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Zentralverband – Hohe Erwartungen an das SHK-Handwerk

ZVSHK-Mitgliederversammlung am 10. und 11. November 2015 in Berlin

Die ZVSHK-Mitgliederversammlung thematisierte am 10. und 11. November 2015 in Berlin u. a. den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz sowie die Entwicklungen im dreistufigen Vertriebsweg.

Der ZVSHK-Vorstand wurde für weitere drei Jahre im Amt bestätigt (v. l.): Präsident Manfred Stather, Michael Hilpert, Friedrich Budde (Vize-Präsident), Fritz Schellhorn, Ulrich Kössel sowie Norbert Borgmann.

Für ihre langjährigen Verdienste im Ehrenamt gab es die Goldene Ehrennadel plus Urkunde als Auszeichnung des Zentralverbandes (v. l.): Manfred Stather neben den Geehrten Günther Kliewe, Paul Freitag, Werner Thielen, Wolfgang Bumke, Herbert Reischl sowie Dr. h.c. Joachim Eulenstein.

Im Interview mit ZVSHK-Sprecher Frank Ebisch (rechts) erläutert ­Nathanael Liebergeld die ­Stationen bis zu seiner Goldmedaille. Mit dabei (von links) die beiden ­Trainer Josef Bock und André Schnabel sowie seine Chefs, Anja und Matthias Ziegler.

ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar Esser: „Wer seine Kalkulationen auf einem Server des Großhandels vornimmt, mag das als willkommene Erleichterung betrachten. Doch aus der preisgegebenen Datentransparenz lassen sich zukünftig wertvolle Strategien entwickeln.“

Andreas Müller, stv. ZVSHK-Hauptgeschäftsführer: „Wir starten Anfang Januar 2016 mit dem Effizienzlabel für 30 Jahre alte Wärmeerzeuger. 97 % der Altanlagen werden derzeit gesund geschrieben – dieser Zustand im Heizungskeller muss sich ändern.“

Ulrich Benterbusch (Wirtschaftsministerium) zur Umsetzung des NAPE und weiterer Maßnahmen für den Klimaschutz: „Uns ist sehr wichtig, dass dies aus einer Hand realisiert wird. Das SHK-Handwerk ist da der zentrale Partner.“

Eckhart Dencker (Sprecher Arbeitskreis Nachwuchswerbung): „Nachwuchswerbung ist Branchenaufgabe. Hersteller und Handel sollen die gleichen finanziellen Mittel einbringen wie das Handwerk. Es ist höchste Zeit, dass wir gemeinsam vorankommen.“

Birgit Jünger (ZVSHK-Referat Marketing): „Auf www.handwerkermarke.de lassen sich nicht nur die Vorzüge der Marketing-Initiative nachlesen und deren News verfolgen. Ein Klick lohnt sich auch deshalb, weil dort Herr Heller in seinem Element ist.“

Carsten Müller-Oehring (ZVSHK-Referat Recht): „Wir haben erreicht, dass für die uns angeschlossenen Klempnerfachbetriebe die allgemeinverbindlichen Tarifverträge der Dachdecker nicht gelten – das ist ein klarer Vorteil für die Mitgliedsbetriebe.“

Christian Theelen (ZVSHK-Referat Berufsbildung): „Die Neuordnung für das Berufsbild des Anlagenmechanikers SHK müssen noch drei Ministerien freigeben. Sie wird aber voraussichtlich rechtzeitig zum Start des neuen Ausbildungsjahres 2016/2017 in Kraft treten.“

Nathanael Liebergeld zu seiner Arbeitsstrategie auf dem Weg zur Goldmedaille während der Berufs­weltmeisterschaften: „Das Wich­tigste war, sich völlig auf das präzise Arbeitsergebnis zu konzentrieren. Das Sieggefühl nach der Entscheidung ist für mich unbeschreiblich.“

Der BVB-Vorsitzende Karl-Heinz Schneider forderte auf dem Bauwirtschaftstag die Politik auf, mehr in den bezahlbaren Wohnungsbau zu investieren.

 

Bei den wichtigen Themen Energie und Demografie setzt die Politik große Hoffnung in das SHK-Handwerk. Es sind enorme Anstrengungen nötig, um mehr Effizienz in den Heizungskeller oder um Barrierefreiheit ins Bad zu bringen. Die SHK-Berufsorganisation will die starke Position ihrer Mitgliedsbetriebe weiter festigen. Der ZVSHK-Vorstand wurde im Amt bestätigt.

Es kam wie erwartet: Der ZVSHK-Vorstand unter der Leitung von Manfred Stather wurde für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Für das SHK-Handwerk ist diese Stabilität an der Spitze der Berufsorganisation wichtig, denn in den kommenden Jahren müssen umfangreiche Aufgaben gestemmt werden. Zum einen geht es in den nächsten fünf Jahren um den erfolgreichen nationalen Beitrag zum Klimaschutz, zum anderen erwartet der demografische Wandel enorme Leistungen von den Sanitärbetrieben, damit vielen Senioren das selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden kann.
Steht dies in Zusammenhang mit der Verbandsspitze? Sehr wohl. Es sind die Schlagworte Energie und Demografie, die bereits seit Jahren von der Spitze der SHK-Berufsorganisation als Kompetenzfelder besetzt und in Gesprächen mit politischen Entscheidern in Berlin thematisiert werden. Das zeigt jetzt Wirkung – sogar in erheblichem Ausmaß. Ulrich Benterbusch (Bundeswirtschaftsministerium) erläuterte auf der Mitgliederversammlung die Bedeutung des Nationalen Aktionsplanes zur Steigerung der Energieeffizienz (NAPE) und warb um Verständnis, dass Organisatorisches für Altanlagenlabel oder Heizungs-Check jetzt unter erheblichem Zeitdruck in die Wege geleitet werden müsse. Dabei ließ er keinen Zweifel, dass das SHK-Handwerk im Wirtschaftsministerium als wichtiger Partner angesehen wird – an den jetzt bei der zeitnahen Umsetzung des NAPE hohe Erwartungen gestellt werden.

Ohne Heizungsbauer kein Erfolg im Wärmemarkt
In Bezug auf den Wärmemarkt ist die Steigerung von Energieeffizienz in Gebäuden stark abhängig vom Heizungsbauer und seiner Vertrauensstellung beim Kunden. Hier sieht der Bundeswirtschaftsminister entscheidende Möglichkeiten, mit einem umfangreichen Förderprogramm den Hebel gegen den Modernisierungsstau im Heizungskeller vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern anzusetzen. Wie schon in den letzten Ausgaben detailliert erläutert, sollen die Verbrauchskennzeichnung für neue Heizungskomponenten (Neuanlagenlabel), das Altanlagenlabel, der Heizungs-Check 2.0 sowie der Pumpentausch zu wichtigen Helfern für die Heizungsbetriebe werden. Enorme Fördersummen sind bereitgestellt, damit die SHK-Handwerksbetriebe energiesparende Technik publik machen und ein attraktives Konzept für den Technik-Tausch unterbreiten.
Präsident Manfred Stather freut sich einerseits, dass die über Jahre geführten erfolgreichen Gespräche zu dieser Vertrauensposition geführt haben, anderseits sieht er den Erfolgsdruck: „Das verschafft uns in einem Ausmaß Unterstützung, wie wir sie aus Berlin seit Jahren nicht erfahren haben. Das bringt uns alle aber – ob wir wollen oder nicht – in die Situation, diese Erwartungen im Markt auch zu erfüllen. Das nächste Jahr wird hierfür eine wichtige Bewährungsprobe.“

Altersgerechter Umbau im Bad
Stather ließ weitere verbandliche Erfolge der letzten Jahre Revue passieren und ging dabei auf wichtige Gespräche mit der Pflegewirtschaft sowie den zuständigen politischen Entscheidern ein: „Ohne das SHK-Handwerk werden nicht Millionen von Wohnungen altersgerecht aus- und umgebaut werden. Diese Botschaft hat auch die Politik inzwischen verstanden.“ Der Präsident nannte Beispiele, die das Sanitärhandwerk in eine besondere Stellung bringt. Bei den Krankenkassen ist seit Januar 2015 festgeschrieben, dass der Anlagenmechaniker SHK in Verbindung mit dem Meisterbrief und der Fachbetriebsschulung „Barrierefreies Bad“ als Berufsgruppe anerkannt ist. Dadurch kann sich der Fachunternehmer für das Gesundheitssystem präqualifizieren und in Zukunft wichtige Leistungen für den Badumbau abrechnen.
Auch die Wiedereinführung der Zuschussvariante im Programm „Altersgerecht Umbauen“ der KfW (Förderbank des Bundes) wertete Stather als wichtigen Punkt, den die Mitgliedsbetriebe in der kompetenten Kundenberatung verwenden können. Die Verbandsorganisation hat zudem erreichen können, dass der geschulte SHK-Sachverständige in diesem KfW-Programm jetzt auch zur Bestätigung der Fördervoraussetzungen berechtigt ist.

Starke Position der Betriebe festigen
Stather machte deutlich, dass es Aufgabe der Verbandsorganisation ist, die Kernkompetenzen der Betriebe als Problemlöser im Markt herauszustellen und zu sichern. Vor den Vertretern aller SHK-Landesverbände richtete Stather demonstrativ den Blick nach vorne: „Welches Leis­tungsspektrum bieten wir unseren Betrieben in 10 oder 15 Jahren? Wie erhöht die Organisation auf Bundes-, Länder- und Innungsebene ihre Schlagkraft? Es ist dies eine Aufgabe, die ich gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen federführend bearbeiten will. Es ist unsere Agenda für die neue Amtszeit.“

Vertriebskonzepte in der Kritik
Welche Wege eröffnen sich in naher und ferner Zukunft durch die zunehmende Digitalisierung von Verkaufsprozessen? Dieser Kernfrage widmete sich eine Aussprache in der Mitgliederversammlung. Die Verbandsorganisation sieht sich vor neuen Herausforderungen im dreistufigen Vertriebsweg. Denn im Großhandel entwickeln sich Ausstellungs- und Verkaufskonzepte ganz unterschiedlicher Ausprägung weiter. Eine Folge dessen kann z. B. eine Kompetenzübertragung vom SHK-Handwerk auf das Großhandelshaus sein. Die SHK-Berufsorganisation befürchtet, dass einmal übertragene Kompetenzen dauerhaft verloren sind, weil Kunden nicht mehr erkennen, dass Beratungs-, Planungs- und Verkaufskompetenz und damit der „point of sale“ beim Handwerk und nicht beim Großhandel liegen.
Für den SHK-Betrieb sollte die Wahrung der eigenen unternehmerischen Freiheiten im Mittelpunkt stehen. Insbesondere gehören dazu:

  • Datenhoheit: Wer hat Zugriff auf meine Kundendaten? Ist sichergestellt, dass die Kundendaten nicht ohne mein Wissen anderweitig genutzt werden, beispielsweise um durch Informationen des Endkunden über Produktneuheiten später Folgeaufträge zu generieren und so den „point of sale“ zum Großhandel zu verlagern?
  • Freie Produktauswahl: Ist dies gewährleistet oder wird entgegen meiner Produktpräferenzen beraten?
  • Freie Vertragsgestaltung: Besteht weiterhin uneingeschränkte Preis- und Kalkulationsfreiheit?


Bei der Beurteilung dieser Fragen sind nicht Willensbekundungen von Bedeutung, sondern entscheidend sollte sein, wie sich der Großhandel tatsächlich verhält. Entsprechend dieser Punkte hat der ZVSHK am 17. November eine Erklärung herausgegeben, die unter www.zvshk.de abrufbar ist (Quicklink QL29116790).

Aktuelles in Kürze

  • Der Heizungsbauer ist ab Anfang Januar 2016 befugt, im Rahmen seiner bestehenden Kundenbeziehung ein entsprechendes Altanlagenlabel auf Wärmeerzeuger zu kleben, die 30 Jahre und älter sind. Die Bestellmöglichkeit für die Label mit Registrierung ist allein über den Onlineshop unter www.zvshk.de möglich. Die Aktivitäten des Heizungsbauers für das Altanlagenlabel samt der zugehörigen Beratung des Kunden sollten baldmöglich starten, denn bereits Mitte 2016 will der Wirtschaftsminister erste Erkenntnisse aus dem Fortschritt der Maßnahmen ziehen.
  • Die neue Nachwuchswerbung ist noch in der Feinabstimmung und soll im zweiten Quartal 2016 fertig sein. Mit zum Gesamtkonzept gehört, dass Betriebe Praktikumsplätze anbieten und in diesem Bemühen Hilfe bekommen sollen. Dahinter steht die Erfahrung, dass sich Praktikanten zu einem hohen Prozentsatz im Anschluss für eine dort angebotene Lehrstelle entscheiden.
  • In den Ausschuss für Betriebswirtschaft wurden Michael Falk, Dierk Lause, Alfred Jansenberger, Heinz Peter Nersinger sowie Albrecht Oesterle gewählt. Den Ausschuss Technik bilden für drei Jahre Fritz Schellhorn, Jakob Köllisch, Gerald Lange, Jörg Schütz und Dietmar Zahn. Für den Ausschuss Berufsbildung traf die Wahl Günter Hanninger, Norbert Raida, André Schnabel, Christian Sendelbeck sowie Ulrich Thomas.
  • Goldmedaillengewinner Nathanael Liebergeld kam zur Ehrung seiner herausragenden Leistungen bei der diesjährigen Berufsweltmeisterschaft in die Mitgliederversammlung. Zusammen mit seinen beiden Trainern André Schnabel und Josef Bock vom Bundesleistungszentrum Schweinfurt sowie seinen beiden Chefs, Anja und Matthias Ziegler, erläuterte Liebergeld nochmals die wichtigsten Schritte der Vorbereitung, den Wettkampf – und letztlich den Sieg als kaum beschreibbares Erlebnis. TD

Bauwirtschaftstag 2015

Im Anschluss an die ZVSHK-Mitgliederversammlung zeigten die in der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) organisierten zwölf Handwerke Präsenz auf ihrem jährlich stattfindenden Bauwirtschaftstag in Berlin. Der Vorsitzende, Karl-Heinz Schneider, richtete eine klare Forderung an die Politik: „Wir brauchen höhere Investitionen in den Wohnungsbau – völlig unabhängig von der aktuellen Flüchtlingssituation.“ Schneider wies darauf hin, dass zukünftig rund 400 000 neue Wohnungen jährlich gebaut werden müssten, um den Bedarf zu decken. Im Jahr 2014 wurden gut 245 000 Wohnungen errichtet und in diesem Jahr rechnet der BVB mit 265000 Fertigstellungen.

 


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