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Herausragendes Leuchtturmprojekt

In Radolfzell am Bodensee haben Bauherren 2017 einen 34 m hohen Wasserturm in ein Nullenergiehotel verwandelt. Ein Monitoring bestätigt jetzt die Energieeffizienz.

Der 34 m hohe Wasserturm wurde nach 9 Jahren Umbauzeit 2017 als Hotel eröffnet. Bild: SEM’S Media, Michael Schellinger

Das Hotel produziert seine Energie bilanziell selbst und liefert zudem einen Panoramablick bis zum Bodensee. Bild: SEM’S Media, Michael Schellinger

 

Die Energieversorgung des 2017 in Betrieb gegangenen Gebäudes erfolgt über 1 000 Photovoltaikmodule, 54 m2 Solarthermiekollektoren, eine kleine Windenergieanlage auf dem Dach und eine Wärmepumpe im Keller. Eine sehr gute Dämmung sorgt für einen geringen Heizenergiebedarf. Ein Monitoring des vergangenen Jahres bestätigt nun die hervorragende Energiebilanz des Hotels: Die Gebäudetechnik verbraucht mit 31 kWh Strom pro m2 und Jahr (kWh/m2a) nur rund 45 % des vor Ort produzierten Ökostroms. Die CO2-Emissionen liegen dank der ausschließlichen Nutzung selbsterzeugter erneuerbarer Energien und der geringen Verbrauchswerte bei null.

Erheblicher Anteil erneuerbare Energien
Der umgebaute Turm verfügt über ein innovatives Energiesystem aus Sonnen- und Windenergie sowie Geothermie. Zur Nutzung der Sonnenenergie wurden Photovoltaikmodule mit einer installierten Leistung von fast 70 kW windsicher und wärmebrückenarm befestigt. Die Solarthermiekollektoren sind an einen Wärmespeicher gekoppelt und decken rund 45 % des Heizwärmebedarfs sowie 80 % des Warmwasserbedarfs. Der Restenergiebedarf wird mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe gedeckt. Eine kleine Windkraftanlage mit 5,5 kW installierter Leistung auf dem Dach und ein Stromspeicher ergänzen das Energiekonzept.

Erstes Bauwerk seiner Art
Bei seiner Fertigstellung war das Hotel das weltweit erste Hochhaus mit Passivhaustechnologie, das mindestens so viel Energie erzeugt, wie es für die gesamte Gebäudetechnik benötigt. So liegt der Stromverbrauch für Beheizung, Warmwasser, Kühlung, Lüftung, Aufzug, Pumpen und Hilfsstrom bei 31 kWh/m2a. Ihm stehen 48 kWh/m2a vor Ort produzierten Ökostroms gegenüber.
Inklusive Wellness, Küche und Elektroladestationen liegt der Gesamtenergiebedarf des Hotels bei 58 kWh/m2a. Durch diverse Optimierungsmaßnahmen konnte er in den ersten Monaten dieses Jahres um 15 % gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden. Verstetigt sich die Tendenz im Jahr 2019, erreicht das Gebäude auch unter Einbeziehung dieser zusätzlichen Energieverbrauchsposten eine ausgeglichene Energiebilanz beim Gesamtverbrauch.

 


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