Werbung

Pelletmarkt bleibt angespannt – neue Förderbedingungen positiv für Holzheizungen

„Die Politik hat dem für die Energiewende essenziellen Wärmebereich 2023 einen Bärendienst erwiesen“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Bild: DEPV

Der Zubau an Pelletheizanlagen in Deutschland verlief 2023 äußerst enttäuschend. Die Prognose von über 100000 wurde mit nur 56000 installierten Feuerungen fast um die Hälfte verfehlt. Auch die Nachfrage nach luftgeführten Pelletkaminöfen hat deutlich nachgelassen (21000 statt 46000 Öfen).

Der Bestand von Pelletanlagen in Deutschland hat sich in 2023 nur unwesentlich auf 722000 Kessel und Kaminöfen erhöht.

Enormes Potenzial in der Wärmewende: Pellets sparen 91,1 % an Treibhausgasen gegenüber ersetztem fossilem Wärmemix ein.

 

Der Zubau an Pelletheizanlagen in Deutschland verlief 2023 äußerst enttäuschend. Die Prognose von über 100000 wurde mit nur 56000 installierten Feuerungen fast um die Hälfte verfehlt. Mit 34100 Anlagen stellten Zentralheizungen bis zu einer Leistung von 50 kW den Großteil des Zubaus, allerdings mit einem Minus von 55 % im Vergleich zum Rekordjahr 2022 (76000 Stück). Auch die Nachfrage nach luftgeführten Pelletkaminöfen als beliebter Begleiter von Luft/Wasser-Wärmepumpen hat deutlich nachgelassen und ist in ähnlicher Größenordnung gesunken (21000 statt 46000 Öfen). Dazu kamen 900 größere Heizkessel (> 50 kW) für Wärmenetze oder auch zur Erzeugung von Prozesswärme in Gewerbe und Industrie. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) sieht die Verantwortung dafür bei der Ampelregierung und ihrer Politik: „Nach dem Rekordjahr 2022 für erneuerbare Heizungen war der politikgemachte Einbruch letztes Jahr umso enttäuschender“, betont DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. „Anstatt die Wärmewende weiter voranzubringen, haben fehlende Kommunikation und Koordination beim Heizungsgesetz - GEG - sowie die unzuverlässige Förderlandschaft den Markt für klimafreundliche Wärme aus Holz ausgebremst. Statt geplanter oder bereits begonnener Erweiterungen bei Produktion und Personal hatte die Branche mit Kurzarbeit und Entlassungen zu tun. Nach der mit einem Run auf Öl und Gas verbundenen Torschlusspanik im Vorjahr sehen wir nur eine langsame Markterholung mit einem wiedererwachten Interesse der Verbraucher an moderner Holzenergie mit Pellets.“

Es sei überhaupt kein Trost, dass andere Erneuerbare wie Solarthermie oder sogar die Wärmepumpe ebenso vom Marktumschwung betroffen waren, so Bentele weiter. „Die Politik hat dem für die Energiewende essenziellen Wärmebereich 2023 einen Bärendienst erwiesen. Der DEPV setzt sich nun dafür ein, dass die Potenziale von Pellets aus Reststoffen für das Erreichen der Klimaziele sich auch in der Nationalen Biomassestrategie niederschlagen werden.“

Unter Berücksichtigung der in 2023 abgesetzten Pelletanlagen hat sich der Bestand in Deutschland unterm Strich auf 722000 Kessel und Kaminöfen erhöht. Diese sparten laut DEPV im letzten Jahr 4,5 Mio. t Treibhausgase ein. Zu Beginn des neuen Jahres sieht der Verband den Markt nur zögerlich in Gang kommen. Erhofft wird ein Zubau ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. „Die Verunsicherung war einfach zu stark und muss jetzt von der Bundesregierung durch eine offensive Kommunikation über alle erneuerbaren Optionen beim Heizungstausch endlich beseitigt werden. Veröffentlichungen von staatlichen Stellen wie dem Umweltbundesamt (UBA) sorgen hier eher weiter für Irritationen und verhindern eine bezahlbare, soziale Wärmewende, wenn sehr wirtschaftliche Optionen wie Pelletheizungen diskriminiert werden. Auch der Antragsbeginn für Fördergelder bei der KfW erst Ende Februar stellt nicht nur unsere Branche vor Herausforderungen“, stellt Geschäftsführer Bentele fest. Dennoch bewertet er die nun geltenden ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen und die Förderkonditionen als positiv für Holz- und Pelletfeuerungen. „Sinnvoll wäre es aber schon, dass die Optionen des GEG auch in Förderprogrammen für die Industrie oder für Wärmenetze fair berücksichtigt würden“, fordert Bentele.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: