Werbung

Rheinland-Rheinhessen – Guter Nachwuchs hat Konjunktur – Innung Bad Kreuznach: Installateure sind gesucht

 

Nicht nur diese regionale Handwerksorganisation hat Nachwuchsprobleme. In ganz Deutschland suchen SHK-Betriebe – allzu oft vergeblich – nach Schulabgängern, die sich zum Anlagenmechaniker ausbilden lassen wollen. Hier die Situation in Bad Kreuznach. Die SHK-Innung spricht vielen aus der Seele.

 

Installateure und Heizungsbauer haben Hochkonjunktur. Obermeister Paul Gerhard Wagner freut sich mit den Mitgliedern der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über volle Auftragsbücher. „Manche Aufträge müssen wir sogar ablehnen“, bedauert Wagner. Denn immer deutlicher fehlen die qualifizierten Fachkräfte. „Deshalb müssen wir uns verstärkt um die Ausbildung kümmern“, setzte der wieder gewählte Obermeister nach.
Das gute Verhältnis zwischen Lehrern und Ausbildern dokumentierte die Jahresversammlung auf eindrucksvolle Weise: Vom Prüfungsausschuss mit Ralf Antweiler und Simon Henkel, die die Prüfungsaufgaben entwickeln, bis zum Lehrerkollegium mit den Fachlehrern Christoph Köhler, Frank Milz und Schulleiter Heinz Andreas von der BBS Kirn, die die Lehrlinge darauf vorbereiten, sind alle um die fachliche Qualifizierung des Nachwuchses bemüht. Diesmal hatten von 26 Azubis 11 die Prüfung leider nicht geschafft. In der Theorie waren die meisten noch ganz vorn mit dabei, aber die praktische Prüfung war für nicht wenige eine zu große Herausforderung. Hier gelte es auch in den Betrieben, die Lehrlinge noch besser auf die Prüfung vorzubereiten. Antweiler: „Immer mehr junge Anlagenmechaniker brauchen deutliche Nachhilfe!“
Obermeister Wagner brachte es auf den Punkt: „In den Betrieben machen wir immer mehr Sozialarbeit.“ Die jungen Menschen hätten teilweise erheblichen Nachholbedarf bei der sozialen Kompetenz und bei den früher üblichen „Tugenden“ wie Fleiß, Pünktlichkeit und Arbeitswille. Dabei seien die Anforderungen an den Beruf des Anlagenmechanikers in den vergangenen Jahren enorm gestiegen: „Die müssen heute alles können – Rohre zusammensetzen und komplizierteste Regeltechnik anwenden.“
Hier versucht auch die Berufsschule in Kirn Defizite auszugleichen. Im Haus kümmern sich Spezialisten um Lese-, Schreib- und Rechenschwäche. Mit im Boot bei der Nachwuchsförderung ist auch der Fachverband Rheinland-Rheinhessen. Landesinnungsmeister Helmut Gosert berichtete über die Anhebung der Ausbildungsvergütungen für angehende Anlagenmechaniker. Gearbeitet wird auch an einem besseren Image für das Anlagenmechaniker-Handwerk, um für leistungsstarke und ehrgeizige Schüler attraktiver zu werden. Gosert wirbt: „Handwerker können studieren und sich mit dem Meisterbrief selbstständig machen – hier gibt’s alle Optionen!“
Für Kreishandwerksmeister Jürgen Güns­ter ist es wichtig, Nachwuchswerbung in den Schulen zu betreiben. Das Handwerk müsse hier Präsenz zeigen und könne die besten Aufstiegschancen aller Wirtschaftsbereiche bieten. „Dies ist leider vielen Eltern nicht bewusst“, so Günster.

www.shk-dienst.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: