weiß er zu berichten, dass 1828 die Geschichte der Veltener Ofen- und Kachelindustrie begann. Grundlage dafür waren die westlich des Ortes gelegenen Tonvorkommen. 1835 wurde die erste Ofenkachelfabrik erbaut. Velten, in dessen Stadtwappen noch heute ein Kachelofen abgebildet ist, zählte zu diesem Zeitpunkt 43 Ofenfabriken und keramische Werkstätten. Im Jahre 1905 war der wirtschaftliche Höhepunkt mit einer jährlichen Produktion von 100.000 Kachelöfen erreicht.
„Diese Glanzeit des Ofenbaus ist heute vorbei, doch das Handwerk keinesfalls vom Aussterben bedroht“, ist Walter Grothe überzeugt. Lediglich der Kaufgrund hat sich geändert. Heute ist nicht das Heizen, sondern sind eher die Lust am Feuer- und Flammenspiel sowie steigendes Energiebewusstsein Motivation für den Kauf eines Kachel- oder Kaminofens.
Wer sich wie Walter Grothe für die Geschichte des Kachelofenbaus interessiert, dem empfiehlt er einen Besuch im Veltener Ofen- und Keramikmuseum und weist für weitere Informationen auf die Internetseite des Museums hin. www.ofenmuseum-velten.de

 


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