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FV Bayern - Hauptthema: Fachkräfte- und Nachwuchsmangel - Ordentliche Mitgliederversammlung 2012 in München mit guter Bilanz

Am 17. Oktober führte der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern seine diesjährige Mitgliederversammlung durch. 98 Delegierte nahmen die Einladung nach München an. Ein Thema war die Problematik des Fachkräfte- und Nachwuchsmangels der Branche. Die verbesserungsfähige Kommunikation vieler Innungen war ebenfalls Teil der Veranstaltung.

98 Delegierte nahmen die Einladung in den Festsaal des Kolpinghauses nach München an.

Landesinnungsmeister Michael Hilpert.

Hauptgeschäftsführer des SHK-Landesverbands Bayern, Dr. Wolfgang Schwarz.

Für besondere Dienste innerhalb des Fachverbandes wurden 21 Innungsmitglieder geehrt.

 

Eröffnet wurde die Versammlung von Landesinnungsmeister Michael Hilpert. Er begrüßte die Delegierten, die der Einladung in den Festsaal des Kolpinghauses nach München gefolgt waren. In seiner Rede verzichtete er auf einen großen Rundumschlag in Richtung Politik, Marktpartner und sonstige Weggefährten und konzentrierte sich auf wenige Schwerpunkte. Einer war der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel der SHK-Branche. „Es scheint, dass dem einen oder anderen Kollegen der Ernst der Lage nicht bewusst ist und nicht registriert, wie dramatisch die Situation bereits ist“, betonte Hilpert. Nachwuchsmangel und demografischer Wandel seien mittlerweile nicht nur Schlagworte, sondern Realität geworden, die den SHK-Himmel langfristig eintrüben würden. Laut seiner Aussage sehen viele Betriebe die Ausbildung junger Menschen eher als lästiges Übel als eine Investition mit Rendite in die Zukunft. „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann muss jedem einleuchten, dass der wirtschaftliche Erfolg unserer Betriebe in immer größerem Umfang davon abhängt, ob wir künftig ausreichend qualifizierte Fachkräfte in den eigenen Reihen zählen können“, ermahnte Hilpert.
Ein weiteres Thema seines Berichtes war der Kontakt zu den einzelnen Innungen. „Wenn ich auf unsere bayerische SHK-Landkarte blicke, dann habe ich manchmal den Eindruck, ich sehe über 60 gallische Dörfer wie im alten römischen Reich“. Mit dieser Metapher beschrieb Hilpert die verbesserungsfähige Kommunikation vieler Innungen mit dem Fachverband. Den Grund dafür hätte er in seiner bereits vierjährigen Amtszeit noch nicht verstehen können. Seiner Meinung nach, ist eine Kontaktpflege vor Ort sehr wichtig, um zu wissen welche regionalen Probleme beseitigt werden müssen. Die Zeiten seien vorbei, in denen ohne ständigen Kontakt Erfolge gefeiert werden können.
Der letzte Schwerpunkt seiner Rede war der Hinweis einer kommenden Leistungserweiterung des Fachverbandes. „Es gibt ein Konzept, das vorsieht, dass der Fachverband mit zwei bis drei hauptamtlichen Mitarbeitern zu Ihnen in die Innung kommt, um Sie tatkräftig zu unterstützen“, so Hilpert. Dazu ist laut seiner Aussage eine Art „Innungssprechstunde“ geplant, in der es den Mitgliedsbetrieben ermöglicht wird, die Hauptamtlichen des Fachverbandes persönlich kennen zu lernen sowie Fragen zu stellen. Auch die Möglichkeit Wünsche, Anregungen und Kritik zu übermitteln bestehe durch diese „Vor-Ort-Beratung“. Konkrete Vorstellungen der neuen Leistungen sollen auf der nächsten Obermeistertagung erfolgen.

Geschäftsjahr 2012 konnte an das vorherige anknüpfen

Die gegenwärtige Geschäftslage stellte wie gewohnt Dr. Wolfgang Schwarz dar. Seinem Bericht zufolge, konnte die Geschäftslage an die sehr guten Werte des letzten Jahres anknüpfen: „Der durchschnittliche Auftragsbestand belief sich zum Stichtag unserer Untersuchung Ende September auf durchschnittlich 7,7 Wochen.“ Dies sei eine Verbesserung der Reichweite um eine Woche. Die Auftragsspitzen reichen speziell im Heizungsbau, (9,6 Wochen) und Sanitär (8,3 Wochen) bis ins nächste Jahr: Die gegenwärtige Auslastung der Betriebe bezeichnete der Hauptgeschäftsführer als „gut bis sehr gut“. Dies sei auch dadurch erreicht, dass viele der bayerischen SHK-Innungsfachbetriebe noch flexibler mit der Erfüllung von Kundenwüschen umgehen.
Von der deutlichen Mehrheit aller Befragten als gut bis zufriedenstellend bezeichnet (88%), wird die gegenwärtige Ertragslage. „Die Umsatzentwicklung blieb auf einem hohen befriedigenden Niveau nahezu konstant“, so Dr. Schwarz. Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate werden ebenfalls als gleichbleibend gut charakterisiert: Sehr positiv gestimmt sind vor allem die Klima- und Lüftungshandwerker, welche eine deutliche Aufhellung am Markt vorhersehen.
Die Zahl der eingestellten Lehrlinge in den vier Ausbildungsberufen der Branche war laut Dr. Schwarz im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. „Trotzdem gab mehr als ein Viertel der von uns intern Befragten an, noch offene Lehrstellen zu haben.“ Vereinzelt seien in Unternehmen bis zu drei Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. „Damit zeigt sich, dass die Kampagne Superheldenkarriere wirkt, aber auch noch Steigerungspotenzial hat“, erklärte Dr. Schwarz.
Im zweiten Teil seiner Ausführungen ging der Hauptgeschäftsführer auf die Ener­giewende ein. Er verglich sie mit der politischen Wende 1989: „Erst passiert 40 Jahre lang nichts und dann geht alles holterdipolter.“ Schwarz bemängelte weiter: „Es fehlt der Masterplan“. Aufgrund der drei beteiligten Ministerien und die sich daraus ergebende, wie er sie nennt, „babylonische Verwirrung“ fordert der Fachverband einen zuständigen Ansprechpartner. Denn „Viele Köche verderben den Brei“, wie er meint. Auch die Bekanntgabe der EEG-Umlage 2013 fördere nicht gerade die Ener­giewende. „Die Leute hocken auf ihrem Geld, kaufen Energiesparlämpchen als Placebos und wissen nicht, worin sie vernünftigerweise investieren sollen, nämlich in neue, effiziente Heizungen.“

Ehrungen

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden 21 Innungsmitglieder für besondere Dienste geehrt. Die Auszeichnungen überreichten Landesinnungsmeis­ter Michael Hilpert und Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz. Die Ehrennadel mit Goldkranz wurde sieben Mal verliehen. Zudem wurden zehn Ehrennadeln mit Silberkranz, ein Ehrenzeichen in Gold und vier Ehrenzeichen in Silber überreicht.

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