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Im Durchschnitt nur Mittelmaß - Internet Page Score (IPS) 2013 nimmt Websites von Industrie, Handel und Handwerk aus der SHK-Branche unter die Lupe

Die Internetauftritte von SHK-Unternehmen müssen sich im Schnitt vorerst mit der Note „befriedigend“ begnügen. Noch immer sind Angebote aus Industrie, Großhandel und Handwerk schwer zu finden und von lediglich ausreichend technischer Qualität. Fehler in der Programmierung, im Skript sowie das Missachten einfacher Dinge wie das Setzen von Überschriften gehören zu den häufigsten Mängeln. Aus inhaltlicher Sicht bleiben Hinweise auf den Vertriebsweg oft aus oder liegen wie Links zu wichtigen Partnerseiten teils so versteckt, dass schon der Zufall zu Hilfe kommen muss, um auf sie zu stoßen. Zu diesem Schluss kommt der Internet Page Score (IPS) der SHK-Branche 2013.

 

Die Internetauftritte von SHK-Unternehmen müssen sich im Schnitt vorerst mit der Note „befriedigend“ begnügen. Zu diesem Schluss kommt der Internet Page Score (IPS) der SHK-Branche 2013. Bild: ARGE Neue Medien

Angesichts von 200 Ranking-Faktoren allein bei Google rät ARGE Neue Medien-Geschäftsführer Frank Kny allen Website-Inhabern, sich an einen erfahrenen Suchmaschinenoptimierer zu wenden, der die Regeln der Suchmaschine in seine Arbeit einfließen lässt und nicht gleich von vornherein ablehnt. Bild: ARGE Neue Medien

Zu den Anforderungen des Internet Page Score 2013 zählte laut Auftraggeber ARGE Neue Medien auch das Anlegen einer mobilen Website. Letztere werde oft vergessen und das, obwohl immer mehr Menschen mobil auf Touchscreens surften. Darüber hinaus würden Webseiten, die eine schlechte mobile Ansicht lieferten, in Googles Ranking bald nach unten rutschen. Bild: ARGE Neue Medien

Wie Marketingleiter Reinhard Späth erklärt, will Kessel zur Produktpräsentation beim Kunden durch den Außendienst verstärkt Smartphones und Tablet-PCs einsetzen. Bild: Kessel

In den Bereichen „AdWords Kampagne“ und „SEO-optimales Profil bei Google“ hat man bei Bette bereits die Hausaufgaben gemacht. Laut Marketingleiter Sven Rensinghoff freut man sich zwar über das gute Abschneiden, will aber noch weitere Optimierungen vornehmen. Bild: Bette

Frank Kny: Handwerker müssen über den Kanal Internet Imagearbeit betreiben.

 

Insgesamt wurden im Auftrag der ARGE Neue Medien der deutschen SHK-Industrie die Websites von 112 Herstellern, 15 Großhändlern sowie erstmals 15 Handwerksbetrieben nach Merkmalen wie Technik, Auffindbarkeit, Usability für Endkunden sowie globalem bzw. lokalem Google-Ranking untersucht. Wie es heißt, schneiden die Angebote der Industrie dabei zwar besser ab als die Seiten der Vertriebspartner, können aber dennoch lediglich mit zwei Spitzenwerten von 714 bzw. 650 von theoretisch möglichen 1000 Punkten glänzen. Zum Vergleich: Das schlechteste Ergebnis bringt es auf 82 Zähler. Der Mittelwert über alle ausgewerteten Unternehmen liegt bei 325 und damit unter dem der Vorjahre.
Als einen Grund dafür nennt die ARGE den etwas niedrigeren Level der im Vergleich zu den Vorjahren erhöhten Anforderungen. Dazu zählten modifizierte Kriterien bei der Web 2.0-Präsenz sowie das Anlegen einer mobilen Website. „Letztere wird oft vergessen und das, obwohl immer mehr Menschen mobil auf Touchscreens surfen“, erklärt Geschäftsführer Frank Kny und verweist in dem Zusammenhang auf einen Blog-Beitrag des Google-Konzerns: „Danach werden Webseiten, die eine schlechte mobile Ansicht liefern, in Googles Ranking bald nach unten rutschen.“

Mindestens 200 Ranking-Faktoren

Darüber hinaus kursiere im Internet eine Liste von rund 200 Faktoren, die allein bei der Suchmaschine Google das Ranking einer Website bestimmten. Sie reiche von der Historie einer Domain über die Qualität des Seitenlayouts, die Häufigkeit der verwendeten Keywords samt Wortfolge, die Menge syndizierten Contents und inhaltlicher Updates bis hin zu präferierten Darstellungen wie Aufzählungslisten. Aber auch die Integration von You-Tube-Videos, Link-Quoten und -Positionen, die Länge von URLs, Markennamen-Ankertexte, User-Interaktion und „Social Signals“ wie Tweets, Facebook „Likes“ und „Shares“ sowie offizielle LinkedIn-Unternehmensseiten spielten eine erhebliche Rolle. Vor diesem komplexen Hintergrund rät Kny allen Website-Inhabern, sich an einen erfahrenen Suchmaschinenoptimierer zu wenden, der Google-Regeln in seine Arbeit einfließen lasse und nicht gleich von vornherein ablehne.
Wer seine Site im Ranking schneller nach oben bringen möchte, sollte zudem einen Auftritt bei „Google+“ haben. Im Februar habe Eric Schmidt, CEO bei Google, verlauten lassen, dass in Suchresultaten Informationen von verifizierten Online-Profilen höher gerankt würden als Contents ohne eine solche Verifizierung, was dazu führe, dass die meisten Nutzer natürlich die (verifizierten) Top-Ergebnisse an­klickten. Womit laut SEO-Experten gemeint sei, dass eine verifizierte Autorenschaft bereits als Vertrauenssignal gelte und automatisch eine prominentere Darstellung in den Such­ergebnissen herbeiführen könne.

Da geht noch was…

Ein Hinweis, dem auch das ARGE-Mitglied Kessel nachkommen wird. Der baye­rische Hersteller, u.a. von Rückstauverschlüssen, Hebeanlagen, Abscheidern sowie Abläufen und Duschrinnen mit Sitz in Lenting, befürwortet Social Media. Was allerdings derzeit noch fehlt, ist ein Engagement bei Google+. Ein weiterer Schwerpunkt beim aktuellen Update von www.kessel.de, im IPS 2013 auf einem guten 16. Rang zu finden, ist die Anpassung der Site zur besseren mobilen Nutzung. „Zur Präsentation unserer Produkte bei Kunden durch den Außendienst werden wir in Zukunft auf modernste Technik setzen und verstärkt Smartphones und Tablet-PCs einsetzen“, berichtet Marketingleiter Reinhard Späth.
ARGE-Mitglied Bette, im Vergleich zum Vorjahres-IPS um etliche Positionen auf Platz 20 geklettert, hat seine Hausaufgaben in den Bereichen „AdWords Kampagne“ und „SEO-optimales Profil bei Google“ bereits gemacht. Begriffe wie „Duschwanne“ und „Badewanne“ sind bei der Suchmaschine nun mit dem Markennamen hoch gelistet. Zudem wurden die technische Performance von www.bette.de deutlich verbessert und Verlinkungen vorgenommen. „Wir freuen uns über unser gutes Abschneiden, wissen aber, dass wir uns darauf nicht ausruhen können. Der diesjährige IPS hat auch Dinge zutage gebracht, die noch optimiert werden müssen“, erklärt Sven Rensinghoff. „Wir haben also noch einiges an Potenzial noch oben“, so der Marketingleiter beim Delbrücker Produzenten von Badobjekten aus Stahl/Email.
In jedem Fall ausbaufähig seien die erstmals ausgewerteten Internetauftritte des Handwerks. „Offensichtlich ist der Nutzwert, den eine eigene Site bringt, immer noch nicht angekommen“, interpretiert Frank Kny die Defizite und hofft, dass das kommende ZVSHK-Branchenforum „Mit Inhalt Markt machen im Internet“ (21. November, Frankfurt/Main) neue Impulse setzen kann. Beim Großhandel erschwere das teilweise große Auf und Ab der Ergebnisse innerhalb nur eines Jahres die Bestimmung eines seriösen Mittelwertes. Sehr viele Spezialfälle verhinderten gesicherte Diagnosen und Prognosen. „Da gibt es Auftritte, die ihre Punktzahl um rund 350 erhöhen konnten. Da gibt es aber auch eine Reihe von Seiten, die gegenüber dem Vorjahr zwischen 100 und 200 Punkte verloren haben. Hier bedarf es ganz sicher weitergehender (Er)Klärung“, kündigt der ARGE-Geschäftsführer an.


Websites: von Kunden geschätzt – vom Handwerk vernachlässigt

Bei Renovierungsvorhaben wird regelmäßig das Internet als Informationsquelle genutzt. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Gelbe Seiten Marketing suchen 65% online Hilfe bei handwerklichen Projekten rund um Haus oder Wohnung. In der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen recherchieren sogar fast 80% der Befragten im Netz*. Die Handwerker in Deutschland sind auf diese Entwicklung jedoch nur unzureichend vorbereitet, wie eine weitere Studie ergab. Nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts forsa** verfügen lediglich 48% der Handwerker über eine eigene Webseite. Als Grund für die geringe Online-Präsenz wird der Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen in den Unternehmen genannt. Fast zwei Drittel der deutschen Handwerksbetriebe (65%) haben demnach weniger als zehn Mitarbeiter und auch die Mittel für Werbung sind gering. Bei 62% der Handwerker liegt das Marketingbudget bei unter 1000 Euro pro Jahr. Mit zunehmender Verbreitung von Smartphones und Tablets werden Webseiten zudem immer häufiger über mobile Geräte aufgerufen. Doch auch in der mobilen Welt ist das Handwerk noch nicht angekommen. Laut forsa-Studie bieten nur 15% der Handwerker eine mobil optimierte Version ihrer Internetpräsenz an.

*) Online-Befragung von Innofact zum Thema Handwerk mit 1089 Teilnehmern ab 18 Jahren.

**) Zweiteilige Studie von forsa zum Thema „Kundenakquise von KMUs und die Suche nach Fachleuten“. Bevölkerungsbefragung durch Telefoninterviews mit 1515 Teilnehmern ab 18 Jahren. Unternehmensbefragung mit 60 Unternehmen (ebenfalls Telefoninterviews) aus dem Bereich Handwerk.


Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Nicht jedem wird der sogenannte Internet Page Score (IPS) 2013 vertraut sein. Erläutern Sie kurz das Verfahren und die Ziele.
Frank Kny: IPS ist ein Benchmark der Internetauftritte der SHK-Industrie. Er soll Entwicklungen und Optimierungspotenziale aufzeigen. Bewertet werden die Internetseiten in fünf Kriteriengruppen: Technische Qualität, Auffindbarkeit für Suchmaschinen, Usability, globales und lokales Ranking sowie Web-2.0-Präsenz.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welches sind Ihren Erkenntnissen nach die häufigsten Defizite bei SHK-Websites von Handel, Industrie und Handwerk?
Frank Kny: Die häufigsten Defizite von Seiten – unabhängig von der Vertriebsstufe – sind einfach zu fassen:
– Wichtige Informationen sind nicht vorhanden oder schwer zu finden,
– Mangelnde Aktualität,
– Zeitgemäße Darstellung der Inhalte /des Unternehmens,
– Auffindbarkeit für Sucher aus der Region/lokale Suche,
– fehlende Angebote für mobile Geräte
– fehlende Angebote für soziale Netzwerk wie Facebook oder Google Plus,
– und last but not least: technische Fehler.

IKZ-HAUSTECHNIK: Schauen wir auf das Handwerk: Die erstmals ausgewerteten Internetauftritte des Handwerks beschreiben Sie als ausbaufähig. Reicht es tatsächlich aus, 15 Websites zu betrachten und auf dieser Grundlage eine Note für 50000 Handwerksbetriebe auszusprechen?
Frank Kny: Sicherlich ist die Untersuchung von 15 Webauftritten nicht repräsentativ, das ist auch nicht der Anspruch. Die Untersuchung reicht aber aus, um die grundsätzlichen Defizite und Optimierungspotenziale aufzuzeigen und Tipps für Verbesserungen zu geben. Gerade bei den vom Umfang überschaubaren Handwerkerseiten kann mit einfachsten Mitteln und ohne Programmierkenntnisse viel getan werden, um über die Google-Suche gefunden zu werden, um empfohlen zu werden, um ein Netzwerk aufzubauen, um sich mittelfristig auf neue Kunden und Käufer einzustellen. Der IPS ist daher eine absolute Momentaufnahme, Verbesserungen greifen bei einzelnen Auftritten je nach Maßnahme unmittelbar oder sehr kurzfristig. Differenzierung über das Internet ist sehr einfach umzusetzen. Wichtig außerdem: Vernetzung, Darstellung des Know-how, der Qualität von Markenprodukten usw. – Handwerker müssen über den Kanal Internet unbedingt Imagearbeit betreiben und eine Vernetzung innerhalb der Fachschiene anstreben.


www.arge.de

 


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