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Einsparpotenzial heben ohne hygienische Risiken

 

Mit Sorge blicken viele Verbraucher angesichts stark steigender Energiepreise auf die bevorstehende Heizsaison. Sparen ist das Gebot der Stunde. Und so werden über gedruckte Medien und Online-Portale schon jetzt zahlreiche, gut gemeinte Empfehlungen für die bevorstehende Heizsaison gegeben. Etwa die, unregelmäßig genutzte Räume nur sehr eingeschränkt zu beheizen. Oder aber die Warmwassertemperaturen im Trinkwasserspeicher zu senken. Dass derartige Tipps bei allzu großzügiger Auslegung oder wenn sie falsch interpretiert werden Bauschäden und sogar gesundheitliche Risiken nach sich ziehen können, ist nicht immer sofort ersichtlich. Doch Fachleute wissen: Kühlen Raume zu stark aus und steigt die Feuchte im Raum, dann kann sich an Fensterlaibungen, hinter Schränken oder in Ecken Schimmel breitmachen. An sehr kalten Tagen können bei abgeschalteten Heizkörpern sogar Rohrleitungen in der Wand einfrieren.

Nicht weniger gewagt ist ein allzu deutliches Absenken der Temperaturen im Bereich der Trinkwassererwärmung bei zentraler Warmwasserversorgung. 45 °C Wassertemperatur reichen zum Baden und Duschen sicher aus. Den Speicher sollte man in diesem Temperaturniveau aber sicher nicht fah ren, weil sich ansonsten Legionellen und andere Keime signifikant vermehren können. Es empfiehlt sich stattdessen, die Warmwassertemperaturen im hygienisch sicheren Bereich zu halten und die Duschzeiten entsprechend anzupassen. Energieeinsparung durch Nutzungsänderung: Kürzer duschen und beim Einseifen die Armatur schließen – das spart effektiv und lässt sich einfach umsetzen.

SHK-Fachbetriebe sind gefordert, beim Kunden vor Ort Aufklärungsarbeit zu leisten. Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Stellhebel im Rahmen ihrer täglichen Arbeit. Sinnvoll ist es etwa, Zirkulationszeiten bedarfsgerecht (Zeit und/ oder Temperaturgesteuert – natürlich nur bei Kleinanlagen) anzupassen und die Heizkurve des Kessels möglichst niedrig zu fahren. Gleiches gilt für die Anpassung der Kesselleistung auf den tatsächlichen Bedarf – soweit keine technischen Einschränkungen (Schornstein) dagegensprechen – und für die Einstellung der Nachtabsenkung. Alte ungeregelte Pumpen mit hoher Leistungsaufnahme sollten gegen hocheffiziente Modelle ausgewechselt werden. Alles Maßnahmen, die sich zum Beispiel im Zuge einer Heizungswartung umsetzen lassen und energetisches Einsparpotenzial ohne hygienische Risiken heben.

Apropos: Trinkwasserhygiene ist ein Schwerpunkt dieser Ausgabe. Wir beleuchten u. a., was es mit der Risikobewertung von Trinkwasser-Installationen auf sich hat, warum sich eine Hygiene-Erstinspektion empfiehlt, wie sich Investitions- und Betriebskosten durch eine angepasste Planung optimieren und die im Regelwerk geforderten Temperaturen in Kalt- und Warmwasser einhalten lassen.

Markus Sironi Chefredakteur und Handwerksmeister m.sironi@strobelmediagroup.de

 


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