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Wärmepumpe: Vorlauftemperatur und Pufferspeichergröße bestimmen [Seite 2 von 2]

Wird ein Öl- oder Gaskessel gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht, muss die Vorlauftemperatur möglichst niedrig und die Speichergröße exakt ausgelegt sein

(Wolf)

Eine Senkung der Vorlauftemperatur um nur 1 K steigert die Effizienz einer Luft/Wasser-Wärmepumpe um rund 2 – 2,5 %. Daher sollte die maximale Vorlauftemperatur bei 55 °C begrenzt sein. (Wolf)

Wird die Wärme übertragefläche aller Heizkörper ausreichend groß gewählt, kann in der Regel die Vorlauftemperatur gesenkt werden. (Wolf)

Heizleistung für verschiedene Heizkörpertypen bei gleicher Vorlauftemperatur: Auf einer vorgegebenen Fläche (z.B. Heizkörpernische) kann durch die Modellvielfalt jeweils eine sehr breite Heizleistungsspannweite installiert werden. (Wolf)

Ein Pufferspeicher ermöglicht eine optimale Installa­tion in der Sanierung sowie eine einfache Einbindung weiterer Wärmequellen. (Wolf)

 

Ist es nicht möglich, angemessene Vorlauftemperaturen für den Betrieb einer Wärmepumpe zu erreichen, können Maßnahmen am Gebäude die Heizlast und damit die Vorlauftemperatur reduzieren. Zu nennen sind beispielsweise der Austausch von Fenstern mit Einfachverglasung gegen solche mit Doppel- oder Dreifachverglasung sowie die Dämmung von Kellerdecke, Dach und/oder Fassade.

Weniger Starts durch Pufferspeicher

Für den Betrieb einer Wärmepumpe empfiehlt sich fast immer der Einsatz eines Pufferspeichers, vor allem im Gebäudebestand. Denn dieser fängt Spitzen aus dem Wärmeverteilsystem ab, bietet eine hydraulische Entkopplung und ermöglicht bei Bedarf Durchfluss und Abtauenergie für die Wärmepumpe. In der Summe führt dies zu verlängerten Laufzeiten der Wärmepumpe und das gleichzeitig bei geringerer Modulationsanforderung. Das führt zu einer Effizienzsteigerung.

Der Pufferspeicher nimmt zudem tagsüber produzierte (zu diesem Zeitpunkt nicht benötigte) Wärme auf und gibt sie bei Bedarf (in den kühleren Abend- und Morgenstunden) wieder an das Wärmeverteilsystem ab. Dadurch wird die Wärmepumpe entlastet. Dieses Betriebsverhalten lässt sich über Zeitprogramme realisieren.

Die Größe des Pufferspeichers hängt vor allem von dem Gebäude, seiner Größe, dem Heizsystem und Wärmestandard ab. Daher kann man keine pauschale Empfehlung zur idealen Größe geben, sondern es muss genau gerechnet werden.

Wird der Pufferspeicher nur zum Abtauen der Wärmepumpe verwendet, genügt je nach Leistung der Wärmepumpe bereits ein kleines Volumen von bis zu 50 Litern. Größere Pufferspeicher sind aber sinnvoll, um zum Beispiel Sperrzeiten für Wärmepumpenstrom oder Zeiten für die Warmwasserbereitung zu über brücken.

Auch die Wärme einer Solaranlage oder in Wärme umgewandelte überschüssige elektrische Energie aus einer Photovoltaikanlage können in den Pufferspeicher eingespeist und vorgehalten werden.

Für ein Einfamilienhaus sind 200 Liter oft ausreichend. Befindet sich allerdings eine Solaranlage oder eine PV-Anlage auf dem Dach, sollte das Volumen mindestens 300 Liter betragen.

Bei der Größe gilt: Maß halten

Das Volumen eines Pufferspeichers sollte jedoch nicht zu groß dimensioniert werden. Nicht abgerufene Wärme wird trotz guter Dämmung des Pufferspeichers mit der Zeit an den Raum abgegeben und geht damit verloren. Ein gegebenenfalls bereits vorhandener Pufferspeicher kann weiterverwendet werden, wenn sein Volumen zur neuen Heizanlage passt.

Folgende Aspekte können die Größe, aber auch die Ausführung des Pufferspeichers beeinflussen:

  • Art des Speichers: Reihenspeicher oder Trennspeicher,
  • Einfluss der EVU-Sperre,
  • Einbindung Photovoltaik,
  • Einbindung Solarthermie,
  • Einbindung von weiterem Wärmeerzeuger (z. B. Gas- oder Holzkessel),
  • Dimensionierung der hydraulischen Anschlüsse am Speicher.

Trennpufferspeicher in der Modernisierung

Pufferspeicher werden im Bestand – bei einer Sanierung oder Modernisierung – in der Regel als Trennspeicher ausgeführt. Ein Trennspeicher trennt die Volumenströme zur Wärmepumpe von denen innerhalb des Gebäudes. Somit werden Wärmepumpe und das vorhandene Heizsys tem hydraulisch entkoppelt. Das stellt die einfachste Form der Modernisierung dar und bietet sehr viel Sicherheit zur hydraulischen Entkopplung.

Auch Reihenspeicher sind möglich. Sie können jedoch beim hydraulischen Abgleich für den Fachhandwerker einen höheren Aufwand bedeuten und werden daher überwiegend beim Neubau von Einfamilienhäusern eingesetzt.

Fazit

Eine Punktlandung bei der möglichst niedrigen Vorlauftemperatur bedeutet eine bessere Effizienz der Wärmepumpe. Und ein korrekt dimensionierte und auf das jeweilige Projekt abgestimmter Pufferspeicher ist ebenfalls wichtig.

Autoren:

Tom Krawietz, Teamleiter Entwicklung Wärmepumpen bei Wolf GmbH Martin Bauer, Produktmanager Wärmepumpen bei Wolf GmbH

Bilder: Wolf

www.wolf.eu

 

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