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Ministerin besucht drei Energieeffizienzprojekte im Ruhrgebiet

"Energieeffiziente Maßnahmen sind einer der wichtigsten Beiträge zum Klimaschutz. Gleichzeitig hat sich wegen der rasant gestiegenen Energiepreise der wirksame Umgang mit Strom und Wärme noch nie so schnell ausgezahlt. Vor allem der Mittelstand und das Handwerk profitieren von einem Investitionsschub in Bereichen der Effizienztechnologie", sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben bei ihrem Besuch von drei beispielhaften Energieeffizienzprojekten im Ruhrgebiet.

 

Wirtschaftsministerin Christa Thoben hat die Energieeffizienzoffensive "NRW spart Energie" ins Leben gerufen und die EnergieAgentur.NRW mit der konkreten Umsetzung beauftragt. Mit dieser Aktion will die Landesregierung die erheblichen Potenziale zur Erhöhung der Energieeffizienz in Unternehmen, Kommunen und Privathaushalten aktivieren. Ziel ist, den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 % zu senken. Damit übernimmt NRW als Energieland Nr. 1 in Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Vorgaben der EU und des Bundes zur CO2-Reduzierung. Dies wurde an den Beispielen in Bochum, Hattingen und Essen deutlich.

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Im Berufskolleg der Stadt Bochum (www.tbs1.de) stellen Schulleiter Oberstudiendirektor Peter Hille und sein Team die Energiespar-Ausbildung und -Praxis für Berufsschüler/innen vor. Im schuleigenen "Labor für Gebäudesystemtechnik" lernen Auszubildende der Elektroberufe neueste Gebäudeautomations- bzw. Bustechniken (Datenübertragungstechniken), die auf dem Weg zum energiesparenden Gebäudekomplex zukunftsweisend sind. Die besonderen Aktivitäten zur Energieeinsparung, die in der Schule vermittelt und in Industriebetrieben angewandt werden, sind ein Gebäude-Check zur Reduzierung der Heizkosten, ein Energiecontrolling-Projekt zur Reduzierung der Stromkosten und ein Projekt zur Minderung des Wasserverbrauchs. Darüber hinaus hat die Schule eine 20-kW-Photovoltaikanlage, deren Messdaten ausgewertet werden sowie eine Solartankstelle und dazugehörige Elektrofahrzeuge. Peter Hille: "In der direkten Verbindung von Theorie und Praxis lernen bei uns junge Menschen den umwelt- und ressourcenschonenden Umgang mit Energie. Das hat bei vielen unserer Schülerinnen und Schülern bereits zu Verhaltensänderungen bei der Energienutzung und vor allem zu qualifizierten beruflichen Einstiegsangeboten geführt." Die Firma Resol in Hattingen (www.resol.de) wurde 1977 von Geschäftsführer und Alleininhaber Rudolf Pfeil gegründet und beschäftigt sich mit intelligenter Regelungstechnik für solarthermische, heizungs- und klimatechnische Anlagen.

Heute regeln Resol Produkte die effiziente Nutzung der Solarenergie weltweit in 50 Ländern und 2,5 Mio. thermischen Solar-, Heizungs- und Schwimmbadanlagen. Mit 120 Mitarbeitern werden rund 250 000 Steuerungsgeräte im Jahr hergestellt, die zu 80 % für den Export bestimmt sind. Der Umsatzsprung von knapp 10 Mio. Euro in 2005 auf 18 Mio. Euro in 2006 beruhte auf der Tatsache, dass Deutschland nach der Windenergie nun auch Weltmeister bei der industriellen Nutzung der Sonnenenergie ist. Geschäftsführer Rudolf Pfeil: "Kürzlich wurde die Entwicklung eines Input-Output-Controllers (IOC) abgeschlossen. Resol hat damit praxistaugliche Geräte zur Funktionskontrolle und Ertragsüberwachung für solar-thermische Anlagen konzipiert, Prototypen entwickelt und mittlerweile als festen Bestandteil in die Produktpalette mit aufgenommen. Für den Bereich größerer Solaranlagen gehen wir davon aus, dass es mit dieser neuen Technologie jetzt möglich ist, die Funktionsfähigkeit einer Solaranlage laufend zu überwachen und die erwarteten Einsparungen an konventioneller Energie langfristig zu prognostizieren."

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Beim abschließenden Besuch von Ministerin Thoben in Essen-Haarzopf wurden dem Wohnhaus von Familie Schloß, Am Haus Stein 30 die Energiesparer-Plaketten (www.mein-haus-spart.de) "Saniertes Haus" und "Solarkollektoren" verliehen. Das Haus wurde 1957 als Siedlungshaus gebaut und im November 2006 von den aktuellen Eigentümern als Doppelhaushälfte erworben. Das Haus hatte eine Ölheizung, die Fenster und Türen waren aus Aluminium und nur einfach verglast. Die Zimmerdecken waren zum Dach hin isoliert. Im Garten lagen als Beetabgrenzung drei Tonnen hoch belasteter Bahnschwellen. Marita Schloß: "In zehnmonatiger Bauzeit haben wir das Haus bis Anfang September kernsanieren lassen. Die ursprüngliche Wohnfläche von 105 m² wurde durch einen Anbau auf 138 m² vergrößert. Die energetische Sanierung ließen wir nach dem besten Stand der heutigen Technik durchführen." Dabei wurden die Aluminiumtüren und -fenster vollständig durch mehrfach verglaste Kunststofftüren und -fenster ersetzt. Das Haus ist jetzt vollständig außenseitig gedämmt, das Dach komplett isoliert, die belasteten Bahnschwellen wurden fachgerecht entsorgt und die Stromanlage erneuert. Die Ölheizung wurde durch einen raumluftunabhängigen Gas-Brennwertkessel ersetzt. Dieser wird von einem Vakuum-Röhrenkollektor und durch einen wasserführenden Kaminofen mit warmem Wasser beschickt. Eine elektronisch geregelte Energiesparpumpe versorgt das Haus mit Trink- und Heizungswasser. "Nichts wirkt überzeugender als ein umgesetztes, funktionierendes Beispiel. Diese Auszeichnung ist ein sichtbares Zeichen für den energetischen Standard des Gebäudes und soll die Nachbarschaft zur Nachahmung motivieren", erklärte Ministerin Christa Thoben und lobte das Engagement der Stadt Essen, die Partner der Landesaktionen "Energiesparer NRW", "E-FIT" und "AltbauNeu" ist.

 


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