100 Jahre Brötje
Als Sohn eines Tischlermeisters, Dampfsägewerks- und Mühlenbesitzers lernte August Brötje senior Maschinenbau. Weil er durch ein Gehörleiden als kriegsuntauglich eingestuft wurde, arbeitete er während des Ersten Weltkriegs bei Krupp. 1919 gründete er in einer ehemaligen Konservenfabrik die Brötje Werke und legte damit den Grundstein für die nunmehr 100-jährige Unternehmensgeschichte.
Da war Musik drin: Neben Werksführungen und weiteren Informationen wurde dem Publikum viel Unterhaltung geboten. Bild: August Brötje GmbH
Qualitätstest 1936: Brötje Stahl Radiatoren mit durchgängigem Stabilisationsrohr. Bild: August Brötje GmbH
Repariert wurden zunächst Dampfmaschinen und Motoren. Bald hatte der Maschinenbauer die zündende Idee: Ab 1925 fertigte Brötje Radiatoren für Heizungen. Zunächst als „Zickzack“-Radiator in Handarbeit, ab 1935 als Gliederradiator leicht und kostengünstig. Sie fanden ihren Weg nach Griechenland und in die Türkei. Dazu fertigte die Firma noch Stahlheizkessel.
Heute ist Brötje per Definition kein klassischer Familienbetrieb mehr, denn nach dem Tod von August Brötje junior im Jahr 1979 wurde das Unternehmen nicht von den Nachkommen übernommen. „Trotzdem beruhen die sich häufenden Betriebszugehörigkeits-Jubiläen und der Zusammenhalt zwischen Kollegen und Handelspartnern besonders auf der sozialen und kollegialen Unternehmenskultur von August Brötje senior und junior“, heißt es. Die insgesamt rund 530 Mitarbeiter sind durchschnittlich seit mehr als 16 Jahren im Unternehmen tätig. 73 Angestellte sind ehemalige Azubis. Im Jahr 2009 wurde Brötje Teil der BDR Thermea-Gruppe – Hersteller und Lieferant für Heiz- sowie Trinkwarmwassersysteme.
Brötje will sich in den kommenden Jahren auf den Ausbau und die Optimierung des energieeffizienten Produktprogramms fokussieren – gepaart mit „intelligentem Zubehör“: Neben der mobilen Fernsteuerung der Wärmeerzeuger werden heute bereits Produkte und Dienstleistungen zur vorausschauenden Wartung angeboten.
Den Geist von August Brötje senior spüre man auch noch 100 Jahre nach der Gründung. Das sagte Heinz-Werner Schmidt, heutiger Geschäftsführer der August Brötje GmbH, vor rund 400 geladenen Gästen, die anlässlich des 100-jährigen Bestehens nach Rastede gekommen waren.
