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Es gilt dranzubleiben

 

Der Marktanteil von Wärmepumpen für die Gebäudebeheizung wächst rasant. Nicht nur im Neubau, sondern auch und insbesondere in der Sanierung setzen Verbraucher inzwischen vermehrt auf diese Form der regenerativen Wärmeerzeugung. Es dürfte unstrittig sein, dass die stärkere Nutzung von Wärmepumpen die Unabhängigkeit von Öl und Gas forciert. Das ist gut. Auf der anderen Seite gilt es, den für den Betrieb der Wärmepumpen erforderlichen Strombedarf bundesweit so zu decken, damit nicht wieder eine Abhängigkeit gegenüber Drittländern entsteht. Ob die unlängst diskutierte Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken oder die Revitalisierung ruhender Braunkohlekraftwerke geeignete Instrumente sind, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Argumente dafür und dagegen gibt es auf beiden Seiten.

Eine Lösung zur Deckung des steigenden Strombedarfs für Wärmepumpen ist – zumindest in der Sommer- und Übergangszeit – die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Der Strombedarf im Winter dürfte in den allermeisten Fällen nicht durch die PV-Anlage gedeckt werden können, weshalb komplementäre Versorgungskapazitäten geschafft werden müssen. Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Jahr 2030 zeigen, was im Stromsektor passieren muss, um eine Umstellung auf Wärmepumpen zu bewerkstelligen (mehr dazu im Heft). Um es vorweg zu nehmen: Die Politik ist gefragt, aber auch unser SHK-Handwerk.

Klassische SHK-Betriebe werden sich zunehmend auch mit Photovoltaik und Batteriespeichern beschäftigen müssen, um an nachhaltige Lösungen interessierte Verbraucher vollumfänglich beraten zu können. Eine anspruchsvolle, aber durchaus spannende Aufgabe, die darüber hinaus das Potenzial hat, den Nachwuchs für die SHK-Branche zu begeistern. Wärmepumpen, Photovoltaik und dazu Themen wie Trinkwasserhygiene, Regenwassernutzung und Klimatechnik – welcher Beruf kann eine solche Vielfalt aufweisen? Und so können die neuen Herausforderungen der Branche durchaus dazu beitragen, den Stellenwert des Anlagenmechanikers SHK deutlich zu steigern und damit letztlich die Zahl der ausbildungswilligen Schüler zu erhöhen.

Nun heißt es dranzubleiben – in Sachen betriebliche Qualifizierung für Wärmepumpen und PV-Anlagen ebenso wie bei der Nachwuchswerbung. Nur mit ausreichend und vor allem gut ausgebildeten Monteuren lässt sich die Wärmewende meistern. 

Markus Sironi
Chefredakteur und Handwerksmeister
m.sironi@strobelmediagroup.de

 


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