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"Wir nehmen unsere Partner an die Hand"

Mit innovativen Produkten und kundenorientierten Services setzt der Pumpenhersteller Wilo deutliche Zeichen in Zeiten der Wirtschaftsflaute. Anlass genug für die IKZ-Redaktion, das Unternehmen am Stammsitz in Dortmund zu besuchen. Chefredakteur Markus Sironi im Interview mit Marketingleiter Dirk Geißler.

 

Marketingleiter Dirk Geißler

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IKZ-HAUSTECHNIK: Mitten in der Wirtschaftsflaute haben Sie im Frühjahr das Dezentrale Pumpensystem Wilo-Geniax der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Seit Juli ist das System nun lieferbar. Welche Zielgruppe sprechen Sie in der ersten Markteinführungsphase primär an und wie ist die Resonanz?
Dirk Geißler: Mit Wilo-Geniax sprechen wir mehrere Zielgruppen an. Zum einen den Endverbraucher, der damit die Möglichkeit hat, in nicht unerheblichem Maße Primär­energie und somit Heizkosten einzusparen. Mit dem Dezentralen Pumpensystem lassen sich Verbrauchseinsparungen von durchschnittlich 20 % erreichen, und das mit einem deutlichen Plus beim Komfort. Zum anderen sprechen wir den Planer an, der idealerweise Geniax schon in der Planungsphase vorsieht, und natürlich den Handwerker, der das System dann einbaut und in Betrieb nimmt.
Energieeffiziente Produkte rund um Haus und Wohnung sind aktuell gefragt wie nie. Hier kann das Handwerk, kann der Planer mit Geniax eine attraktive, zukunftsfähige Lösung anbieten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie viele Geniax-Anlagen sind seit dem offiziellen Verkaufsstart inzwischen installiert worden? In welchen Gebäuden?
Dirk Geißler: Ende 2009 wird Wilo die Installation in über 30 Objekten - Einfamilienhäuser - Mehrfamilienhäuser und Nichtwohngebäude, begleitet haben. Die Nachfrage zeigt uns, dass das Dezentrale Pumpensystem von unseren Zielgruppen sehr interessiert aufgenommen wird.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wo sehen Sie die Vorteile von Geniax im Vergleich zur herkömmlichen Pumpenregelung?
Dirk Geißler: Geniax setzt auf Miniaturpumpen an den Heizflächen anstelle der üblichen Thermostatventile. Zentrale Vorteile sind der automatische hydraulische Abgleich und die bereits angesprochene Senkung des Heizenergiebedarfs um durchschnittlich 20 %. Die präzise Regulierung der Raumtemperatur sowie die durch das System ermöglichte Schnellaufheizung führen zu einer deutlichen Verbesserung des Nutzerkomforts.

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IKZ-HAUSTECHNIK: Kann ein SHK-Fachbetrieb das System ohne Weiteres installieren? Wie wichtig sind Schulung und Qualifizierung, und wie unterstützt Wilo seine Partner in diesen Bereichen?
Dirk Geißler: Das Dezentrale Pumpensystem ist kein "Buch mit sieben Siegeln", Kenntnisse über seine Funktionsweise, die technischen Zusammenhänge und die baulichen Anforderungen können jedoch gerade in der aktuellen Startphase einen erheblichen Kompetenzvorsprung bedeuten.
Wir bieten bereits zwei Schulungskonzepte jeweils gezielt für den Planer und für den Handwerker an. Der Besuch der Schulungen ist jedoch keine Voraussetzung, um Geniax einsetzen zu können. Wir nehmen unsere Partner an die Hand und begleiten sie  - von der Projektierung über die Installation bis zur Einweisung vor Ort.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wenn wir uns die Novelle der EnEV anschauen, die seit dem 1. Oktober gilt, dann werden die Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz erneut um 30 % verschärft. Ab 2012 soll es nochmals eine Verschärfung der Anforderungen geben. Der Trend geht in Richtung Passivhausstandard. Hat die Pumpenwarmwasserheizung überhaupt noch eine Zukunft - welche?
Dirk Geißler: Natürlich, und das nicht nur, weil auch ein Passivhaus an kalten Wintertagen beheizt werden muss. Zunächst einmal haben wir in Deutschland einen hohen Anteil an Bestandsbauten, die sich nicht wirtschaftlich auf Passivhausstandard bringen lassen. Hier wird es also ohnehin keine Änderung im Heizprinzip geben, sodass die Pumpenwarmwasserheizung hier gar nicht zur Diskussion steht.

IKZ-HAUSTECHNIK: Und für den Neubaubereich?
Dirk Geißler: Dort gilt, dass mit der Verschärfung der Anforderungen nicht nur besser gedämmt wird, sondern zugleich der Anteil Regenerativer Energien wächst. Ziel ist das energieneutrale Gebäude, das nicht mehr extern zugeführte Energie verbraucht, als es selbst erzeugt. Für die bedarfsweise Beheizung eines solchen Gebäudes sind offene Feuerstellen oder elektrische Direktheizungen dabei sicherlich keine ernst zu nehmende Option. Denn das Prinzip der zentralen Wärmebereitstellung und der dezentralen Verteilung auf die verschiedenen Heizflächen im Haus hat sich bewährt - ganz gleich, ob die Wärme mit fossilen Brennstoffen bzw. einer Wärmepumpe erzeugt wird oder aus der Solaranlage stammt. Je geringer der Wärmebedarf des Gebäudes sein wird, desto höher wird natürlich zukünftig der Anteil der Warmwasserbereitung am Wärmeverbrauch sein. Und noch ein Aspekt ist für die zukünftige Bedeutung der Pumpentechnik im Gebäude wichtig: Um z. B. die Solarenergie ganzjährig auch für Heizzwecke nutzen zu können, werden Speichersysteme benö­tigt. Diese machen ebenfalls Pumpen für die Wärmebereitstellung erforderlich.

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IKZ-HAUSTECHNIK: Betrachten wir den Markt der Hocheffizienzpumpen. Dank KfW-Sonderprogramm werden diese zurzeit mit 25 % der Gesamtkosten inklusive Einbau gefördert, und zwar nicht nur Heizungspumpen, sondern auch Hocheffizienzpumpen für die Trinkwasserzirkulation. Wie sind Ihre Beobachtungen: Nimmt das Fachhandwerk diese staatliche Vermarktungshilfe an, ist das Programm überhaupt schon hinlänglich bekannt?
Dirk Geißler: Wir haben sechs Wochen nach Einführung der KfW-Prämie eine telefonische Umfrage bei über 300 Handwerkern durchführen lassen. Dabei kam raus, dass bereits 47 % der Handwerker von der Pumpenprämie wussten. Wir haben diese Befragung im August wiederholt. Da waren aus den 47 % bereits 89 % geworden. Der Großteil der Handwerker kennt die Pumpenprämie und nutzt sie auch. Inzwischen gehen rund 1000 Anträge pro Tag bei der KfW ein. Mit solch einer Resonanz hat die KfW offenbar nicht gerechnet. Übrigens gibt es die Pumpenprämie auch für Geniax, wenn das System in der Sanierung eingesetzt wird.

IKZ-HAUSTECHNIK: Um das Fachhandwerk in der Vermarktung der Pumpenprämie zu unterstützen, hat Wilo ein Marketing-Paket entwickelt.
Dirk Geißler: Das ist richtig. Dieses Pumpenprämien-Paket, bei dem die Wilo-Stratos PICO im Mittelpunkt steht, enthält ein vorgefertigtes Anschreiben, das zusammen mit einer Florpost als Mailing für Endkunden genutzt werden kann. Darüber hinaus wurde eine Anzeigenvorlage für lokale Zeitungen entwickelt. Ebenfalls im Paket enthalten sind die Stromsparcard - ein einfach zu bedienender Rechenschieber in Kreditkartengröße -, aufmerksamkeitsstarke Werbeflyer und der Stromsparkalkulator mit dem Zusatznutzen einer Parkscheibe. Außerdem stellen wir dem Nutzer einen KfW-Musterantrag zur Verfügung. Damit kann der Monteur dem Kunden entweder das Ausfüllen des Blankoantrags erläutern oder sogar diesen Schritt nach den Angaben des Kunden selbst übernehmen. Viele Informationen und Hintergründe findet der Fachmann auch unter www.pumpenpraemie.de.

IKZ-HAUSTECHNIK: Alles redet von Hocheffizienzpumpen, ein Blick in die Praxis zeichnet aber vielfach noch ein anderes Bild. Die Standardpumpe dominiert immer noch in den Heizräumen. Schaut man sich die Heizgeräte mit integrierter Pumpe an, so sieht es noch bescheidener aus. Dort verrichten fast ausschließlich Standardpumpen ihren Dienst. Die Kesselhersteller führen meist technische Gründe wie etwa ein Mindestwasserumlauf an, um den Einsatz dieser Pumpen zu rechfertigen. Müsste sich der Markt nicht wandeln?
Dirk Geißler: Er wird sich ändern. Ab 2013 dürfen in Europa nur noch A-Klasse-Pumpen verkauft werden. Hintergrund ist die Novelle der EuP-Richtlinie (Directive for energy using products). 2015 werden die energetischen Anforderungen an Pumpen sogar noch einmal verschärft. Dann müssen auch Pumpen in Wärmeerzeugern diesen Anforderungen genügen. In Deutschland sind wir aber schon auf gutem Weg, was den Einsatz von moderner Pumpentechnik angeht. Jede zweite hierzulande eingebaute Heizungspumpe ist inzwischen elektronisch geregelt. 2006 betrug der Anteil lediglich 30 %.

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IKZ-HAUSTECHNIK: Und wie sieht es im europäischen Umfeld aus?
Dirk Geißler: Im Vergleich zu Deutschland sehr trist. Ein zweiter großer Markt ist beispielsweise Frankreich. Dort beträgt der Anteil elektronisch geregelter Pumpen aber lediglich etwa 10 %. England liegt auch nicht darüber. Wir sind hierzulande mit deutlichem Abstand Vorreiter.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie groß ist der Markt der Heizungspumpen in Europa überhaupt? Und wie viele Pumpen warten auf Sanierung?
Dirk Geißler: Es gibt Schätzungen, wonach in Europa rund 120 Mio. Heizungspumpen eingebaut sind. Davon werden sicherlich 85 bis 90 % Standardpumpen sein.

IKZ-HAUSTECHNIK: In der Tat ein gigantischer Markt, der sich da auftut. Lassen Sie uns vor diesem Hintergrund einen Blick auf aktuelle Produkte werfen.
Dirk Geißler: Gerne. Jüngstes Kind unserer Produktrange ist die Hocheffizienzpumpe Wilo-Stratos PICO, die wir seit Anfang September anbieten. Sie ist primär als Heizungspumpe für Ein- bzw. Zweifamilienhäuser konzipiert und entspricht heute schon den verschärften EUP-Kriterien, die ab 2015 gelten werden. Das neue Modell verbraucht nur halb so viel Strom wie nach der aktuell besten Energieeffizienzklasse A gefordert und 90 % weniger gegenüber den Standardpumpen. Die kleinste Leistungsaufnahme beträgt lediglich 3 Watt. Der TÜV SÜD hat einen Verbrauchswert von 46,5 kWh pro Jahr für ein typisches Einfamilienhaus ermittelt.

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IKZ-HAUSTECHNIK: Das ist in der Tat wenig. Und im Bereich der Zirkulationspumpen?
Dirk Geißler: Da werden wir ab Januar ebenfalls eine neue hocheffiziente Trinkwasser-Zirkulationspumpe anbieten: die Wilo-Star-Z NOVA. Sie weist durch ihre energieeffiziente EC-Motortechnologie eine Leistungsaufnahme von nur 4,5 Watt auf. Die jährlichen Stromkosten liegen damit lediglich bei rund acht Euro. Gleichzeitig reduziert die geringe Leistungsaufnahme auch die Betriebstemperatur des Motors und damit der gesamten Pumpe deutlich. Hierdurch hat die Zirkulationspumpe ein breites Einsatzspektrum auch bei kalkhaltigem Wasser, sie kann bei Wasserhärten bis zu 20° dH verwendet werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie sprachen eingangs davon, den Kunden an die Hand zu nehmen, ihn zu unterstützen. Gilt das auch für den Servicefall?
Dirk Geißler: Gerade dort. Anfang Oktober beispielsweise haben wir die Geschäftszeiten unserer Serviceabteilung erweitert. Unsere rund 60 Werkskundendiensttechniker sind nun 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Das heißt konkret: Bundesweit steht täglich von 7:00 bis 18:00 Uhr - auch an Wochenenden und Feiertagen - das komplette Kundendienstspektrum vor Ort zur Verfügung. In dieser Zeit sind die Mitarbeiter von Montag bis Freitag unter der zentralen Rufnummer 0231 4102-7900 erreichbar. Außerhalb der oben genannten Uhrzeiten und an allen übrigen Tagen ist eine elektronische Bereitschaft mit kurzfristiger Rückrufgarantie geschaltet. Wichtig in diesem Zusammenhang: Alle Wilo-Techniker werden ausschließlich im Namen und Auftrag des SHK-Fachhandwerks aktiv.
Ein anderes Beispiel ist unser SMS-Austauschspiegel. An die Rufnummer 01511 4444466 sendet der Handwerker den Typ der alten Pumpe und bekommt innerhalb von weniger als einer Minute das oder die passenden Ersatzmodelle geliefert. Er kann die Abfrage quasi aus dem Heizungskeller heraus starten und bekommt ohne Umwege eine Antwort.

IKZ-HAUSTECHNIK: Zum Schluss darf ein Ausblick auf kommende Entwicklungen nicht fehlen. Wohin geht die Reise?
Dirk Geißler: Der Trend geht eindeutig noch stärker hin zu energieeffizienten, qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Produkten. Das Thema Hocheffizienz wird uns auch die nächsten Jahre begleiten. Wir sind hier mit unserer Technologie stets Vorreiter gewesen - sei es mit dem ersten Umlaufbeschleuniger 1928, der ersten Hocheffizienzpumpe der Welt für Heizung-, Klima- und Kälteanwendungen Wilo-Stratos 2001 oder jetzt mit Wilo-Geniax.

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Geniax stellt im Bereich der Heizungstechnik eine technische Revolution dar. Die herkömmliche "Angebotsheizung" mit einer zentralen Heizungspumpe wird duch eine "Bedarfsheizung" abgelöst. Gepumpt wird nur, wenn Wärme benötigt wird.

Das Schaubild zeigt den hydraulischen Teil der Heizungsanlage und den Informationskreislauf zwischen den Komponenten des "Geniax"-Systems.

Fundiertes Wissen zu Geniax
Die IKZ-HAUSTECHNIK berichtete unter der Überschrift "Mehr Energieeffizienz und Komfort in Heizungssystemen" bereits ausführlich über Funktion und Vorteile des Dezentralen Pumpensystems Geniax. Unter www.ikz.de ist der umfangreiche Fachbericht nachzulesen (Suchbegriff: Geniax).

 


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