Werbung

Fertiglagersysteme für Pellets

Flexible Lösungen für alle möglichen Anwendungsfälle

Pelletsilos lassen sich auch auf einem Dachboden installieren, sofern die Statik ausreichend bemessen ist. Bild: Fa. GEOplast Kunststofftechnik GesmbH

Pellet-Fertiglager: Die Montage lässt sich zu zweit einfach bewerkstelligen. Bild: A.B.S. GmbH

Auch enge oder niedrige Räume eignen sich als Aufstellraum. Bild: A.B.S. GmbH

Wer begrenzten Raum maximal auszunutzen muss, sollte ein Flachbodensilo mit rechteckigem Grundriss in die Überlegungen einbeziehen. Häufig kommt für die Entnahme ein beweglicher, von oben arbeitender Saugkopf zum Einsatz. Bild: Schellinger KG

Befüllstutzen zeigt horizontal ins Fertiglager. Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH

Belüftende Deckel sind auch abschließbar verfügbar. Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH

Tabelle 1: Belüftungsanforderungen für luftdurchlässige Gewebesilos gemäß DIN EN ISO 20023.

Tabelle 2: Belüftungsanforderungen für luftundurchlässige Fertiglager gemäß DIN EN ISO 20023.

Fertiglager können bis 6,5 t Fassungs­vermögen mit einer Entfernung bis zu 40 cm am Kessel aufgestellt werden. Bild: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH

Pelletaußenlager mit Umhausung. Bild: A.B.S. GmbH

Pellet-Erdspeicher müssen besondere Anforderungen erfüllen. Dafür ermöglichen sie eine unsichtbare Art der Pelletlagerung. Bild: Mall GmbH

Bild: Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband

 

Als Alternative zu selbstgebauten Pelletlagern haben sich in den vergangenen Jahren vorgefertigte Lagersysteme etabliert. Inzwischen bietet der Markt zahlreiche Systeme, die auch bei ungünstigen Bedingungen wie niedrigen Decken, auf dem Dachboden oder außerhalb des Gebäudes praxisgerecht und zuverlässig einsetzbar sind. Im Gastbeitrag werden die gängigsten Systeme vorgestellt und Hinweise zum sicheren Betrieb gegeben.

Als die ersten Pelletheizungen in Deutschland montiert wurden, waren Lager „Marke Eigenbau“ die Regel. Über die Jahre hinweg haben sich Fertiglagersysteme durchgesetzt und werden häufig vom Kesselhersteller in Kombination mit der Heizung angeboten – oft als Komplettlösung mit Befüll- und Entnahmeeinheit. Darüber hinaus sind die Behälter staubdicht und bieten Schutz vor Feuchtigkeit. Planung und Montage sind einfach und haben gegenüber selbstgebauten Lagerräumen eine geringe Fehlerquote. Unterschieden wird zwischen luftdurchlässigen und luftundurchlässigen Systemen. Luftdurchlässige Lager benötigen häufig keinen Absaugstutzen, da die Luft durch das Gewebe entweichen kann. Dafür muss beim Befüllvorgang eine Öffnung ins Freie von mindestens 400 cm² zur Verfügung stehen, um die überschüssige Förderluft wieder abzuführen.

In Lagern mit Konusform wird 
auch das letzte Pellet verbraucht

Die kegelförmige Form (auch: konisch) von Pelletlagern gewährleistet die vollständige Entnahme am untersten Punkt der Anlage. Die Pellets werden dort über Saugsonden oder eine Schnecke abtransportiert. Das System wird in Einzelteilen geliefert, sodass die Montage auch in engen Räumen möglich ist. Das Lager selbst besteht meistens aus 
Gewebe, wird aber auch aus Metall, 
Holz oder Kunststoff angeboten. Der 
Rahmen ist in der Regel höhenverstellbar, was eine optimale Raumausnutzung garantiert. Für schmale räumliche 
Anforderungen wie in Altbauten oder Gewölbekellern sind die bauähnlichen Trogsilos bestens geeignet. Bei ihnen streckt sich die markante Form in die Länge.

Flacher Boden 
für maximale Raumausnutzung

Wer begrenzten Raum maximal ausnutzen muss, sollte ein Flachbodensilo 
mit rechteckigem Grundriss in die Überlegungen einbeziehen. Häufig kommt für die Entnahme ein beweglicher, von oben arbeitender Saugkopf zum Einsatz. Alternativ werden Rührwerke mit Schneckenaustragung oder Saugsonden mit Vibrationsboden eingesetzt.

Flachboden-Konus-Hybrid

Die Stärken von Flachboden- und Konussilos werden durch den Einsatz einer Hebemechanik ergänzt: Im gefüllten Zustand liegt das Silo auf dem Boden auf, während sich bei zunehmender Entleerung die Konstruktion über Federspannung anhebt und einen Konus oder Trog im unteren Bereich bildet. Die Pellets werden dabei unten über Saugsonden oder eine Förderschnecke entnommen.

Anforderungen beim Errichten 
des Lagers

Ein ebener Untergrund ist eine notwendige Voraussetzung. Feuchte Räume sind für Fertiglager meistens kein Problem – voraus-
gesetzt, die Raumluft kann das Gewebe bei einer maximalen relativen Feuchte von 80 % umströmen. Zu beachten ist die Ausdehnung luftdurchlässiger Gewebesilos beim Befüllen. Bereits bei der Planung muss verhindert werden, dass das Lager im gefüllten Zustand gegen Hindernisse wie Decke, Lampen oder Leitungen stößt. Die Stutzen sollten immer an eine Außenwand geführt werden. Nur in Ausnahmefällen darf der Stutzen direkt am Lager enden. Dabei ist auf eine ausreichende Montagefreiheit von mindestens 0,8 m zu achten und eine Entfernung von den Stutzen zur Öffnung nach draußen von höchstens drei Metern sicherzustellen. Der Pelletstrahl sollte horizontal ins Fertiglager gerichtet sein, um das Gewebe im oberen Bereich zu schonen. Das Befüllsystem und die Leitungen sind ableitfähig auszuführen und fachgerecht zu erden.

Normgerechte Belüftung 
nach DIN EN ISO 20023

Pellets können neben flüchtigen Holzextraktstoffen auch Kohlenstoffmon­oxid 
(CO) freigeben, das sich bei unzureichender Belüftung ansammeln kann. Aus diesem Grund sind Pelletlager unbedingt zu belüften. Vorgaben gibt die DIN EN ISO 20023 vor – siehe Tabellen 1 und 2.

Brandschutzvorgaben

Verbindliche Anforderungen an die Belüftung und den Brandschutz geben die Landesfeuerungsverordnungen der Bundesländer vor. Häufig orientieren sich diese an der Muster-Feuerungsverordnung (MFeuV). Darin wird ab einem maximalen Fassungsvermögen von 6,5 Tonnen (t) der Aufstellraum als Brennstofflagerraum definiert, der besondere Anforderungen erfüllen muss. Wände und Decken sind in der Brandschutzklasse F90 auszuführen, solange sie nicht an den Heizraum grenzen. Türen müssen nach außen öffnen und selbstschließend sein sowie mindestens die Brandschutzklasse T30 besitzen. Wenn die Tür ins Freie führt oder an den Heizraum grenzt, ist dies nicht nötig.

Tipp: Bei Aufstellräumen von Fertiglagern über 6,5 t ist ein gemeinsamer Brandabschnitt mit dem Heizraum herzustellen. Dadurch entfallen brandschutztechnische Anforderungen an die Trennwand. Ansons­ten müssen die Wanddurchführungen mit Feuerschutzabschlüssen ausgeführt werden. Für Förderschnecken sollte feuerdämmendes Material verwendet werden, das auf beiden Wandseiten 30 cm übersteht.

Fertiglager können bis 6,5 t Fassungsvermögen mit einer Entfernung bis zu 40 cm am Kessel aufgestellt werden. Ab 50 kW erhöht sich dieser Abstand auf einen Meter, falls keine weiteren Maßnahmen wie das Aufstellen von geeigneten Brandschutz­elementen durchgeführt werden.

Kein Platz im Gebäude

Wenn die Lagerung im Gebäude überhaupt nicht möglich ist, bieten Außensilos und erdvergrabene Pelletlager immer noch eine Alternative. Letztere müssen besondere Anforderungen erfüllen, bieten gleichzeitig aber auch Vorteile. Einerseits muss das Material absolut dicht gegen Feuchtigkeit sein, andererseits muss verhindert werden, dass das Lager durch Grundwasser auftreiben kann. Auch die Belüftungsanforderungen nach DIN EN ISO 20023 können nicht angewendet werden. Dafür ermöglichen Erdtanks eine elegante, unsichtbare Art der Pelletlagerung.

 

Lagerung leicht gemacht

Auch bei schwierigen Bedingungen kann die Lagerung von Pellets mit Hilfe von Fertiglagern ohne Qualitätseinbußen gelingen. Dank verschiedenster Größen, Formen und Materialen machen Fertiglager das Heizen mit Holzpellets fast überall möglich. Weitere Infos zur Lagerung von Holzpellets werden in der gleichnamigen Broschüre des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands vorgestellt.

> depi.de/lagerbroschuere

Autor: Carolus Witt, Junior-Referent 
Holzbrennstoffe/Feuerungstechnik beim Deutschen Pelletinstitut GmbH

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: