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Keramag: mit neuer Führung weiter auf Kurs

 

Interview mit Michael Hellmund, dem neuen Vorstandsvorsitzenden
Der am 1. Oktober 2007 bekannt gegebene Wechsel im Vorstand der Keramag AG kam für viele Branchenangehörige überraschend. Im nachfolgenden Gespräch äußert sich Michael Hellmund (47) zu Hintergründen, Zielen und Perspektiven.
IKZ: Als gelernter Jurist sind Sie seit 10 Jahren in verschiedenen Führungspositionen für die Keramag AG bzw. den Sanitec-Konzern tätig. Für welche Bereiche waren Sie bisher verantwortlich?
Michael Hellmund: Bei der Keramag AG war ich seit 1997 zunächst für die Stabsbereiche Personal, Recht und interne Kommunikation zuständig. Später habe ich übergeordnete Aufgaben im Sanitec-Konzern übernommen. Im Vordergrund standen dabei der kaufmännische Bereich mit Finanzen und Controlling, Personalwesen und Kommunikation. Seit 2004 trage ich auch wieder unmittelbare Verantwortung in der Keramag.
IKZ: Sie sind also nicht nur mit der deutschen Sanitär-Branche vertraut, sondern auch mit den europäischen und weltweiten Marktstrukturen. Wie ist Ihr neuer Verantwortungsbereich exakt definiert?
Michael Hellmund: Als Vorstandvorsitzender der Keramag AG sehe ich meine Hauptaufgabe darin, das 1903 gegründete Traditionsunternehmen weiterhin auf Erfolgkurs zu steuern. Außerdem habe ich von meinem Vorgänger die - in Personalunion erfolgende - Geschäftsführung der Sanitec-Schwesterfirma Koralle (Vlotho) übernommen. Darüber hinaus trage ich im Sanitec-Konzern Verantwortung als Senior Vice President Central Europe.
IKZ: Das ist ein eindrucksvolles Aufgaben-Spektrum. Wie lässt sich diese Vielfalt an Herausforderungen auf einen Nenner bringen?
Michael Hellmund: Dr. Wagner hat über Jahre hinweg gezeigt, dass sich diese Zuständigkeiten in der Praxis unter einen Hut bringen lassen. Hier bestehen zahlreiche Synergien, deren Nutzung einer konsequenten Strategie und Führung zugute kommt. Da ich seit langem in alle Führungsebenen und Funktionsbereiche involviert bin, gab es hier einen nahtlosen Übergang.
IKZ: Wie stellt sich die aktuelle konjunkturelle Entwicklung 2007 bislang für die Keramag dar?
Michael Hellmund: Wir liegen bisher bei der Umsatzentwicklung insgesamt leicht über Plan. Trotz der sich abkühlenden Branchenkonjunktur haben wir im Inland unsere Marktanteile weiter ausbauen können. Im Export sind erfreuliche, zum Teil zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Unsere beiden Werke in Wesel und Haldensleben sind weiterhin hoch ausgelastet. Die Zahl der gewerblichen Mitarbeiter ist im ersten Halbjahr um 2,6 % erhöht worden.
IKZ: Was lässt sich im Wege einer ersten Zwischenbilanz über die Keramag-Neuheiten zur ISH sagen?
Michael Hellmund: Wir sind insgesamt sehr zufrieden. Das gilt für die neue Serie "Era", die kühlen Luxus mit einem Hauch von Opulenz ins Privatbad bringt, ebenso wie für das Raumkonzept "Xeno" mit seiner geometrischen Klarheit. Unsere Erwartungen übertroffen hat das von organischer Formensprache geprägte Programm "4U", das mit frischen Farbakzenten und innovativen Ordnungssystemen einen neuen Gestaltungsspielraum eröffnet. Und die Designaktualisierung von "Renova Nr. 1" gibt unserer Flaggschiff-Serie zusätzlichen Rückenwind. Bewährt hat sich auch die Ergänzung von "Renova Nr. 1 Plan" um weitere Waschtische und Möbel.
IKZ: Was ändert sich unter Ihrer Führung für die Vertriebspartner im dreistufigen Vertriebsweg?
Michael Hellmund: Nichts. Mit dem Führungswechsel sind keinerlei Neuausrichtungen bei der Unternehmenspolitik verbunden. Im Gegenteil: Kontinuität heißt die Maxime. Keramag setzt auch künftig ohne Abstriche auf die exklusive Vertriebspartnerschaft mit Sanitär-Großhandel und -Handwerk. Dafür steht auch unser Vertriebsdirektor Armin Nowak, der in der Branche hohes Vertrauen genießt. Natürlich werden wir uns weiterhin anstrengen, die bewährten Strukturen ständig zu verbessern. In diesem Sinne haben wir 2007 beispielsweise erheblich, nämlich siebenstellig, in die Optimierung der logistischen Prozessketten investiert, was auch unseren Vertriebspartnern zugute kommt.
IKZ: Ihr Unternehmen gehört traditionell zu den Vorreitern und Trendsettern bei der Marktbearbeitung. Auf diesem Feld geht es in den letzten zwei Jahren etwas ruhiger zu. Wird sich hier unter Ihrer Aegide etwas ändern? Wollen Sie wieder an die früheren hohen Aktions-Standards anknüpfen?
Michael Hellmund: Hier sehen wir in der Tat eine Herausforderung. Schon immer haben wir nicht nur in Produktinnovationen, sondern auch in intelligentes Marketing und zielgruppengerechte Kommunikation investiert. Mitunter waren dem kreativen Tatendrang allerdings durch Budget-Vorgaben Grenzen gesetzt. Wir wissen jedoch, dass eine erfolgreiche Markenprofilierung immer wieder neue Anstrengungen erfordert. Wir werden uns also in Zukunft wieder stärker engagieren, um hier Flagge zu zeigen. Damit meine ich nicht nur den bundesweiten Vorverkauf zur Nachfrageweckung und -lenkung, sondern auch die Unterstützung unserer Vertriebspartner bei der lokalen Marktbearbeitung, bei Beratung, Verkauf und Kundenbindung.

 


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