Flüssiggas-Wirtschaft kündigt Vermarktungsoffensive an
Berlin. Der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) hat im Rahmen seiner Jahrestagung Anfang dieser Woche in Berlin eine Vermarktungs-Offensive angekündigt. Die mittelständischen Versorgungsunternehmen strebten demnach eine Verdoppelung des Flüssiggas-Anteils an der Energieversorgung im ländlichen Raum bis zum Jahr 2030 an.
Der Anteil gasversorgter Haushalte könne durch gezielte Kundenansprache und Information auf ein ähnliches Niveau wie in den Städten angehoben werden, heißt es.
Nachschubprobleme seien nicht zu befürchten. Der Verband geht davon aus, dass die bei der Erdgas und Rohölförderung geförderten Mengen an natürlichem Flüssiggas steigen werden. Auch würde die internationale Gesetzgebung das energetisch nutzlose Abfackeln von Flüssiggas an Fördertürmen und in Raffinerien zunehmend verbieten.
Künftig werde es überdies auch Flüssiggas-Qualitäten mit biogenen Anteilen geben, machte der Verband deutlich. Allerdings mache die derzeit aufwändige Beimischung angesichts der für die Vermarktung bereitstehenden Mengen weder ökologisch noch ökonomisch Sinn. Die Branche setze deshalb auf BioFlüssigGas der dritten Generation, bei dem kein Konkurrenzverhältnis zur Nahrungsmittelproduktion besteht. Die flächendeckende Infrastruktur, die von den Versorgungs-Unternehmen für Lagerung und Vertrieb von Flüssiggas aufgebaut worden sei, werde auch für BioFlüssigGas ohne Einschränkungen nutzbar sein, heißt es.
Insgesamt betrug der Inlandsabsatz der DVFG-Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr rund 1,33 Mio. t Flüssiggas. Stärkstes Absatzsegment war dabei mit 43 % das Tankgasgeschäft. Auf Platz zwei liegt mit 17,6 % bereits der Absatz von Autogas, also Flüssiggas zu Antriebszwecken. Laut Verband fahren derzeit bereits mehr als 500000 Autogas-Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Weitere Absatzsegmente für Flüssiggas sind das Flaschengasgeschäft für die vornehmliche Nutzung im Gewerbe und in Freizeitbereichen sowie die Belieferung der Industrie.
