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Bayern - Erfolgreiche Nachwuchswerbung

Der traditionelle Nikolausempfang im Münchener Künstlerhaus um den 6. Dezember jeden Jahres herum ist nicht nur ein Stelldichein für Handwerk, Hersteller, Handel und Politik. Der Fachverband SHK Bayern nutzt den Branchentreff auch, um der Fach- und Wirtschaftspresse aktuelle Zahlen und Fakten aus dem Verbandsgebiet zu präsentieren. Für das abgelaufene Jahr 2014 gab es viel Gutes zu berichten.

Ein deutliches Plus verzeichnet der Fachverband SHK bei den Lehrlingsverträgen.

Zufrieden mit dem Erfolg der Ausbildungskampagne „Superheldenkarriere“: Dr. Wolfgang Schwarz (r.) und Michael Hilpert.

 

Grund zur Freude gibt es beim Verband derzeit vor allem aufgrund der positiven Entwicklung im Ausbildungssektor. Wie Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz am 5. Dezember berichtete, stieg die Anzahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den bayerischen SHK-Ausbildungsberufen – Anlagenmechaniker SHK, Spengler, Ofen- und Luftheizungsbauer, Behälter- und Apparatebauer – zu Beginn des Lehrjahres 2014/2015 im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 %. „Gegenüber dem Tiefstand im Jahr 2009 bedeutet das eine Zunahme um 17,5 %“, resümierte Dr. Schwarz. Landesinnungsmeister Michael Hilpert führt dies nicht zuletzt auf die Attraktivität der Ausbildungsberufe sowie die ungebrochene Bereitschaft der bayerischen Innungsfachbetriebe zurück, ihrem sozialen Auftrag nachzukommen und jungen Menschen einen Einstieg in das Arbeitsleben im Handwerk zu ermöglichen. „Die Ausbildungsquote in den baye­rischen SHK-Handwerken beträgt immer noch deutlich über 10 %“, so Hilpert. „Auch und insbesondere die Ausbildungskampagne „Superheldenkarriere“ des Fachverbandes, welche im Jahr 2009 startete, hat ihren Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungssituation in unseren Handwerken geleistet“, unterstrich Dr. Schwarz.
Sorgen bereitet der Verbandsspitze die nach wie vor unzureichende Qualifikation vieler Lehrstellenbewerber. Laut einer aktuellen Umfrage des Fachverbands bei den ausbildenden Innungsbetrieben waren mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung, dass die Qualifikation schlechter sei als im Vergleich der letzten 5 Jahre. Nur ein Zehntel der Betriebe schätzte, dass die Qualifikation besser geworden sei. Dennoch wollen 19 % der Betriebe in Zukunft verstärkt ausbilden. 72 % wollen ihr derzeitiges Engagement beibehalten, lediglich 9 % der befragten Betriebe wollen weniger Azubis einstellen.
Nach wie vor hat das bayerische SHK-Handwerk Konjunktur. „Der Auftragsbestand bei den 4600 Mitgliedsbetrieben mit rund 62 000 Mitarbeitern beträgt derzeit im Durchschnitt 10,3 Wochen und liegt damit deutlich über dem Vorjahr von 8,9 Wochen“, berichtete Dr. Schwarz.

Schulungen im Web: ein weiterer Service für Innungsmitglieder
Der Hauptgeschäftsführer wies abschließend auf ein noch junges Angebot der bayerischen Berufsorganisation hin: Unter www.haustechnikbayern.de gibt es unter der Rubrik „Webinare“ Lehrfilme zu den Themen:

  • Der Kunde liefert Material – Fehler vermeiden, Haftung minimieren,
  • Auswirkungen der ErP-/Ökodesign-Richtlinie auf den Heizungsmarkt,
  • Die Trinkwasseranlage ist verkeimt – was ist zu tun? Schritt für Schritt zur Gefährdungsanalyse,
  • Welcher Auftrag lohnt sich? Die Wertschöpfung als betriebswirtschaftliches Werkzeug.


Die Filme haben eine Laufzeit zwischen 8 und 22 Minuten und können beliebig oft wiederholt, unterbrochen, zurück- oder vorgespult werden. „Somit ist den registrierten Nutzern unserer Internetseite ein weiteres Hilfsmittel an die Hand gegeben, sich möglichst unkompliziert in ein neues Themengebiet einzuarbeiten bzw. zu vertiefen“, fasst Dr. Schwarz die Vorteile zusammen. Zugänglich seien sie ausschließlich für Innungsmitglieder im geschlossenen Bereich auf der Fachverbandshomepage.

Nikolausempfang feiert Jubiläum

Zum nunmehr 20. Nikolausempfang im Münchener Künstlerhaus kamen rund 200 Gäste aus Handwerk, Industrie, Handel, Politik und von Verbänden. Landesinnungsmeister Hilpert ging in seiner Begrüßungsansprache u. a. auf die „kontinuierlich, aber dynamisch im Scheitern befindliche Energiewende“ ein. Die Politik habe sich ehrgeizige Ziele für das Jahr 2020 auf die Fahne geschrieben. Jedoch blockiere sie sich bei der Umsetzung selbst aus unterschiedlichsten Gründen. Mehr als 1500 Gutachten zum Thema Energiewende seien in Auftrag gegeben worden. Passiert sei nicht viel. „Wenn wir so weitermachen, geht die Sache gründlich in die Hose und über uns lacht ganz Europa“, zog der Landesinnungsmeister eine nüchterne Bilanz. „Nur wenn es gelingt, die Energiewende in die Heizungskeller zu bringen, kann der Koma-Patient Energiewende jetzt noch reanimiert werden.“ Hilpert sieht in der steuerlichen Abschreibung von energetischen Gebäude­sanierungsmaßnahmen eine nachhaltige und vor allem zielführende Lösung, die sich für den Investor Staatskasse rechne und nachhaltig auszahle.
Der anschließende Festvortrag von Georg Meck stand unter der Überschrift „Stoppt den Dämmwahn“. Das Fazit des stv. Ressortleiters Wirtschaft und Finanzen der F.A.Z.: Die Außendämmung mit Styroporplatten ist ökologisch zweifelhaft, absurd teuer, die Häuser gehen schneller kaputt. Und es drohen noch weitere Risiken. „In 10 Jahren schämen wir uns für das, was wir gedämmt haben und in 20 Jahren reißen wir alles wieder ab“, zitierte Meck einen Architekten. Als lohnenswerte Alternativen nannte der Journalist den Heizungstausch sowie die Dämmung des Daches.

 


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