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Ungewöhnliches Marketing ist gefragt

 

Das Handwerk ist längst nicht mehr der Berufswunsch Nummer eins. Was früher noch gelobt und anerkannt wurde, wird heute von vielen Laien nur noch als einfache Tätigkeit abgetan. Zu Unrecht – wie wir, die aus der SHK-Branche stammen, wissen. Denn der Anspruch, der an die Unternehmen gestellt wird, ist hoch. Verordnungen müssen eingehalten, Regeln beachtet und verschiedenste Fähigkeiten beherrscht werden. Doch leider wird dieser Facettenreichtum außerhalb der Fachpresse zu selten publiziert.
Sicherlich einer von vielen Gründen, warum auch der Nachwuchs ausbleibt. Kommt man mit der Jugend ins Gespräch, hört man häufig Argumente gegen handwerkliche Berufe wie: Viel Arbeit für wenig Geld. Kaum Aufstiegsmöglichkeiten. Oder: Strenge und hierarchische Strukturen. Nicht die besten Voraussetzungen, um für Attraktivität zu werben. Wenn sich dann doch jemand entschließt, den Beruf zu ergreifen, genügen die Bewerberinnen und Bewerber oftmals nicht den qualitativen Ansprüchen des Unternehmens. Mathe, Deutsch und das technische Verständnis sind nicht selten mangelhaft. Was bleibt, ist eine recht überschaubare Ausbeute von Schützlingen, die das Zeug zum Anlagenmechaniker haben.
Die SHK-Branche und andere handwerklichen Berufszweige haben demnach gleich an mehreren Stellen zu kämpfen: Das Image des Handwerks im Allgemeinen muss verbessert werden. Die Vermittlung von Entwicklungsmöglichkeiten nach abgeschlossener Berufsausbildung sollte stärker im Fokus stehen. Und nicht zu Letzt: Der Qualitätsstandard an deutschen Schulen darf nicht weiter sinken. Gesamt betrachtet keine leichte Aufgabe. Zumal Letzteres nicht im Handlungsbereich des SHK-lers liegt.
Die Situation des fehlenden Nachwuchses ist nicht neu. Schon vor Jahrzehnten wurde darüber diskutiert, wie der Mangel aufgefüllt werden kann. 1992 wurde daher beispielsweise verstärkt auf das Werben von Mädchen für technische Berufszweige gesetzt. Dieser Idee ist es zu verdanken, dass es heute auch weibliche Monteure gibt und der damaligen Nachwuchsflaute ein wenig Aufwind verschafft wurde. Damit wird deutlich: Ungewöhnliche Zeiten verlangen nach ungewöhnlichen Lösungen.
Jedem Ausbildungsbetrieb ist anzuraten, über neue Wege nachzudenken und aktiv zu werden. Klar ist: Die Situation ändert sich nicht von selbst. Initiative ist gefragt. Werben Sie für sich und Ihre Branche. Nutzen Sie dafür die Sozialen Netzwerke, laden Sie eine Schulklasse zu sich in den Betrieb ein oder besuchen Sie mit einem Ihrer Azubis selbst eine Klasse mit potenziellen Interessenten. Ihr Sprössling wird am ehesten die Belange der Jugend verstehen und zu vermitteln wissen. Sicherlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen und den Nachwuchs vom SHK-Handwerk zu überzeugen. Probieren Sie doch ein paar Dinge einfach mal aus. Es lohnt sich bestimmt!

Fabian Blockus
Redakteur
f.blockus@strobel-verlag.de

 


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