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Kleintransporter mit AutogasantriebEine wirtschaftliche Lösung für Betriebsflotten

An Benzin oder Diesel kam jahrzehntelang niemand vorbei, der auf motorisierte Mobilität angewiesen war. Inzwischen machen alter­native Antriebskonzepte den klassischen Kraftstoffen an der Tankstelle zunehmend Konkurrenz. Ein Beispiel ist Autogas, das sich in Betriebsflotten bewährt hat.

Von Kombi bis Pritsche: Die Option auf Autogas ist unabhän­gig von der Sprinter-Ausführung. Bild: Mercedes

 

Vor genau fünf Jahren, im Sommer 2006, wurden die Fristen der Steuerermäßigung für Gas-Kraftstoffe vom Gesetzgeber vereinheitlicht und bis mindestens Ende 2018 festgeschrie­ben. Seitdem gelten in dieser Hinsicht identische Konditionen für Erdgas und für Autogas. Der Wettbewerb im Marktsegment der emissionsärmeren Kraftstoff-Alternativen war somit offen, die Entscheidung lag bei den Autokäufern.
Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) waren in Deutschland zum Stichtag 1. Januar 2011 genau 418 659 Autogas-Fahrzeuge zugelassen. Inzwischen geht der Deut­sche Verband Flüssiggas e. V. (DVFG) bereits von mehr als 430 000 autogasbetriebenen Fahrzeugen aus. Damit hat sich deren Bestand innerhalb von fünf Jahren immerhin verzehnfacht.
Zum Vergleich: Laut KBA-Statistik wurden Anfang dieses Jahres 71 519 zugelassene Erdgasfahrzeuge gezählt, bei den Autos mit Hybrid-Antrieb waren es 37 256. Elektro-Fahrzeuge werden aktuell als Hoff­nungsträger gehandelt, fristeten allerdings mit 2307 Zulas­sungen im Januar 2011 noch vergleichsweise ein Nischendasein.
Von Autogas profitiert besonders der Klimaschutz – durch Umweltvorteile bei der CO2- und der Feinstaub­vermeidung: Das Maß der Reduzierung von CO2-Emissionen, das allein in Deutschland aus dem Einsatz von Autogas resul­tiert, beläuft sich bereits auf mehr als 200 000 t pro Jahr.

Unkomplizierte Werkstattmaßnahme
Dass LPG, wie der weltweit meistverbreitete Alternativ-Kraft­stoff im Ausland meist genannt wird, nun auch in Deutschland die Spitzenposition unter diesen Sprit-Varianten einnimmt, liegt nicht nur an der Schadstoffarmut. Der Impuls zum Umstieg dürfte in den meisten Fällen von der Aussicht auf den steuervergünstigten und deshalb niedrigen Preis beim Tanken ausgegangen sein.
Den entscheidenden Vorteil hat sich Autogas jedoch durch das einfache Handling verschafft: Weil das Gas im Tank bei einem Druck von ledig­lich ca. 6 – 8 bar gespeichert wird, kann dieser Tank mit relativ geringem Eigengewicht ausgelegt werden. Außerdem ist seine Formgebung durch den niedrigen Betriebsdruck völlig flexibel. Dies ermög­licht mehrere Varianten der Tank-Positionierung: unter dem Fahrzeugboden, im Kofferraum, bei Kleintransportern auch hinter den Sitzen. Verfügt der Wagen über eine Reserverad­mulde, dann bietet sich dieser Ort für das Kraftstoff-Reservoir in Form eines reifenförmigen Tanks an. Speziell diese letztere Variante hat sich in den letzten Jah­ren bewährt und entwickelt sich bei autogasbetriebenen Pkws zum Standard.
Die nachträgliche Ausstattung eines Fahrzeugs mit einer zu­sätzlichen Autogas-Anlage ist mit keinem großen Aufwand verbunden. Für die unkompli­zierte Werkstatt-Maßnahme benötigen qualifizierte Betriebe meist nicht länger als ein bis zwei Tage. Anschließend kann wahlweise sowohl mit Autogas als auch mit Benzin gefahren werden. Das Umschalten zwischen beiden Antriebsarten er­folgt ganz einfach per Schalter am Armaturenbrett, auch wäh­rend der Fahrt.

 

Der Autogas-Unterflurtank erlaubt die volle Ladekapa­zität, hier am Beispiel des Volkswagen Transporter „T5“. Bild: Volkswagen

 

Ideal für hohe jährliche Fahrleistungen
Das gleiche gilt für die wachsende Zahl von Fahrzeugen, die mittlerweile direkt vom Hersteller als Autogas-Neuwagen an­geboten werden. Denn die Zeiten, als der Autogas-Antrieb in erster Linie eine Nachrüstlösung für Bestandsfahrzeuge war, sind vorbei. Heute sind es in Deutschland bereits mehr als 130 Modellvarianten, die als Werkslösung bzw. in Koope­ration mit einem Ausrüstpartner direkt vom Kfz-Hersteller an­geboten werden. Darunter sind so populäre Modelle wie VW „Golf“ und „Polo“ oder Ford „Fiesta“ und „Mondeo“, aber auch Kleintransporter bzw. Nutzfahrzeuge der Marken Mercedes, Fiat und Volkswagen.
Diese Angebotspalette an Fahrzeugen, die ausgereifte Tech­nik sowie die Tankkosten-Ersparnis prädestinieren das An­triebskonzept Autogas geradezu für den Einsatz in Betriebs­flotten. Überall dort, wo hohe jährliche Fahrleistungen die Re­gel sind, also beispielsweise bei Pflegediensten, Taxiunter­nehmen, Kurierdiensten oder kommunalen Fuhrparks, emp­fiehlt sich Autogas als ebenso wirtschaftliche wie umweltver­trägliche Mobilitätslösung. Und dies trifft natürlich ebenso für die Service-Fahrzeuge der SHK-Betriebe zu. Eine Branche, der der Umgang mit flüssiggasbetriebenen Heizungsanlagen ein vertrautes Terrain ist, kann beim Einsatz von besonders schadstoffarmen Autogas-Fahrzeugen sogar ihre ökologische Glaubwürdigkeit unterstreichen: Der Hinweis auf das CO2-Minderungspotenzial der eigenen Betriebsflotte hilft anschau­lich bei den Emissions-Argumenten für einen Heizkessel­tausch.
Ein weiterer Vorteil des flüssiggasbetriebenen Fuhr­parks: Bei mehreren Fahrzeugen am gleichen Standort kann die Errichtung einer eigenen Autogas-Tankstelle auf dem Be­triebsgelände für weitere Kostenreduzierung durch bessere Bezugsbedingungen sorgen. Außerdem sind die Mitarbeiter dann völlig unabhängig von den Öffnungszeiten anderer Tank-Stationen vor Ort.

 

Autogasfahrern steht eine flächendeckende Tankstel­len-Infrastruktur in ganz Deutschland zur Verfügung. Bild: Supress

 

Vielfältige Werkslösungen
Wer für die Fahrzeuge seines SHK-Fachbetriebs eine Lösung sucht, mit der sich die Kraftstoffkosten dauerhaft und spürbar senken lassen, der sollte deshalb beim Kfz-Händler nach verfügbaren Kleintransportern mit Autogas-Antrieb fra­gen. Noch immer gibt es etliche Händler, die diese Möglichkeit nicht von sich aus im Beratungsgespräch zur Sprache brin­gen. Dabei mag die Erinnerung an erste Werkslösungen man­cher Hersteller eine Rolle spielen, die damals zum Teil noch mit technischen Kinderkrankheiten bei den zuständigen Stütz­punkten für Arbeit und Unmut sorgten.
Heute sind die Anlagen ausgereift und haben sich vielfach schon seit Jahren in der Praxis bewährt. Nach einer aktuellen Aral-Umfrage würden sich 94 % der Autogas-Fahrer beim nächsten Fahrzeugwechsel erneut für diese Antriebsva­riante entscheiden. Und für die speziellen Bedürfnisse eines SHK-Fachbetriebs dürfte sich unter den aktuell verfügbaren Neuwagen-Angeboten in den meisten Fällen ebenfalls ein ge­eignetes Modell finden lassen.

 

Neben dem hier gezeigten „Scudo“ lassen sich weitere Fiat-Nutzfahrzeuge auf Autogas umrüsten. Bild: Fiat

 

Renault hat den „Kangoo“ so konstruiert, dass er auf den Alternativ-Kraftstoff Autogas umgerüstet werden kann. Bild: Renault

 

Bei Citroen kann u. a. der „Jumpy Kombi“ auf Autogas umgestellt werden.

 

Keine Laderaumeinbußen
So bietet Mercedes den bewährten „Sprinter“ in ganz unter­schiedlichen Ausführungen auch in Autogas-Versionen an. Der „Sprinter 316 LGT“ (Liqified Gas Technology) mit 3,5 t Gesamtgewicht ist als Kas­tenwagen, als Kombi, Prit­schenwagen, Fahrgestell mit Fahrerhaus und als Doppelka­bine erhältlich, jeweils mit 3665 und 4325 mm Radstand. Der Autogas-„Sprinter“ ist nach Abgasnorm Euro5 zertifiziert. Sein Vierzylinder-Ottomotor mit 1,8 l Hubraum erzielt im Gas­betrieb nach Angaben von Mercedes je nach Einsatzart und Zulassung gegenüber dem Dieselmotor einen Betriebskosten­vorteil von bis zu 30 %. Der zusätzliche Tank verursacht durch die Unterflurmontage keine Laderaum­einbußen, sorgt aber für eine ca. 450 km größere Reichweite.
Für Service-Fahrzeuge von Volkswagen haben Handwerks­betriebe die Auswahl aus zahlreichen Autogas-Varianten des Transporters „T5“ sowie des neuen Modells „Caddy BiFuel“. Der „T5 LPG“ mit einem serienmäßigen, gasfesten Volkswa­gen-Motor kann je nach Einsatzzweck bedarfsgerecht konfigu­riert werden, auch hier mit umfangreichen Modell-Optionen wie Kas­tenwagen, Kombi, Pritschenwagen, Doppelkabine, Cara­velle und Multivan. Der Unterflurgastank kann knapp 70 l Autogas aufnehmen, die für eine Fahrleistung von ca. 500 km reichen.

Sparsame Verbrauchswerte
Seit dem Frühjahr 2011 fährt auch der bei Handwerkern be­liebte Kleintransporter VW „Caddy“ auf Wunsch mit Autogas. Unter der Bezeichnung „Caddy BiFuel“ bietet Volkswagen damit ein weiteres bivalentes Nutzfahrzeug, dessen zwei Tanks eine gemeinsame Reichweite von mehr als 1100 km erge­ben. Das Fahrzeug mit einem 1,6-l-Vierzylinder-Mo­tor senkt nach Herstellerangaben den CO2-Ausstoß im Vergleich zum Benzinbetrieb um mehr als 10 %. Der Gastank befin­det sich auch hier anstelle des Reserverads im Unterflurbe­reich, ohne dass die Bodengrenzlinie beeinträchtigt wird.
Ein weiteres Beispiel für werkseitig mit einer Autogas-Anlage ausgestattete Nutzfahrzeuge ist der Dacia „Logan“ mit Renault-Motor. Er gilt als eines der preiswertesten in Deutschland er­hältlichen flüssiggasbetriebenen Fahrzeuge. Die Autogas-Va­riante des „Logan“ leistet 62 kW (84 PS). Der kompakte und aufprallsichere Gastank befindet sich unter der Ladefläche. Laderaum, Fahrleistung und das maximale Drehmoment wer­den davon nicht beeinflusst.
Für alle Benzin-Modelle von Fiat gibt es speziell entwickelte Umrüstsätze für bivalenten Antrieb. Diese Lösung für den nachträglichen Einbau in qualifizierten Werkstätten steht ei­nem Einbau ab Werk letztlich in nichts nach, weil z. B. die Schadstoffklasse ebenso erhalten bleibt wie der Fahrkomfort und das Ladevolumen. Außerdem gibt es eine kostenlose zweijährige Folgeschadengarantie auf Motor, Kraftstoff- und Abgas-Anlage des Autogas-Fahrzeugs.
Die Reserveradmul­dentanks speichern je nach Modell 42 bis 72 l Autogas. Zu den nachrüstfähigen Modellen gehört beispielsweise der „Doblo Cargo“, ein kompakter Transporter mit einem Lade­raumvolumen bei der Kastenwagen-Version von bis zu 4,6 m³. Als Kombi ist der „Doblo“ ein beliebtes Modell, das gleichermaßen zum Waren- und Personentransport ge­eignet ist. Die Autogas-Ausführung lässt auch hier ohne Ein­schränkung die volle Funktionalität der verschiedenen Fahr­zeug-Varianten zu. Zu den weiter auf Autogas umrüstfähigen Modellen aus dem Hause Fiat zählen des Weiteren der „Scudo“, „Strada“ und „Ducato“.

Umrüstung mit kurzen Amortisationszeiten
Wer allerdings die Fahrzeuge seiner Betriebsflotte noch nicht erneuern möchte, muss trotzdem nicht auf das wahre „Gas­geben“ verzichten: Der Steuervorteil gegenüber dem her­kömmlichen Benzin sorgt auch bei einer nachträglich Ausrüs­tung im Bestand für enorm kurze Amortisationszeiten. Ein Pkw wird heute durchschnittlich zwölf Jahre bis zur endgülti­gen Ausmusterung gefahren. Schon bei einer jährlichen Fahrleistung von beispielsweise 20 000 km hat sich eine Autogasanlage durch die weitgehend beständige Preis­differenz der Kraftstoffpreise bereits nach weniger als zwei Jahren bezahlt gemacht. Selbst bei ei­nem mehrere Jahre alten Fahrzeug aus dem umgerüsteten Fuhrpark erhöht sich dann durch die Lizenz zum preiswerten Tanken der Wieder­verkaufswert. Grundsätzlich sollten mit der Autogas-Ausstat­tung nur entsprechend zertifizierte Werkstätten beauftragt werden.

Quelle: DVFG (Deutscher Verband Flüssiggas e. V.)

www.autogastanken.de

 


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