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FV Bayern - Bayern setzt seinen Weg fort - Mitgliederversammlung 2013 zeigt positive Entwicklung

Am 16. Oktober 2013 richtete der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern seine diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung im Nürnberger Maritim-Hotel aus. 85 Delegierte waren der Einladung gefolgt. Als Hauptthemen stellten sich die EEG-Umlage, der Fachkräftemangel und die Verbesserung der Konjunkturlage des SHK-Handwerks in Bayern im Vergleich zum Vorjahr dar.

85 Delegierte folgten der Einladung ins Nürnberger Maritim-Hotel.

Hauptgeschäftsführer des SHK-Landesverbandes Bayern, Dr. Wolfgang Schwarz.

Wolfgang Kierstein, Landesfachkomission Installation und Heizungsbau.

 

Landesinnungsmeister Michael Hilpert eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Delegierten. Anfangs ging er auf die gute Auslastung ein, die die Branche verzeichnen kann. Zurückzuführen sei diese Entwicklung auf die Niedrigzinspolitik, die seiner Einschätzung nach auch über den Jahreswechsel hinweg für einen positiven Konjunkturverlauf sorgen wird. „Man kann davon ausgehen, dass auch weiterhin die Menschen in Deutschland in ihre Immobilien und hoffentlich auch bald in ihre Heizung investieren“, erklärte Hilpert. Bedenken äußerte er trotzdem. Jede Blase könne mal platzen. Deshalb riet der Landesinnungsmeister den Unternehmen der Branche dazu, ihre Innen- und Selbstfinanzierung in dieser Zeit zu stärken und entsprechend eine gute Eigenkapitalquote zu schaffen.

Rundumschlag gegen die Politik blieb aus

Wie auch im letzten Jahr verzichtete Hilpert auf einen großen Rundumschlag in Richtung Politik. Dennoch kam er in seinem Vortrag auf die Neuerung nach der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Bayern zu sprechen: „Es mag sich das baye­rische Kabinett zwar etwas verändert haben, unsere Forderungen und Erwartungen sind jedoch auch zukünftig die Gleichen.“ Als Beispiele nannte er:

  • eine sichere, wirtschaftliche und wettbewerbsfähige Energieversorgung für Betriebe und Kunden zu erlangen,
  • einer Energieversorgung unter Anschlusszwang eine Absage zu erteilen,
  • eine überfällige steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung umzusetzen und die Besteuerung von Betriebsvermögen in Form von Erbschafts- und Vermögenssteuer abzuschaffen bzw. zu verhindern.

Speziell das Thema Stromkosten vertiefte er und stellte klar: „Es kann nicht sein, dass die EEG-Umlage von 5,3 Cent/kWh zukünftig auf bis zu 6,24 Cent/kWh steigen wird.“ Hilpert fügte hinzu, dass die 4700 Branchen-Betriebe nicht zu den privilegierten und befreiten Betrieben gehören und somit die Zeche bezahlen müssen. Zudem wehrte sich der Landesinnungsmeister gegen das in die Höhe treiben des Strompreises durch Steuern und Abgaben: „Das macht bei uns ca. 50% des Strompreises aus. Im Vergleich dazu liegt die Steuer und Abgabebelastung bei unseren EU-Freunden wie Großbritannien gerade einmal bei 4,8%.“ Selbst bei der als hochbesteuert geltenden Ökostrompauschale in Österreich betrage sie lediglich 28%.

Fachkräftemangel auch weiterhin Thema

Große Sorgen bereitet Hilpert der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel. Bereits auf der Mitgliederversammlung in 2012 wies er auf diese Problematik hin und riet den Betrieben, die Ausbildung junger Menschen nicht als lästiges Übel sondern als Investition mit Rendite in die Zukunft zu sehen. Hinzu komme nun die gegenseitige Konkurrenz in Bezug auf fehlendes Fachpersonal. Laut Hilpert zahlen Betriebe hohe Summen und geben unkalkulierbare Versprechen, um Fachkräfte für sich zu gewinnen. „Die Innovation im sich gegenseitig Konkurrenz machen scheint grenzenlos zu sein und wird nachhaltig Schaden verursachen“, mahnte er an. Ein weitaus besserer Schritt sei die Aus- und Weiterbildung. Hierin sieht der Landesinnungsmeister einen wesentlichen Garant für den Erfolg und Bestand der Branche. Aus diesem Grund solle auch weiterhin die Superhelden-Kampagne als Marketingelement zum Werben von ausbildungswilligen Jugendlichen genutzt werden.

Geschäftslage knüpft an das Vorjahr an

Traditionell präsentierte Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz die gegenwärtige Geschäftslage der SHK-Betriebe. Laut seinem Bericht kann diese an die guten Werte des letzten Jahres anknüpfen. Zum Stichtag der Untersuchung be­lief sich der durchschnittliche Auftragsbestand auf 8,9 Wochen und verbesserte sich damit um mehr als eine Woche gegenüber dem Vorjahr. Auftragsspitzen reichen laut Dr. Schwarz speziell im Heizungsbau (Spitzenreiter 10,8 Wochen) und Sanitär (9,8 Wochen) bis ins nächste Jahr. Auch die anderen Gewerke verzeichneten Zuwächse beim Auftragsbestand. So kommt der Bereich Spenglerei auf 7,2, Ofen- und Luftheizungsbau (OL) auf 8,2 und Klima/Lüftung auf 8,5 Wochen. Die gegenwertige Auslas­tung der Betriebe beschrieb der Hauptgeschäftsführer als gut bis sehr gut.
Ebenfalls positiv gestaltet sich die gegenwärtige Ertragslage: „Sage und schreibe 91% aller Befragten bezeichnen sie als gut bis zufriedenstellend“, so Dr. Schwarz. Auch die Umsatzentwicklung habe leicht zugelegt. Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate werden insgesamt als positiv eingeschätzt: 89 % aller Befragten gehen von steigenden bzw. gleichbleibenden Umsatzzahlen aus.
Die Auftragszusammensetzung in den Sparten Sanitär, Heizungsbau und OL im Neubaugeschäft verzeichnete laut Bericht teilweise starke Rückläufe. Hingegen zog die Sanierung kräftig an. In den Zweigen Spenglerei und Klima/Lüftung wurden dagegen deutlich mehr Aufträge im Neubaubereich geschrieben: Der Bereich Klima/Lüftung lag hier bei über 56% der Aufträge. Dr. Schwarz verwundert diese Entwicklung nicht, da Kühlen seiner Ansicht nach immer wichtiger wird: „Umso mehr trage ich den seit Jahren immer wieder geäußerten Appell an Sie weiter. Der Bereich Klima/Lüftung ist ein Zukunftsmarkt“, bekräftigte der Hauptgeschäftsführer seine Aussage und bat die Branche um mehr Engagement in dieser Sparte sowie im Geschäftsfeld Wartung.
Im zweiten Teil seiner Rede sprach Dr. Schwarz das Thema Internethandel an. In diesem Zusammenhang präsentierte er das Infoblatt „Stolperfalle Onlinehandel – Argumente für den professionellen Vertriebsweg“, das der Fachverband im geschlossenen Internetbereich unter www.haustechnikbayern.de/Betriebswirtschaft/Marketing anbietet. Diese Ausarbeitung soll die Fachbetriebe dabei unterstützen, bessere Argumente gegen Billigpreise aus dem Internet zu finden.
Weiterer Punkt in seiner Ausführung war die IFH/Intherm 2014, die sich aktuell in Vorbereitung befindet. Die Laufzeit ist mit vier Tagen gleich geblieben, jedoch haben sich die Wochentage verschoben. Die Messe beginnt bereits am Dienstag, 8. April und endet am Freitag, 11. April 2014. Ebenfalls geändert hat sich der Standplatz des Fachverbandes. Er ist jetzt in Halle 4 zu finden, da die vor zwei Jahren genutzte Halle 8 geschlossen bleibt.

Fachkommission rät zu Schlammfängern in Verbindung mit Hocheffizienzpumpen

Wolfgang Kierstein stellte den Bericht der Landesfachkomission Installation und Heizungsbau vor. Er machte darauf aufmerksam, dass der alleinige Betrieb von Hocheffizienzpumpen zu Problemen führen kann. Aufgrund des Permanetmagnetmotors könne sich Magnetit im Pumpengehäuse sammeln, was letztlich zum Festsitzen des Laufrades führen könne. Als Abhilfe sei der Einsatz von Schlammfängern ratsam.
Laut Bericht treten ebenfalls vermehrt Fälle von Innenkorrosionen in Heizungsanlagen auf. „Dies ist möglicherweise auf den Einfluss von Zink aus der Oberflächenbeschichtung – außen – zurückzuführen“, so Kierstein. Produktionstechnisch bedingt ist Zink auch im Innenbereich von Rohren und Fittings zu finden. Die Kombination von Kupfer und Zink führt dazu, dass sich das Zink auflöst. Hier sei die Industrie in einer Bringpflicht.

Ausblick

Die nächste größere Veranstaltung des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern ist der Nikolausempfang am 6. Dezember 2013 in München. Die IFH/Intherm öffnet vom 8. bis 11. April 2014 von 9 bis 18 Uhr im Messecentrum Nürnberg ihre Tore.

 


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