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Viessmann geht an US-amerikanisches Unternehmen Carrier

Bild: Viessmann

 

Allendorf. Die Viessmann-Gruppe möchte ihren Geschäftsbereich „Climate Solutions“ - zu dem u.a. die Wärmepumpensparte gehört - mit dem US-amerikanischen Konzern Carrier zusammenzuführen. Das gaben beide Unternehmen Ende April bekannt. Damit entsteht ein Firmenverbund, der dann auf Nr. 4 der global umsatzstärksten Unternehmen im Segment der Gebäudeklimatechnik seinen Platz einnimmt. Größer sind dann nur Gree (China), Daikin (Japan) und Midea (China). Max Viessmann, Geschäftsführer der gesamten Viessmann-Gruppe: „Die Partnerschaft mit Carrier ist die perfekte Basis, um gemeinsam Wachstumschancen zu nutzen und unsere Verantwortung für kommende Generationen zu verstärken. Durch den Zusammenschluss entsteht aus einer Position der Stärke heraus ein schnell wachsender Innovationsführer in einem hart umkämpften Markt.“ 

Wie Max Viessmann auf einer Pressekonferenz weiter hervorhob, hat sich die Führungsriege die Verkaufsentscheidung nicht leichtgemacht. Sie sah sich im Spannungsfeld zwischen vielfältigen Verantwortungsbereichen: Belegschaft, Umwelt, CO2-Einsparung, Konkurrenz aus Fernost und Nord-Amerika, Produktionskosten u.a.m. Für das Unternehmen Viessmann ist klar, dass sich der weltweit wachstumsstärkste Markt für Erneuerbare Energien in Europa befindet. Ein mittelständisches Allein-Unternehmen habe aber kaum eine Zukunft, so die Überzeugung. Daher wurden viele Konstellationen durchgespielt, um einen Fortbestand der Viessmann-Sparte „Climate Solutions“ zu sichern. Dazu gehörten auch ein Börsengang oder ein Zusammenschluss mit europäischen Unternehmen. Schlussendlich fiel die Wahl auf Carrier. Rund 10000 Viessmann-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen wechseln in den neuen Firmenverbund.

In dem Zusammenschluss sehen die beiden Unternehmen viele Vorteile:

- Das Familienunternehmen Viessmann wird nach Abschluss der Transaktion, die bis Ende des Jahres 2023 erwartet wird, einer der größten Anteilseigner von Carrier. Max Viessmann wird neues Mitglied des Verwaltungsrats von Carrier, um die Interessen von Viessmann einzubringen.

 

  • Durch den Zusammenschluss beider Unternehmensbereiche „entsteht sowohl in Nordamerika als auch in Europa ein Marktführer im Wohn- und Gewerbesegment“. Darüber hinaus hat Carrier über seine lokale Marke „Toshiba Carrier Corporation“ eine „starke Präsenz“ in Asien. Rund 45000 Mitarbeitende werden einen Gesamtumsatz von mehr als 17 Mrd. US-Dollar erwirtschaften.
  • Der Hauptsitz des Unternehmens Viessmann bleibt Allendorf (Hessen).
  • Kunden und Installationspartner beider Unternehmen „können auf ein breiteres Produkt- und Serviceportfolio, kürzere Lieferzeiten, mehr digitale Angebote und weitere Zusatzleistungen zugreifen“. Das Angebot an Wärmepumpen, Batteriespeichern, Photovoltaik- und Klima- und Lüftungslösungen wird „erheblich erweitert“. 
  • Bei Viessmann: Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen (3 Jahre), Garantien für die wichtigsten Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte (5 Jahre) sowie den Hauptsitz in Allendorf (10 Jahre). 

 

Alle Aktivitäten der Viessmann-Group außerhalb des Geschäftsfelds „Climate Solutions“ sind von der Transaktion nicht betroffen.

Wie Max Viessmann betont, wird die Viessmann-Group ein eigenständiges Familienunternehmen im vollständigen Besitz der Unternehmerfamilie bleiben. Der Erlös aus dem Zusammenschluss mit Carrier werde „größtenteils reinvestiert und ein erheblicher Anteil in philanthropische Aktivitäten“ fließen. 

 


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