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Im Bad ist „schön“ nicht mehr genug

Gefallen muss es – und vieles andere muss es auch

Großzügig: Die Wanne „muss“ in die Mitte – und zwar so, dass Badende hinaus aufs Meer schauen können. Bild: Hoesch

Ohne Einschränkungen nutzbar: Bodenebene Duschflächen mit Wandablauf helfen, im Alter die Eigenständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Bild: Geberit

Offen: Die optische und funktionale Verschmelzung von Bade- und Schlafzimmer findet Umsetzung, wenn auch häufig mit Schiebetür für die ungestörten Momente. Bild: Keramag

Intelligent: Wo Platz fehlt, ist die Multifunktionalität einer Kombiwanne gefragt. Bild: Bette

 

Offen, großzügig, wohnlich, intelligent und ohne Einschränkungen nutzbar – um den „wahren Chic“ eines Bades zu beschreiben, bedarf es zahlreicher Attribute.

Vor Jahrzehnten von Architekten zur fenster- und trostlosen Übergangsstation zwischen Tag und Nacht gemacht, sieht das Bad mittlerweile anders aus. Ganz anders. „Ist das ein Bad? Ist das eine Lounge? Ist das ein Unterschied?“, fragte Dornbracht auf seiner Homepage zur „Lulu“-Einführung provokativ. Das war 2005, und der Armaturenspezialist übernahm mit der außergewöhnlichen Präsentation eine Pionierfunktion in Bezug auf die Neuinterpretation des Bades als emotionsgeladene Bühne – die zusehends größer wird.
Je mehr Körperkult, desto mehr entwickeln sich Bäder zu Zimmern mit weiten Flächen und hohen Fenstern. Die besonders hochwertigen unter ihnen gastieren gar vor traumhaften Kulissen. Draußen atemberaubende Atlantikküste oder coole City-Skyline, drinnen „schon Bad oder noch Bett?“. Die optische und funktionale Verschmelzung von Bade- und Schlafzimmer ist nicht nur in der Theorie ein Trend, sondern wird umgesetzt – wenn auch häufig mit Schiebetür für die ungestörten Momente. Die Einrichtung steht nicht mehr dicht gedrängelt an der Wand, sondern wird großzügig arrangiert. Das WC versteckt sich in einer Nische oder ist von vornherein an einem anderen Ort untergebracht. Dafür wird die Wanne in die Raummitte platziert und zwar so, dass Badende hinaus aufs Meer oder die Dächer der Stadt schauen können.
Neben den stillen Momenten darf man sich in solch einem Bad aber auch in Geselligkeit üben. Als Sitzgelegenheiten für Besucher bieten sich lederbezogene Bänke und Sessel an. Für den „Wellnessdrink danach“ wartet die weich gepolsterte Relax-Liege mit kleinem Tisch daneben. Das Bad zeigt sich nicht länger nur als möglichst luxuriöser Entspannungsbereich, sondern zunehmend auch von einer wohnlichen Seite. XL-Vasen, dekorative Leuchten und extravagante Accessoires, zurzeit vorzugsweise in Metall, haben Haarshampoo und Bodylotion in bunten Plastikflaschen ins Abseits gedrängt.

Bei wenig Platz Multifunktionalität
Ebenfalls wohnlicher werden Bäder durch technische Raffinessen. Damit ist nicht nur Unterhaltungselektronik gemeint, sondern ebenso die wohltemperierte Wannenfüllung und das vorgewärmte Handtuch, die beide schon auf den Nutzer warten, während der nebenan noch die Kleidung abstreift. Wo Platz fehlt, ist Multifunktionalität gefragt. Kombiwannen, die zum Duschen und Baden einladen, und Handtuchwärmer, die gleichzeitig als Raumteiler oder Sichtschutz fungieren und sich außerdem nach Belieben wegklappen lassen, sind hier gute Beispiele. Ebenso boden­ebene Duschfläche, Duschpaneel, Dusch-WC oder der Spiegelschrank mit Stimmungs-, Schmink-  sowie Nachtlicht – für die unterschiedlichen Bedürfnisse in jedem Alter.
Mit speziellen, „altengerechten“ Produkten braucht man dem Gros der sogenannten Silver Ager allerdings nicht kommen. Wenngleich der demografisch bedingt stark wachsenden Gruppe bewusst ist, dass sie mit körperlichen Einschränkungen rechnen müssen. Ziel ist es, die Eigen­ständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. 89 % stimmten innerhalb einer von Geberit initiierten Umfrage der Aussage zu „Mir ist es wichtig, dass ich mich auch im Alter noch ohne Einschränkungen um meine Körperpflege kümmern kann.“ Barrierefreie Neuerungen im Bad, die der Erhaltung der Eigenständigkeit dienen, haben daher eine, wie es heißt, zunehmende Akzeptanz.
Und das Design? Das bestimmt nach wie vor die Kaufentscheidung, wenn auch nicht in dem Maße, wie ihm das noch vor zwanzig Jahren zugedacht wurde. Wie getitelt: Im Bad ist schön nicht mehr genug.

Autorin: Dipl.-Ing. Cornelia Paulien-Hausberger, Journalistin, PR-Beraterin bei Linnigpublic Agentur für Öffentlichkeitsarbeit GmbH, Büro Hamburg

 


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